Alt 01.03.12, 21:31
Standard Wall Street etwas fester - ISM-Index dämpft Stimmung
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen sind mit Kursgewinnen in den März gestartet, wenngleich der enttäuschende ISM-Index die Kurse von ihren Tageshochs zurückholte. Dass der Markt am Donnerstag nicht ins Minus drehte, lag vor allem an ermutigenden Signalen vom Arbeitsmarkt. In der vergangenen Woche wurden in den USA weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt als erwartet. Die Nachricht von der angeblichen Explosion einer Ölpipeline in Saudiarabien schockte die Anleger im späten Handel nur kurz.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,2 Prozent bzw 28 Punkte auf 12.980. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent bzw 8 Punkte auf 1.374. Der Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent bzw 22 Punkte auf 2.989 zu. Umgesetzt wurden 0,81 (Mittwoch: 1,11) Milliarden Aktien. Dabei standen 2.047 (1.039) Kursgewinnern 988 (2.007) -verlierer gegenüber, während 94 (109) Titel unverändert schlossen.

Kurz vor Handelsschluss meldete der iranische Fernsehsender PressTV, dass in der saudiarabischen Stadt Awamiyah eine Pipeline explodiert sei. Die Nachricht trieb den Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI zeitweise auf über 110 Dollar und ließ den DJIA vorübergehend all seine Gewinne abgeben. Da aber keine konkreteren Informationen folgten, beruhigten sich die Gemüter rasch wieder.

Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, der wichtigsten Frühindikator des Landes, blieb mit 52,4 unter den erwarteten 54,9. Ein Volkswirt wertet dies als Euphoriebremse: "Zwar signalisiert der Index eine anhaltende Expansion der Industrie, die erhoffte Beschleunigung der Dynamik ist aber nicht zu erkennen." Zum Handelsstart hatten die Indizes noch deutlicher zugelegt. Die Börsen in Europa tendieren im Plus, und von den vorbörslichen US-Konjunkturdaten kam zumindest kein Störfeuer. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren einen Tick besser ausgefallen als erwartet, die Persönlichen Ausgaben und Einkommen fielen dagegen etwas schlechter aus als prognostiziert.

Am Vortag hatte das Beige Book - der Konjunkturbericht der US-Notenbank - zwar gezeigt, dass sich die US-Wirtschaft weiter nur in langsamem Tempo erholt. Und US-Notenbank-Chef Ben Bernanke hat bei seinem Auftritt vor dem Repräsentantenhaus die Hoffnungen auf eine dritte Runde quantitativer Lockerungen gedämpft. Auf der anderen Seite hat aber der chinesische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Februar den dritten Monat in Folge angezogen.

Die Anleger schenkten den guten Nachrichten mehr Aufmerksamkeit als den schlechten und wandten sich Aktien zu, denen ein größeres Risikopotenzial nachgesagt wird. Dazu gehörten Bankenwerte wie Bank of America (BoA), die um 1,9 Prozent auf 8,12 Dollar zulegten. BoA will für bisher kostenlos geführte Girokonten Kontoführungsgebühren erheben und erprobt diese schon in einigen US-Bundesstaaten, wie das Wall Street Journal berichtete. J.P. Morgan gewannen 2,9 Prozent auf 40,37 Dollar.

Gesucht waren ferner Einzelhandelswerte, nachdem die Umsätze der Branche im Februar von wärmeren Temperaturen profitiert haben. Unter anderem verbesserten sich die Papiere der Bekleidungskette Gap um 7,2 Prozent auf 25,05 Dollar. Auch die Absatzzahlen der Automobilhersteller beeindruckten und ließen Ford um 2,3 Prozent auf 12,66 Dollar steigen. General Motors gewannen 1,7 Prozent auf 26,47 Dollar.

Das Auktionshaus Sotheby's (minus 9,1 Prozent auf 35,75 Dollar) hatte hingegen eine schlechtere Ertragsentwicklung gemeldet. Geringere Einnahmen ließen den Gewinn im vierten Quartal um 26 Prozent zurückgehen.

Pfizer (plus 1,7 Prozent auf 21,49 Dollar) und Bristol-Myers Squibb (plus 1,5 Prozent auf 32,64 Dollar) zeigten sich unbeeindruckt davon, dass sich die Zulassung des Gerinnungshemmers Eliquis verzögern wird. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat ihre für Ende März angesetzte Entscheidung über den neuen Hoffnungsträger um drei Monate verschoben.

Advanced Micro Devices (plus 2,2 Prozent auf 7,51 Dollar) profitierten vom Kauf eines Start-up-Unternehmens, mit dessen Hilfe der Chiphersteller im Server-Geschäft Fuß fassen will.

DJG/DJN/cln

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