Alt 20.03.12, 17:39
Standard Wall Street mittags etwas leichter - Sorgen über China belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Hiobsbotschaften aus China und schwache Daten vom US-Immobilienmarkt lasten am Dienstagmittag (Ortszeit) auf den Kursen an Wall Street. Damit scheint die Aktienrally der vergangenen Wochen erst einmal ein Ende zu finden. Der Dow-Jones-Index (DJIA) fällt gegen 17.53 Uhr MEZ 0,6 Prozent oder 73 Punkte auf 13.166. Der S&P-500 sinkt um 0,5 Prozent bzw 7 Zähler auf 1.403 und der technologielastige Nasdaq-Composite gibt 0,6 Prozent oder 20 Stellen auf 3.058 ab.

"Wir erlebten eine beeindruckende Rally. Daher lässt jede noch so kleine schlechte Nachricht Anleger zunächst einmal inne halten. Und genau das beobachten wir heute - Investoren legen eine Pause ein", kommentiert Marktstratege Joe Quinlan von U.S. Trust das Sentiment. Hauptauslöser des Stimmungsumschwungs sind die wachsenden Zweifel über das Wachstum in China. Immerhin fungierte das aufstrebende Land lange Zeit als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft.

Ian Ashby, Leiter der Eisenerzsparte des Bergwerksriesen BHP Billiton, erwartet, dass sich das Wachstum der Eisenerznachfrage in China stark abschwächen wird. Seine Aussagen drückten Rohstoffaktien in Australien und anschließend auch die europäischen Börsen. "Das befeuert die Sorgen, dass sich Chinas Wachstum schneller abschwächt als bislang erwartet wurde", sagt ein Händler. Auch Meldungen, denen zufolge die chinesische Regierung die Kraftstoffpreise zum zweiten Mal in nur sechs Wochen erhöht, drücken auf die Stimmung. Höhere Kraftstoffpreise dürften ebenfalls zu Lasten des chinesischen Wachstums gehen. "Ich sehe keinen Abschwung in China, aber die fundamentale Lage der Unternehmen dort trübt sich ein", ergänzt ein Händler.

Doch auch der heimische Immobilienmarkt in den USA macht weiter Sorgen. Im Februar ging die Zahl der Baubeginne trotz des milden Wetters um 1,1 Prozent zurück. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Januar nach oben revidiert.

Mit Blick auf die Einzelwerte folgen Alcoa dem globalen Trend bei Rohstoffwerten, die Aktie des Aluminiumverhütters gibt 1,7 Prozent auf 10,43 Dollar ab und zählt damit zu den schwächsten Werten im DJIA. Die konjunktursensiblen Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar tragen mit einem Abschlag von 2,5 Prozent auf 110,93 Dollar die Rote Laterne im DJIA. Walt Disney verlieren 0,4 Prozent auf 43,26 Dollar. Der Unterhaltungskonzern erwartet wegen des geringen Kassenerfolges seines Science-Fiction-Films "John Carter" im zweiten Quartal einen Verlust. Der Streifen dürfte zu einem operativen Verlust zwischen 80 Millionen und 120 Millionen Dollar führen.

Apple sinken um 0,7 Prozent auf 596,97 Dollar und handeln somit wieder unter der 600-Dollarmarke. Am Vortag schloss die Aktie des Rechnerkonzerns erstmals in ihrer Geschichte über 600 Dollar. Anleger machten nun Kasse, heißt es. Adobe fallen um 4,3 Prozent auf 33,02 Dollar. Der Softwarehersteller und Anbieter des "Acrobat Reader" rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,57 bis 0,61 Dollar. Analysten rechnen im Konsens mit 0,60 Dollar je Aktie. Insgesamt stößt der Geschäftsausweis auf wenig Begeisterung, es fehlten die positiven Überraschungen, so Händler.

Erst nach Handelsschluss berichtet der Softwarekonzern Oracle über die Entwicklung im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12. Analysten erwarten im Mittel ihrer Prognosen einen Gewinn je Aktie von 0,56 Dollar. Das Papier zeigt sich volatil und gibt 0,3 Prozent auf 29,66 Dollar ab. Tiffany ziehen um 6,3 Prozent auf 73,00 Dollar an. Der Juwelier verfehlte zwar die Erwartungen für das vierte Quartal, überzeugt jedoch mit dem Ausblick auf 2012.

Targacept brechen unterdessen um 26,6 Prozent auf 5,44 Dollar ein, nachdem der Pharmakonzern zusammen mit Kooperationspartner AstraZeneca ein enttäuschendes Studienergebnis für ein Antidepressivum vorgelegt hat.

DJG/DJN/flf

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