Alt 21.03.12, 17:46
Standard Wall Street mittags wenig verändert - Immobilienmarkt bremst
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NEW YORK (Dow Jones) - Im Fahrwasser unerwartet schwacher Immobiliendaten treten die Kurse an Wall Street am Mittwochmittag (Ortszeit) auf der Stelle. Im Anschluss an die Daten ging es zunächst etwas deutlicher nach unten, bis zum Mittag erholen sich die Notierungen allerdings wieder. Insgesamt sind die Ausschläge aber recht verhalten. "Der Markt verarbeitet weiter die jüngste Rally und bewegt sich in der überkauften Situation faktisch seitwärts. Er ist einfach zu schnell nach oben marschiert. Die Konjunktur verbessert sich zwar, aber das Tempo ist doch eher gemächlich", fasst Marktstratege Paul Nolte von Dearborn Partners das Marktgeschehen zusammen.

Der Dow-Jones-Index verliert bis 18.09 Uhr MEZ 0,1 Prozent oder 14 auf 13.157 Punkte. Der S&P-500 handelt nahezu unverändert bei 1.406 Zählern und der technologielastige Nasdaq-Composite gewinnt 0,3 Prozent bzw 11 auf 3.085 Stellen. Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im Februar auf Monatssicht um 0,9 Prozent gesunken. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Gleichwohl wurde damit der höchste Februarwert seit fünf Jahren verzeichnet, was nach Ansicht von Experten auf eine Erholung des Häusermarkts hoffen lässt.

"Allgemein wurden positive Daten vom Häusermarkt erwartet, doch diese enttäuschen. Die Anzahl der zum Verkauf stehenden Gebäude steigt, womit auch der Überhang an unverkauften Häusern zunimmt. Damit steigt auch die Zahl der Problemfälle. Insgesamt zeigt der Trend zwar in die richtige Richtung, aber es dürfte weitere Zwangsveräußerungen geben. Für die Immobilienpreise verheißt das nichts Gutes", kommentiert ein Händler den Datenkranz. Allerdings gibt es auch positive Einschätzungen im Handel: "Mit dem Frühlingsanfang scheint sich der Häusermarkt zu stabilisieren. Insgesamt sieht es nach einem leichten Aufwärtstrend aus", sagt Marktstratege Robert Pavlik von Banyan Partners.

Wenig Neues und damit weder Kauf- noch Verkaufsargumente liefern die Aussagen von US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke und Finanzminister Timothy Geithner. Bernanke sieht zwar eine Entspannung der Schuldenkrise in Europa, warnt aber zugleich vor weiter bestehenden Risiken. Belastungen aus dem europäischen Bankensystem könnten auf die US-Finanzwirtschaft übertragen werden und zu einem Absturz der Märkte führen, sagte Bernanke vor dem US-Parlament. Laut Geithner hat die europäische Finanzkrise die Erholung der US-Wirtschaft bereits deutlich beschädigt, weshalb es in Europa weiterer Reformen bedürfe.

Mit Blick auf die Sektortrends gehören Finanz- und Energiewerte zu den größten Abgebern. Einzelhandeltitel stehen dagegen hoch im Kurs. Unter den Einzelwerten stehen Oracle klar im Fokus des Anlegerinteresses. Die Anteilsscheine der Softwareschmiede drehen ins Minus und verlieren 0,6 Prozent auf 29,92 Dollar an. In den Monaten Dezember bis Februar verbuchte der Konzern einen Überschuss von 2,5 Milliarden Dollar. Gute Geschäfte mit Programmen für Computer glichen die Schwäche beim Verkauf von Großrechnern aus. Der Ausblick wird allerdings als konservativ eingeschätzt.

Wenig begeistert zeigen sich Investoren über den Geschäftsausweis von Krispy Kreme Doughnuts, die Aktie sinkt um 7,8 Prozent auf 7,83 Dollar. Die Donutkette hat zwar im vierten Quartal wieder den Sprung in die Gewinnzone geschafft, der 1937 gegründete Konzern mit knapp 700 Filialen profitierte dabei aber vor allem von einer Steuergutschrift. Aktien von FSI International springen um 8,7 Prozent auf 5,00 Dollar. Der Hersteller von Mikroelektronik hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 mehr umgesetzt als erwartet. Der Auftragseingang verdoppelte sich und FSI gab einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal.

Hartford Financial Services klettern um 4,4 Prozent auf 22,65 Dollar, nachdem die Gesellschaft eine Fokussierung auf das Geschäft mit Immobilienversicherungen angekündigt hat. Nach Drittquartalsergebnissen unter Markterwartung geht es für General Mills um 0,7 Prozent auf 38,50 Dollar nach unten. Ein schwacher Ausblick lässt die Titel des Öldienstleisters Baker Hughes um 4,3 Prozent auf 45,77 Dollar nachgeben.

DJG/DJN/flf

In einem neu konzipierten Mittagsbericht zu den US-Märkten fasst Dow Jones ab Montag, 26. März börsentäglich gegen 18.45 Uhr die wichtigsten Entwicklungen bei Aktien, Anleihen und am Ölmarkt zusammen. Er löst die entsprechenden Einzelberichte ab. Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie an feedback.de@dowjones.com.

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