Alt 01.05.12, 18:54
Standard ISM-Index macht US-Börsen Beine und stützt den Dollar
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NEW YORK (Dow Jones) - Die im April unerwartet starke US-Industrie sorgt am Dienstag an den US-Börsen für Kauflaune. Der Dow Jones Index steigt dabei auf den höchsten Stand seit Ende 2007. Gleichzeitig legt der Dollar zum Euro deutlich zu, während die Kurse am Anleihemarkt nachgeben. Keine Impulse kommen aus Europa, wo am 1. Mai lediglich in London gehandelt wird.

Der Dow Jones Index gewinnt gegen 11.40 Uhr Ortszeit New York 0,7 Prozent auf 13.309 Punkte und liegt damit praktisch auf dem Tageshoch. Noch etwas stärker legen der S&P-500 sowie die beiden Nasdaq-Indizes zu mit jeweils gut 1 Prozent. Die Sorge um die Schuldenkrise in der Eurozone stecke zwar weiter in den Hinterköpfen, fürs erste dominiere aber die Aktualität und der ISM-Index, heißt es.

Nach einem ereignisarmen Frühgeschäft sprangen die Indizes mit Bekanntwerden der April-Daten aus dem Verarbeitenden US-Gewerbe deutlich an. Die US-Industrie hat im April überraschend weiter Fahrt aufgenommen. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) kletterte der nationale Index der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe auf 54,8 Punkte. Ökonomen hatten im Konsens einen leichten Rückgang auf 52,9 vorhergesagt, nachdem im März für den viel beachteten Index ein Stand von 53,4 ausgewiesen worden war.

"Das ist ein exzellenter Bericht", sagte Jim McDonald, Chefstratege bei Northern Trust. Allerdings warteten viele Akteure auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag, der die Märkte noch stärker bewegen dürfte. Einige Beobachter verweisen in diesem Zusammenhang auf den ISM-Subindex für die Beschäftigung, der im April ebenfalls zulegte und für Optimismus vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für April sorge.

Dollar und US-Renditen legen zu

Die guten Konjunkturdaten bedeuten auf der anderen Seite einen Dämpfer für Hoffnungen auf weitere expansive Maßnahmen der US-Notenbank. Dies wiederum stützt den Dollar, der unmittelbar nach Bekanntgabe der Daten auf 1,3216 Dollar für einen Euro von zuvor gut 1,3280 Dollar zulegte. Am sicheren Hafen Anleihemarkt geraten die Kurse folgerichtig unter Druck. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasurys steigt auf 1,95 Prozent von 1,92 Prozent, 30-jährige Papiere rentieren mit 3,15 (3,11) Prozent.

Der gute ISM-Index steht auch hinter dem Anstieg des Ölpreises. So kostet ein Barrel der US-Sorte WTI 106,05 Dollar, verglichen mit knapp 105 Dollar im frühen Handel. Brent-Öl geht mit 119,82 Dollar um nach knapp 119 Dollar zuvor. Die verbesserte Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe dürfte die Ölnachfrage im Industriesektor treiben, so die Überlegung der Akteure.

Kursexplosion bei Imperial Sugar

Unter den Einzelwerten hinken Pfizer dem Gesamtmarkt hinterher. Der US-Pharmakonzern bekommt den Patentverlust seines Kassenschlagers Lipitor offenbar immer stärker zu spüren. In den ersten drei Monaten sank der Gewinn um fast ein Fünftel. Nach dem Verkaufs der Babynahrungssparte senkte Pfizer zudem die Prognose für das Gesamtjahr und sieht den Gewinn je Aktie nun bei 2,14 bis 2,24 Dollar. Im Januar hatte der Konzern ein Ergebnis von 2,20 bis 2,30 Dollar in Aussicht gestellt. Die Aktie gewinnt 0,1 Prozent.

Bank of America profitieren dagegen von einem Bericht im Wall Street Journal, wonach die Bank etwa 2.000 Stellen abbauen will. Die Einschnitte sollen zusätzlich zu den im vergangenen Jahr angekündigten Abbau von 30.000 Jobs über drei Jahre im Filialgeschäft vorgenommen werden. Der Kurs gewinnt 2,8 Prozent.

Für Gesprächsstoff sorgen zudem die Auto-Absatzzahlen im April. So konnte die von Fiat kontrollierte Chrysler Group den US-Absatz um 20 Prozent steigern, während die Konkurrenten Ford und General Motors Einbußen von 5 bzw. 8,2 Prozent verzeichneten. Ford liegen fast unverändert im Markt, General Motors gewinnen 1,5 Prozent.

Eine Kursexplosion erleben Imperial Sugar. Die Aktie springt um über 58 Prozent nach oben auf 6,42 Dollar. Louis Dreyfus Commodities hat der Übernahme des Unternehmens zugestimmt und bietet dafür 78 Millionen Dollar. Avon Products verlieren nach unter Erwarten ausgefallenen Erstquartalszahlen 8,2 Prozent.

DJG/DJN/gos

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