Alt 09.04.12, 18:12
Standard Schwache US-Arbeitsmarkdaten sorgen für Abgaben
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NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten sorgen an den Börsen in den USA zu Wochenbeginn für Kursverluste. Damit erhalte der anhaltende Konjunktur-Optimismus einen Dämpfer, heißt es aus dem Handel. Im März blieb der Stellenzuwachs zum ersten Mal seit November unter der Marke von 200.000 und verfehlte damit die Prognosen der Ökonomen deutlich. Dazu kommt eine unerwartet hohe Inflation in China. Der Dow-Jones-Index reduziert sich um 1,1 Prozent auf 12.913 Punkte, der S&P-500 fällt um 1,3 Prozent auf 1.380 Punkte. Am Freitag fand in den USA wegen der Oster-Feiertage kein Aktienhandel statt.

Auch an den asiatischen Börsen wurden die Aktienkurse vor allem vom unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktbericht belastet. An den chinesischen Börsen resultierte das Minus zudem aus dem unerwartet starken Anstieg der Verbraucherpreisinflation, der Erwartungen einer Lockerung der Geld- und Finanzpolitik dämpfte. In Europa wird die Reaktion auf den Arbeitsmarktbericht erst am Dienstag erfolgen, da die meisten Handelsplätze geschlossen blieben. Die US-Daten seien "eine Erinnerung, dass ein starkes Erholungstempo am US-Arbeitsmarkt keine Selbstverständlichkeit" sei, so Barclays Capital in einer Research-Note. Mit nur 120.000 neuen Stellen wurde die Prognose von 203.000 neuen Jobs klar verfehlt.

Der Ölpreis reagiert ebenfalls mit einem deutlichen Abschlag auf den überraschend schwachen Arbeitsmarktbericht. Der führende Mai-Kontrakt fällt unter die Marke von 101 Dollar auf aktuell 100,97 Dollar. Nachdem der Ölpreis Anfang März noch über dem Niveau von 110 Dollar gelegen hatte, drückten seitdem konjunkturelle Sorgen und sich verdichtende Hinweise auf eine Lösung des Iran-Konflikts den Ölpreis.

Dagegen profitiert der "sichere Hafen" der US-Anleihen weiter von den schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt. Bereits am Freitag hatten die Notierungen in einem verkürzten Handel deutlich zugelegt. Zehnjährige US-Anleihen gewinnen 8/32 auf 99-24/32. Die Rendite sinkt damit auf 2,03 Prozent.

In den vergangenen Monaten hatte das verstärkte Jobwachstum die Annahme, dass die Federal Reserve noch eine dritte Runde der quantitativen Lockerung einläuten wird, etwas in Zweifel gezogen. Ein schwächerer US-Arbeitsmarkt wie jetzt im März könnte diese Hoffnungen aber wieder aufleben lassen, heißt es von einem Anleihe-Händler.

"Die Fed wird bei ihrem Treffen im April nur den Arbeitsmarkbericht vom März in Händen halten", gibt BNP-Paribas-Expertin Julia Coronado zu bedenken. "Zwar werden die Währungshüter nicht auf der Grundlage von Daten aus nur einem Monat entscheiden, doch der Offenmarktausschuss muss sicherlich die Möglichkeit erwägen, dass die US-Wirtschaft an Dynamik verliert, während die Operation Twist ausläuft." Vor diesem Hintergrund wird auch mit Spannung auf eine Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke nach Handelsschluss gewartet.

Bei den Einzelwerten stehen AOL im Fokus des Interesses, nachdem das Unternehmen mehr als 800 Patente und dazugehörige Anwendungen für 1,056 Milliarden US-Dollar an Microsoft verkauft hat. AOL will einen "signifikanten" Teil des Gewinns an seine Aktionäre ausschütten. Die Aktie schießt um 36 Prozent in die Höhe. "Der Verkauf täuscht aber nicht über die eigentlichen Probleme von AOL hinweg", so ein Analyst. Das Unternehmen liege im starken Wettbewerb der Technologie- und Medienkonzerne immer noch weit zurück, so dass der Plan für eine positive Entwicklung von AOL wesentlich entscheidender sei.

DJG/DJN/ros

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