Alt 09.04.12, 22:29
Standard Schwache US-Arbeitsmarktdaten belasten
Beitrag gelesen: 256 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten haben dem Konjunktur-Optimismus einen leichten Dämpfer versetzt und zu Wochenbeginn für den vierten Handelstag in Folge mit Abgaben an den US-Aktienmärkten gesorgt. Im März blieb der Stellenzuwachs erstmals seit November unter der Marke von 200.000 und verfehlte damit die Prognosen der Ökonomen deutlich. Der Dow-Jones-Index fiel um 1,0 Prozent auf 12.930 Punkte, der S&P-500 verzeichnete ein Minus von 1,1 Prozent auf 1.382 Punkte. Am Freitag fand in den USA wegen der Oster-Feiertage kein Aktienhandel statt. Umgesetzt wurden am Montag rund 0,72 (Donnerstag: 0,72) Milliarden Aktien.

Auch die Börsen in Asien, Ölpreis und Dollar zeigten sich mit Verlusten. An den chinesischen Börsen kam der unerwartet starke Anstieg der Verbraucherpreisinflation als Belastungsfaktor noch hinzu, der die Erwartungen einer Lockerung der Geld- und Finanzpolitik dämpfte. In Europa wird die Reaktion auf den Arbeitsmarktbericht erst am Dienstag erfolgen, da die meisten Handelsplätze geschlossen blieben. Der Euro setzte seine Erholung gegenüber dem Greenback fort und kletterte über die Marke von 1,31 Dollar. Devisen-Händler verwiesen allerdings auf die feiertagsbedingt niedrigen Umsätze.

Beim Ölpreis fiel der führende Mai-Kontrakt zwischenzeitlich unter die Marke von 101 Dollar notierte zum Settlement dann bei 102,46 Dollar, dem niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Zusätzlich belasteten die sich verdichtenden Anzeichen auf eine friedliche Lösung des Iran-Konflikts das Sentiment.

Nach Aussage von Barclays Capital sind die US-Daten "eine Erinnerung, dass ein starkes Erholungstempo am US-Arbeitsmarkt keine Selbstverständlichkeit" sei. Mit nur 120.000 neuen Stellen wurde die Prognose von 203.000 neuen Jobs klar verfehlt.

Dagegen profitierte der "sichere Hafen" der US-Anleihen weiter von den schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Bereits am Freitag hatten die Notierungen in einem verkürzten Handel zugelegt. Zehnjährige US-Anleihen gewannen weitere 4/32 auf 99-20/32. Die Rendite sank damit auf 2,04 Prozent. In den vergangenen Monaten hatte das verstärkte Jobwachstum die Annahme, dass die US-Notenbank eine dritte Runde der quantitativen Lockerung einläuten wird, etwas in Zweifel gezogen. Ein schwächerer US-Arbeitsmarkt wie jetzt im März könnte diese Hoffnungen aber wieder aufleben lassen, hieß es von einem Anleihe-Händler.

"Die Fed wird bei ihrem Treffen im April nur den Arbeitsmarkbericht vom März in Händen halten", gibt BNP-Paribas-Expertin Julia Coronado zu bedenken. "Zwar werden die Währungshüter nicht auf der Grundlage von Daten aus nur einem Monat entscheiden, doch der Offenmarktausschuss muss sicherlich die Möglichkeit erwägen, dass die US-Wirtschaft an Dynamik verliert, während die Operation Twist ausläuft." Vor diesem Hintergrund wird auch mit Spannung auf eine Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke nach Handelsschluss gewartet.

Bei den Einzelwerten standen AOL im Fokus, nachdem das Unternehmen mehr als 800 Patente und dazugehörige Anwendungen für 1,056 Milliarden US-Dollar an Microsoft verkauft hat. AOL will einen "signifikanten" Teil des Gewinns an seine Aktionäre ausschütten. Die Aktie schoss um 43 Prozent in die Höhe. "Der Verkauf täuscht aber nicht über die eigentlichen Probleme von AOL hinweg", sagte ein Analyst. Das Unternehmen liege im Wettbewerb der Technologie- und Medienkonzerne immer noch weit zurück, so dass der Plan für eine positive Entwicklung von AOL entscheidender sei. Die Aktie von Microsoft fiel um 1,3 Prozent.

Alcoa verloren 0,3 Prozent. Der Aluminium-Konzern wird am Dienstag die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen und damit traditionell die Berichtssaison eröffnen. In der Vorwoche hatte der Konzern auf höhere Rohstoffkosten und die gleichzeitig fallenden Verkaufspreise reagiert und plant die Aluminium-Produktion um 390.000 Tonnen im Jahr zu reduzieren. Alcoa hatte im vierten Quartal mit roten Zahlen überrascht.

DJG/DJN/ros

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:39 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]