Alt 11.05.12, 18:35
Standard Gutes US-Verbrauchervertrauen verdrängt J.P.Morgan
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NEW YORK (Dow Jones) - Ein überraschend gestiegenes US-Verbrauchervertrauen sorgt zum Wochenausklang für Kursgewinne an Wall Street und drängt damit die negativen Nachrichten um J.P.Morgan in den Hintergrund. Auch die nun wieder schwieriger gewordene Bildung einer Regierung in Griechenland belastet das Sentiment nicht. Negative Nachrichten werden vom Markt aktuell ausgeblendet, heißt es von einem Beobachter. Der Dow-Jones-Index klettert um 0,4 Prozent auf 12.903 Punkte. Der S&P-500-Index legt um 0,5 Prozent auf 1.364 Punkte zu.

"Wenn man sich die schlechten Nachrichten von J.P.Morgan anschaut, dann sind die Verluste doch sehr stark isoliert", so ein Händler mit Verweis auf das deutliche Minus von 6,8 Prozent bei J.P.Morgan. Dagegen zeigen sich die anderen Werte aus dem Sektor uneinheitlich. Bank of America verbessern sich um 0,9 Prozent, während Citigroup um 2,4 Prozent nachgeben.

Die Großbank J.P. Morgan hat einen Handelsverlust von mindestens zwei Milliarden US-Dollar eingestanden. Er ist im synthetischen Kreditbereich angefallen, wo die Finanzkrise 2008 ihren Anfang genommen hatte. Aufgrund von Marktschwankungen könnte zu den bisher angefallenen Verlusten noch eine weitere Milliarde dazukommen, sagte Vorstandsvorsitzender James Dimon auf einer Telefonkonferenz. "Die Anleger stellen natürlich Überlegungen an, welche Bank ähnliche Probleme haben könnte", sagt ein Händler. Der Verlust zeige, dass die Beschränkung des Eigenhandels in den USA nicht wie geplant funktioniere.

Die politische Entwicklung in Griechenland steht auch weiterhin auf dem Radar des Marktes. Dort haben sich die jüngsten Hoffnungsschimmer über eine Regierungsbildung wieder eingetrübt. Der Anführer der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis, besteht auf einer breiten Koalition zur Bildung einer Regierung. Eine Koalition seiner Partei nur mit der konservativen Nea Dimokratia und der sozialistischen Pasok schloss Kouvelis ausdrücklich aus. Auch die linksradikale Syriza-Partei müsse in eine Koalition eingebunden werden, so Kouvelis. Beobachter sagen, die neue Forderung der Demokratischen Linken mache eine Neuwahl im nächsten Monat wieder wahrscheinlicher.

Angetrieben wird der Markt von überraschend stark ausgefallenen Daten zum US-Verbrauchervertrauen für den Monat Mai. Dies ist nach den Ergebnissen der ersten Umfrage auf 77,8 gestiegen. Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang auf 76,0 erwartet. Schwache Konjunkturzahlen aus China werden vom Markt in den Hintergrund gedrängt. Die chinesische Industrie hat im April deutlich weniger zugelegt als von Volkswirten erwartet.

Der Euro erholt sich etwas und notiert bei 1,2932 Dollar. Allerdings bleibt die Gemeinschaftswährung das Krisenbarometer für die Entwicklung in Griechenland. Den Sprung über die Marke von 1,30 Dollar schafft der Euro weiterhin nicht. Der Ölpreis fällt erneut zurück. US-Leichtöl der Sorte WTI liegt damit wieder unter der Marke von 97 Dollar. Hier belasten vor allem die schwachen Konjunkturdaten aus China.

Bei den US-Staatsanleihen geht es zum Wochenausklang leicht nach oben. Gestützt wird das Sentiment vor allem von den negativen Schlagzeilen um J.P. Morgan. In die Hände spielen den US-Anleihen Inflationsdaten auf Basis der Erzeugerpreise, die im April etwas stärker als erwartet gefallen sind. In der Kernrate steigen die Preise jedoch - im erwarteten Rahmen.

Nordstrom reduzieren sich um 3,2 Prozent. Der Wohnungsausstatter hat im ersten Quartal die Erwartungen verfehlt. Nvidia verbessern sich dagegen um 8,2 Prozent. Der Grafikkartenanbieter enttäuschte nach positiven Zahlen für das erste Quartal mit dem Ausblick auf die Folgeperiode. Die Aktien von Arena Pharmaceuticals haussieren um 60,1 Prozent, nachdem die Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung eines Medikaments empfohlen hat.

DJG/DJN/ros

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