Alt 22.03.12, 17:26
Standard Wall Street mittags etwas leichter - Konjunktursorgen belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Bittere Konjunkturpillen aus Asien und der Eurozone schlagen Investoren an Wall Street am Donnerstagmittag (Ortszeit) auf den Magen und sorgen für fallende Kurse. In China, Deutschland und Frankreich haben Umfragen unter Einkäufern in Unternehmen eine schlechte Stimmung zutage gefördert. Die Indizes blieben sämtlich hinter den Prognosen zurück. In der Eurozone stehen die Zeichen gar auf Rezession. Gebremst wird die Abwärtsbewegung dagegen von überraschend positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Der Dow-Jones-Index büßt gegen 17.39 Uhr MEZ 0,5 Prozent oder 67 auf 13.059 Punkte ein. Der S&P-500 fällt um 0,7 Prozent bzw 9 auf 1.394 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite gibt um 0,4 Prozent oder 11 auf 3.064 Stellen nach. "Verfehlte Erwartungen in China und in der Eurozone sind alles andere als förderlich für die Stimmung", sagt Yusuf Heusen von IG Index. Vor allem wenn man bedenke, wie empfindlich die Finanzmärkte derzeit auf Nachrichten zum Wachstumsmotor China und zur Krise in der Eurozone reagierten. "Es sind vor allem die Zweifel über die chinesische Konjunkturentwicklung, die die Märkte belasten. Das Land stellt immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft und fungierte zuletzt als Wachstumslokomotive", ergänzt Marktstratege Rex Macey von Wilmington Trust Investment Advisors.

Während der Konjunkturmotor in China ins Stottern gerät und die Eurozone in die Rezession abgleitet, hält sich die US-Wirtschaft wacker. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Vorwoche um 5.000 Anträge zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 4.000 gerechnet. Auf saisonbereinigter Basis erreichte die absolute Anzahl von 348.000 das niedrigste Niveau seit Februar 2008 und rangierte zugleich unter den Vorhersagen. Die übrigen US-Daten zeigen dagegen ein uneinheitliches Bild.

Der Index der Frühindikatoren ist im Februar den fünften Monat in Folge gestiegen, was auf eine wachsende Volkswirtschaft in den nächsten Monaten hindeutet. Laut Forschungsinstitut Conference Board stieg der Indikator um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der gebeutelte Immobilienmarkt liefert dagegen keine Kaufargumente. Denn die Häuserpreise bleiben unter Druck. Laut einer Erhebung der Federal Housing Finance Agency (FHFA) blieben diese im Januar auf Monatssicht unverändert, obwohl Experten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Auf Jahressicht fielen die Immobilienpreise um 0,8 Prozent. Der FHFA-Index rangiert damit 19,2 Prozent unter dem Spitzenwert vom April 2007. Eine Gesundung des US-Immobilienmarktes gilt als ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Aufschwung in den USA.

Bei den Einzelwerten stehen McDonald's mit einer wichtigen Personalie im Blick der Anleger. Nach 41 Jahren im Dienst der Schnellrestaurantkette gibt der Vorstandsvorsitzende Jim Skinner den Führungsstab an den bisherigen Präsidenten Don Thompson weiter. Analysten hatten sich immer wieder gefragt, wann der inzwischen 67-jährige Skinner sich verabschiedet. Skinner lenkte die Geschicke des Burgerbraters seit 2004. Die Aktie verliert 0,6 Prozent auf 96,16 Dollar und bewegt sich damit mit dem Gesamtmarkt.

FedEx ermäßigen sich um 4,3 Prozent auf 91,67 Dollar. Der Paketlogistiger deutete für das vierte Quartal Unternehmensergebnisse unter Markterwartung an. Der Geschäftsausweis für die dritte Periode übertraf indes die Prognosen. Shoe Carnival haussieren um 19,8 Prozent auf 31,74 Dollar. Nachdem die Schuhkette im Januar die Prognosen wegen des milden Winters noch gesenkt hatte, hat sie am Vorabend einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal geliefert.

ConAgra Foods geben um 1,1 Prozent auf 26,07 Dollar nach. Der Lebensmittelkonzern vermeldete auf organischer Basis stagnierende Umsätze. FuelCell Energy stürzen um 10,8 Prozent auf 1,57 Dollar ab. Der Hersteller von Produktionsanlagen für Brennstoffzellen will 20 Millionen Aktien ausgeben, deren Ausgabepreis 15 Prozent unter dem Mittwochsschlusskurs liegt.

An ihrem ersten Handelstag nach dem Börsengang schnellen die Anteilsscheine des Zahlungsabwicklers Vantiv um 14,2 Prozent auf 19,44 Dollar nach oben, der Ausgabepreis hatte bei 17 Dollar gelegen. Nike wird nach der Schlussglocke Rechenschaft über das dritte Quartal ablegen, im Vorfeld geht es für die Titel um 0,3 Prozent auf 110,09 Dollar talwärts.

DJG/DJN/flf

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