Alt 11.04.12, 17:10
Standard Gute Alcoa-Zahlen sorgen für Erholung
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NEW YORK (Dow Jones) - Überraschend gute Quartalsergebnisse von Alcoa und eine leichte Entspannung bei den Sorgen um die Schuldenkrise der Eurozone lassen zur Wochenmitte die Aktienkurse an Wall Street steigen. Damit kommt es nach zuletzt fünf Handelstagen mit Kursverlusten zu einer Erholung. Mit Spannung wird noch auf das Beige Book der US-Notenbank um 20.00 Uhr MESZ gewartet. Nach den zuletzt enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten dürften die Investoren verstärkt nach Hinweisen auf eine dritte Runde quantitativer Lockerungen (QE3) durch die US-Notenbank suchen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,7 Prozent auf 12.803 Punkte und der S&P-500 legt um 0,8 Prozent auf 1.369 Punkte zu. Für Erleichterung sorgt die mit Spannung erwartete Auktion italienischer Staatsanleihen, bei der das geplante Volumen von 11 Milliarden Euro komplett platzieren konnte. Im Anschluss gaben die Renditen zehnjähriger Papiere aus Italien nach, bei den spanischen Pendants sind die Zinsen ebenfalls gefallen. Auch die Börsen in Europa legten vor diesem Hintergrund zu. Vor allem die Bankenwerte waren hier gesucht, die um 1,7 Prozent kletterten.

Die nach Handelsende am Dienstag veröffentlichen überzeugenden Zahlen von Alcoa waren zudem Balsam für die Investoren. Vor allem Sparmaßnahmen und wieder anziehende Aluminiumpreise zahlten sich für das Unternehmen aus: Der Konzern hat im ersten Quartal überraschend einen Gewinn ausgewiesen, dieser lag bei 0,09 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit einem Verlust von 0,03 Dollar gerechnet. Die Aktie gewinnt 8,2 Prozent und führt damit die Gewinnerliste im Dow-Jones-Index an.

In das freundliche Bild fügen sich neue Zielvorgaben für Chevron. Im Rahmen eines Zwischenberichts erklärte der Ölkonzern, dass er für die erste Periode Ergebnisse über dem Niveau des Schlussquartals 2011 erwartet. Grund seien höhere Ölpreise und gestiegene Raffineriemargen. Die Titel geben aber dennoch um 0,1 Prozent nach. Auch die Bankenwerte erholen sich von den Vortagesabgaben. So geht es für J.P.Morgan um 2,3 Prozent und für Bank of America um 3,9 Prozent nach oben. Mit den Quartalszahlen von J.P.Morgan, Google und Wells Fargo stehen allerdings im Wochenverlauf noch weitere Prüfsteine für die Berichtssaison in den USA an.

Negativer Ausreißer war die Gewinnwarnung von Nokia, welche die Aktie um 14,5 Prozent einbrechen ließ. "Nokia liefert eine negative Überraschung nach der anderen", sagte ein Händler zu der schwachen Entwicklung im der Kernsparte "Devices + Services". "Die gute Nachricht ist, dass sich die negativen Nachrichten von Nokia nicht mehr auf den Sektor auswirken", so ein anderer Händler. Die Probleme seien "hausgemacht", und nicht auf die Wettbewerber zu übertragen.

Dagegen geht es am US-Anleihemarkt nach unten. Denn die Treasurys als "sicherer Hafen" sind nun wieder weniger gefragt. Zudem muss der Markt neue zehnjährige Notes aufsaugen, die am Abend versteigert werden. So steigt die Rendite der zehnjährigen Anleihen wieder über die Marke von 2 Prozent. Nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Tage zollen auch die Bundesanleihen der Beruhigung an den Zinsmärkten der Euro-Peripherie tribut. Wieder einmal war es der Bereich bei 140 Prozent, an dem dem Bund-Future die Puste ausging, merkt ein Händler an.

Der Ölpreis legt mit den neusten wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten zu und der führende Mai-Kontrakt steigt wieder über die Marke von 102 Dollar. Mit einem Anstieg von 2,8 Millionen Barrel lag der Wert nur knapp über der Schätzung der Analysten von 2,2 Millionen Barrel. Am Vortag veröffentlichte Daten hatten einen deutlicheren Anstieg nahegelegt. Dennoch notiert der Preis für das "schwarze Gold" weiter rund 8 Prozent unter den Höchstständen aus dem Monat März.

DJG/ros

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