Alt 02.04.12, 21:48
Standard Wall Street startet freundlich ins neue Quartal
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NEW YORK (Dow Jones) - Gut aufgenommene Daten zur US-Industrie haben der Wall Street am Montag einen freundlichen Quartalsauftakt beschert. Der Index der Einkaufsmanager fiel für den März leicht besser aus als erwartet. "Komfortabel in der Expansionszone", so der Kommentar von Ulrich Wortberg, Marktstratege bei der Hessischen Landesbank, zu diesem Datum. Die erhöhte Beschäftigungskomponente spreche für einen robusten Aufbau neuer Stellen. Schwache Daten zu den US-Bauausgaben gerieten dagegen in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) gewann 0,4 Prozent auf 13.264 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,7 Prozent auf 1.419 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite stieg um 0,9 Prozent auf 3.120 Punkte nach. Umgesetzt wurden rund 0,76 (Freitag: 1) Milliarde Aktien. Dabei standen 2.280 (1.750) Kursgewinnern 765 (1.278) -verlierer gegenüber, während 102 (105) Titel unverändert schlossen.

Aktien, Anleihen und Öl im Plus

Damit setzte der Aktienmarkt nahtlos seine Aufwärtsbewegung aus dem Vorquartal fort, dem stärksten ersten Quartal seit 1998. Mit Blick auf die viel beachteten Arbeitsmarktdaten am Freitag könnte im weiteren Wochenverlauf die Vorsicht überhand nehmen, warnte Aktienanalyst Joe Bell von Schaeffer's Investment Research.

Ohnehin war nicht alles eitel Freude. Denn am Vormittag hatten Einkaufsmanager-Indizes aus Europa enttäuscht. Diese Daten wurden von Teilnehmern auch für das kleine Plus bei den meisten US-Anleihen verantwortlich gemacht. Zehnjährige Treasurys gewannen 5/32 auf 98-7/32 und rentierten mit 2,2 Prozent. Und dies obwohl die Fed-Präsidentin von Cleveland, Sandra Pianalto, keine Hoffnung auf weitere Anleihekäufe durch die Notenbank machte. Das Wirtschaftswachstum in den USA, so Pianalto, entwickle sich "selbsttragend" und die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt seien "vielversprechend".

Der Ölpreis machte einen beachtlichen Teil der Verluste aus der Vorwoche wieder gut. Der Preis für den Maikontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI verbuchte einem kräftigen Anstieg von 2,21 Dollar oder 2,1 Prozent auf 105,23 Dollar. Der Ölpreis sei den Aktien gefolgt, sagten Händler. Von einem "engen Zusammenhang zwischen Aktien und Öl" am Montag sprach Kyle Cooper von IAF Energy Advisors.

Avon sausen mit Gebot nach oben

Die Papiere von Avon Products haussierten um gut 17 Prozent auf 22,68 Dollar, nachdem der Parfumhersteller Coty rund 10 Milliarden Dollar für das Kosmetikunternehmen geboten hat. Heruntergebrochen auf die einzelne Avon-Aktie bietet Coty 23,25 Dollar und damit eine Prämie von 20 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Avon hat die Coty-Offerte inzwischen als "nicht im besten Interesse der Aktionäre" zurückgewiesen.

Groupon wurden um knapp 17 Prozent niedriger gehandelt. Das auf Rabatt-Angebote spezialisierte Unternehmen musste sein Viertquartalsergebnis nach unten revidieren. Groupon erklärte dies damit, dass höhere Rückstellungen für Erstattungszahlungen an Kunden notwendig geworden seien. Analysten sehen indessen keinen Grund zur Besorgnis. J.P. Morgan (JPM) senkt zwar das Kursziel für Groupon auf 22 von 24 Dollar, bleibt aber bei der Einstufung "Neutral". Die nun erforderliche Korrektur des Quartalsausweises sei wohl unter anderem auf das rasche Wachstum des Unternehmens zurückzuführen, sagt JPM. Morgan Stanley nennt den Neuausweis der Zahlen ein "kleines Problemchen".

Theravance profitieren von Glaxos Interesse

Keryx Biopharmaceuticals brachen um 65 Prozent auf 1,74 Dollar ein, nachdem das Unternehmen mitteilte, eine Phase-III-Untersuchung für kolorektalen Krebs habe nicht das Ziel erreicht. Frohe Botschaft hingegen für Theravance. GlaxoSmithKline will ihren Anteil an dem Unternehmen um 10 Millionen Aktien erhöhen - auf dann 26,8 Prozent der umlaufenden Aktien. Das Papier von Theravance stieg um gut 19 Prozent.

Hartford Financial Services Group steigerten sich um 4,1 Prozent auf 21,95 Dollar. Der US-Versicherer löst Derivate im Volumen von gut 2,4 Milliarden Dollar ab, die die Allianz nach der Lehmanpleite 2008 erworben hatte, um den amerikanischen Konzern zu stützen. Mit der Transaktion will Hartford die Kosten für die Zinszahlungen reduzieren. Analysten gehen davon aus, dass diese Kosten sich im Schnitt um 50 bis 75 Millionen Euro jährlich verringern.

DJG/DJN/raz

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