Alt 10.05.12, 15:30
Standard Griechenlandhoffnung und Arbeitsmarkt stützen Börsen
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street könnten am Donnerstag auf Erholungskurs gehen. Aufgrund der hohen Volatilität sind Aussagen über das Handelsende aber schwierig. "Jede Aussage zu und über Griechenland ist für einen Schwenk nach oben oder unten gut", fasst ein Händler die nervöse Stimmung zusammen. Damit ist klar, dass die politische Unsicherheit und die Frage einer möglichen Staatspleite Griechenlands weiter hohe Aufmerksamkeit an den US-Finanzmärkten genießt. Momentan deuten die US-Terminkontrakte auf anziehende Eröffnungskurse hin.

Der S&P-500-Future steigt um 0,8 Prozent auf 1.362 Punkte und sein Pendant auf den Nasdaq-100 um 0,5 Prozent auf 2.632 Zähler. Die EU stellt sich einer vollständigen Auszahlung der Griechenland zugesagten nächsten Hilfstranche nicht in den Weg. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, der aktuelle Geldbedarf Griechenlands sei gedeckt und auch weitere Bedürfnisse würden befriedigt. Damit werde die Sorge vor einer baldigen Pleite des Landes etwas gemildert, heißt es im Handel.

Zuvor waren die Sondierungsgespräche der linksradikalen Syriza-Partei über eine Regierungsbildung in Athen gescheitert. Nun probiert sich die sozialistische Pasok-Partei an einer Regierungsbildung, die Pasok unterstützt den bisherigen Sparkurs des Landes. Erleichterung kommt auch aus Spanien. Der Staat greift dem Not leidenden Kreditinstitut Bankia mit Staatsgeldern unter die Arme.

Frohe Kunde kommt unterdessen auch aus den USA: Die wöchentlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt sind deutlich besser als erwartet ausgefallen. Die Zahl der um staatliche Leistungen ersuchenden US-Amerikaner verringerte sich, Volkswirte hatten mit einer Zunahme gerechnet. Des Weiteren legten im März die Ex- und Importe deutlich zu, das Handelsbilanzdefizit fiel allerdings höher als prognostiziert aus. Schwache Importdaten aus China, dem Motor der globalen Konjunktur, treten dabei etwas in den Hintergrund.

Der Ölpreis wird von den positiven Arbeitsmarktdaten beflügelt. Sowohl US-Leichtöl der Sorte WTI als auch die europäischen Referenzsorte Brent legen mit den Daten zu. Der griechenlandgebeutelte Euro erholt sich etwas, bleibt aber deutlich unter der Marke von 1,30 US-Dollar. Die Notierungen der US-Staatsanleihen präsentieren sich im frühen US-Handel mit klaren Abgaben, zehnjährige Anleihen bringen Anlegern aktuell eine Rendite von 1,89 Prozent. Auch überraschend niedrige Inflationsdaten auf Basis der Importpreise stützen die Rentennotierungen kaum.

Vorbörslich stürzen Cisco Systems um 7,1 Prozent ab. Der Netzwerkausrüster hat einen enttäuschenden Ausblick abgegeben. Für das vierte Quartal stellt Cisco einen Umsatzzuwachs von 2 bis 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 44 bis 46 Cent je Aktie in Aussicht. Analysten hatten indessen mit einem Umsatzplus von 7 Prozent und einem Ergebnis je Aktie von 49 Cent gerechnet. Mit den ebenfalls veröffentlichten Drittquartalsergebnissen lag Cisco im Rahmen der Erwartungen.

Priceline.com sinken um 1,6 Prozent, nachdem das Online-Reiseportal im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zwar ein Gewinnwachstum von 73 Prozent hingelegt hat und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen hat, allerdings zeigen sich Händler enttäuscht vom Ausblick des Unternehmens. Die Titel der Kosmetikkette Avon gewinnen dagegen 3,6 Prozent, Coty hat das Übernahmegebot angehoben. Monster Beverage gewinnen 13 Prozent, der Getränkehersteller übertraf in der Auftaktperiode die Vorhersagen. Universal Display sinken nach einem Verlustausweis im ersten Quartal um 15 Prozent.

Für den Dow-Jones-Index ging es am Vortag um 0,8 Prozent auf 12.835 Punkte nach unten. Der Index erholte sich damit aber deutlich von seinem Tagestief bei 12.748 Zählern. Der S&P-500 verlor 0,7 Prozent auf 1.355 Stellen und der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 2.935 Punkte.

DJG/DJN/flf

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