Alt 20.07.12, 17:04
Standard Eurozone-Sorgen lösen Gewinnmitnahmen aus
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Wieder steigende Ängste vor einer weiteren Verschärfung der Eurozone-Schuldenkrise sorgen vor dem Wochenende für Gewinnmitnahmen an Wall Street. Zudem kommt es wieder verstärkt zu Umschichtungen in US-Anleihen sowie den Dollar. So klettert die Rendite für zehnjährige spanische Anleihen wieder über die Marke von 7 Prozent. Belastungsfaktor sind Aussagen der Regierung in Madrid, wonach auch noch im kommenden Jahr mit einer Rezession in Spanien gerechnet wird. Zudem haben die Europäische Zentralbank und die Notenbanken beschlossen, bis zum Abschluss der Troika-Mission die Beleihbarkeit von griechischen Staatsanleihen auszusetzen.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,6 Prozent auf 12.869 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,5 Prozent auf 1.369 Punkte nach und der technologielastige Nasdaq-Composite reduziert sich um 0,5 Prozent auf 2.950 Punkte.

Aber auch die US-Berichtssaison steht weiter im Fokus des Marktes. "Die Schätzungen sind mittlerweile so gering, dass diese mühelos übertroffen werden können", so Art Hogan von Lazard Capital Markets. "Das Umsatzwachstum ist allerdings nicht sehr robust und auch die Ausblicke sind eher schwach", fügt der Teilnehmer hinzu.

Die wieder gestiegenen Eurozone-Sorgen lassen die Notierungen der US-Anleihen in die Höhe schnellen. Im Gegenzug fallen die Renditen auf neue Rekordtiefststände. So rutscht die Rendite für zehnjährige Titel auf 1,46 Prozent. Der Euro befindet sich mit den Nachrichten aus Spanien und aus Griechenland dagegen im Sinkflug. Die Devise fiel bis auf 1,2144 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Zum Yen erreichte der Euro mit 95,42 Yen den tiefsten Stand seit November 2011. Schon zuvor war der Euro unter 1,2200 Dollar gesunken, nachdem die spanische Region Valencia die Madrider Zentralregierung um Finanzhilfe gebeten hatte. Aktuell wird der Euro mit 1,2172 Dollar gehandelt.

Der Ölpreis der Sorte WTI leidet zum Wochenausklang unter dem starken Dollar und verstärkten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Ein Barrel der Sorte WTI kostet aktuell 91,32 Dollar, ein Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem Settlement am Vortag. An den vergangenen sieben Handelstagen hatte der Ölpreis um gut 10 Prozent zugelegt.

Die jüngsten Quartalsberichte der US-Unternehmen zeichnen dagegen kein einheitliches Bild. Aktien des Mischkonzerns General Electric (GE) steigen um 0,6 Prozent. Das Unternehmen hat beim Umsatz die Analysten-Erwartungen leicht verfehlt, dafür aber ein etwas besseres Ergebnis ausgewiesen.

Die Aktie von Microsoft verliert 1,2 Prozent, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal aufgrund einer Abschreibung erstmals in die roten Zahlen gerutscht ist. Über sechs Milliarden Dollar musste Microsoft abschreiben, weil sich seine Erwartungen an das Onlinegeschäft und dort speziell an die eigene Suchmaschine Bing nicht erfüllt haben. Das bereinigte Ergebnis lag aber über den Schätzungen der Analysten.

Schwächer als erwartet schnitt Advanced Micro Devices (AMD) ab. Die Titel verlieren 12,2 Prozent. Der Chiphersteller schaut nach einem enttäuschenden zweiten Quartal pessimistisch in die Zukunft. Auch im laufenden dritten Quartal rechnet der Wettbewerber von Intel und Nvidia mit anhaltendem Gegenwind. Die Branche dürfte ihre Schätzungen zum PC-Absatz im Gesamtjahr nach unten korrigieren, erwartet CEO Rory Read. SanDisk hat die Erwartungen des Marktes dagegen übertroffen; die Aktie verteuert sich um 14,5 Prozent.

Der Kurs von Google verbessert sich um 3,2 Prozent. Der Internetkonzern hat im zweiten Quartal deutlich mehr seiner Nutzer auf Werbeanzeigen leiten können. Das sorgte für einen ordentlichen Gewinnanstieg. Mit den starken Werbeeinnahmen hat das Unternehmen die Verluste der kürzlich übernommenen Hardware-Sparte von Motorola kompensiert.

Eine Gewinnwarnung drückt dagegen den Kurs von Xerox um 2,8 Prozent. Der Hersteller von Druckern und Kopierern hat zwar im abgelaufenenen Quartal die Erwartungen erfüllt, sah sich wegen ungewisser wirtschaftlicher Aussichten aber gezwungen, seine Jahresziele zurückzuschrauben.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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July 20, 2012 11:22 ET (15:22 GMT)

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