Alt 23.05.12, 00:00
Standard Furcht vor der griechischen Grippe kehrt zurück
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NEW YORK (Dow Jones) - Am Ende hat der Mut nicht gereicht: die Aktienkurse an Wall Street haben am Dienstag im späten Geschäft ihre Gewinne wieder abgegeben. Über die meiste Zeit hatten sie im grünen Bereich notiert. Im Vorfeld des morgigen EU-Gipfels waren es erneut die Sorgen um die Zukunft der Eurozone, die belasteten. Der ehemalige griechische Ministerpräsident Papademos hatte die Furcht mit Aussagen während des Späthandels angefeuert. Sollte Griechenland aus der Eurozone ausscheiden - was denkbar sei -, würde dies weitreichende Folgen für die Währungsgemeinschaft zeitigen, so der griechische Politiker.

Der Dow-Jones-Index verlor 2 Punkte auf 12.503, während der S&P-500 1 Punkt fester bei 1.317 Punkten aus dem Handel ging. Der Nasdaq Composite fiel um 0,3 Prozent auf 2.839 Punkte. Der Umsatz lag bei 0,85 (Montag: 0,80) Milliarden Aktien. Dabei standen den 1.580 (2.604) Kursgewinnern 1.483 (439) -verlierer gegenüber, 92 (93) Titel schlossen unverändert.

Zuvor hatten vor allem gute Daten vom heimischen Häusermmarkt für Kauflaune gesorgt. Die Verkaufe bestehender Häuser in den USA sind im April um 3,4 Prozent gestiegen. Erwartet worden war ein Plus von 2,7 Prozent. Im Schnitt kostete ein Haus 177.400 Dollar, das sind stolze 10,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch die Vorgaben aus Europa waren gut, dort legten die Aktienindizes zu. Ein Dämpfer kam allerdings aus Asien: Die Ratingagentur Fitch hat Japan eine um zwei Stufen schlechtere Bonitätsnote verpasst.

Der Dollar profitierte von der Abstufung Japans durch Fitch und zeigte sich zunächst zum Yen fester. Ein Dollar kostete 79,97 Yen. Vor Bekanntgabe der Herabstufung waren es 79,58 Yen. Nach den Papademos-Aussagen legte der Dollar auch zum Euro kräftig zu. Für einen Euro wurden 1,2680 Dollar gezahlt nach 1,2818 Dollar am Vorabend in New York. Der stärkere Dollar lastete wiederum auf dem Ölpreis. Der Juli-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel im Settlement um 0,91 Dollar oder 1 Prozent auf 91,66 Dollar. Am Markt wurde dies auch mit einer leichten Entspannung in der Irankrise begründet.

Am Anleihemarkt machten die Notierungen einen Teil ihrer zuvor höheren Verluste wett. Eine Auktion zweijähriger Notes war gut verlaufen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys stieg auf 1,77 Prozent.

Facebook setzten ihren enttäuschenden Weg nach unten fort. Auch am dritten Handelstag geriet der Titel unter Druck und gab 8,9 Prozent ab. Die Aktie kostet nun nur noch 31 Dollar und liegt damit um 18 Prozent unter dem Emissionspreis von 38 Dollar.

Ganz oben auf den Kauflisten standen Finanzwerte, die sich von den jüngsten Verlusten erholten. Bank of America gewannen 2,2 Prozent, J.P.Morgan (JPM) sogar 4,6 Prozent. Allerdings war die JPM-Aktie im Gefolge ihres Handelsverlusts von zwei Milliarden Dollar um rund 20 Prozent gefallen.

Geschäftszahlen hatte vorbörslich unter anderem Best Buy vorgelegt. Die Elektronikhandelskette hat mit Umsatz und Ergebnis je Aktie positiv überrascht. Die Aktie stieg um 1,6 Prozent, hat allerdings zuletzt kräftig nachgegeben und allein im Mai bislang 18 Prozent verloren.

Aus dem Textileinzelhandel kamen ebenfalls Geschäftszahlen. Urban Outfitters hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Titel kletterten um 7,4 Prozent nach oben. Express brachen dagegen um 28 Prozent ein, nachdem Erstquartalszahlen und Ausblick des Unternehmens die Erwartungen verfehlt haben.

Ralph Lauren kündigte bei der Vorlage der Zahlen zum vierten Geschäftsquartal eine Verdoppelung der Dividende auf 0,40 US-Dollar an, gab aber zugleich einen verhaltenen Ausblick. Ralph Lauren notierten um 2,7 Prozent fester, nachdem sie vorbörslich noch im Minus tendiert hatten.

Ariba haussierten um 19 Prozent auf 44,87 Dollar. Im Handelsverlauf wurde mitgeteilt, dass die deutsche SAP das Unternehmen zu einem Preis von 45 Dollar je Aktie übernehmen wird. Insgesamt lassen sich die Walldorfer die Übernahme des Spezialisten für cloud-basierte Handelsnetzwerke 4,3 Milliarden Dollar kosten.

DJG/DJN/raz

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