Alt 16.02.12, 14:11
Standard Wall Street kaum verändert erwartet - Freundliche Konjunkturdaten
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NEW YORK (Dow Jones) - Erfreuliches von Konjunkturseite, Düsteres von Moody's und aus Griechenland: So sieht die vorbörsliche Melange an Wall Street am Donnerstag aus. Bis 14.45 fällt der S&P-500-Futures um 0,1 Prozent auf 1.341 Punkte, der Nasdaq-Futures steigt dagegen um 0,1 Prozent auf 2.559 Stellen.

Die vor Börsenbeginn veröffentlichten Konjunkturdaten aus Amerika waren insgesamt freundlich. Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind nicht - wie befürchtet - gestiegen, sondern gefallen. Damit sei bereits der niedrigste Stand seit März 2008 erreicht worden, so kommentiert ein Händler die gute Serie von Zahlen aus diesem Bereich in den letzten Monaten. Die Erzeugerpreise fielen niedriger aus als erwartet. Das weckt Fantasie für weitere stimulierende Maßnahmen der US-Notenbank. Nun wartet der Markt noch auf den Philly-Fed-Index um 16.00 Uhr MEZ.

Aus Europa kommt wieder Ungemach. Das Endlos-Drama um Griechenland scheint einfach kein Ende zu finden. Deutschland, Finnland und die Niederlande drohen nun Berichten zufolge damit, die volle Summe des zweiten Rettungspakets erst nach den Parlamentswahlen im April auszuzahlen. Bis dahin soll es nur einen Überbrückungskredit geben.

Im roten Bereich werden die Bankenwerte erwartet. Moody's prüft die Bonität zahlreicher Banken auf eine mögliche Abstufung, darunter aus den USA die Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, J.P.Morgan und Morgan Stanley. Wirtschaftliche und regulatorische Hemmnisse könnten die Aussichten für den Sektor verdüstern, urteilt die Ratingagentur.

Eine ebenfalls eher enttäuschende Botschaft kommt aus Detroit. Zwar schreibt General Motors (GM) wieder Milliardengewinne und wartet mit einem Rekordergebnis auf. Doch die Erwartungen waren mit einem Gewinn je Aktie von 0,41 Dollar je Aktie recht hoch geschraubt. Ausgewiesen hat der Autokonzern mit 0,28 Dollar je Anteilsschein deutlich weniger. Und aus Sicht der Europäer hat das Ergebnis ohnehin einen bitteren Beigeschmack, denn auf dem alten Kontinent schreibt GM weiterhin herbe Verluste. Die Aktie verbilligt sich vorbörslich um 3,3 Prozent auf 24,50 Dollar.

Der Grafikchip-Hersteller Nvidia hat am späten Mittwoch enttäuschende Umsatzprognosen geliefert. Während Analysten im vierten Quartal über dem Strich durchschnittlich 944 Millionen Dollar sahen, erwartet das Unternehmen lediglich zwischen 900 Millionen und 930 Millionen Dollar. Auch Analysten zeigen sich verschnupft: Bank of America-Merrill Lynch hat die Aktie auf Neutral von Buy gesenkt. Das Papier fällt vorbörslich um 6,8 Prozent auf 15,06 Dollar.

Clearwire hat im vierten Quartal wegen höherer Zinsaufwendungen seinen Verlust ausgeweitet - und dies, obwohl mehr Abonnenten den Dienst des Internetproviders in Anspruch genommen haben. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel rund 11 Prozent auf 2,09 Dollar.

Das Ergebnis von NetApp ist im dritten Geschäftsquartal um 36 Prozent gefallen. Der Datenspeicher-Spezialist hat mit sinkenden Margen zu kämpfen, hat aber andererseits ein zweistelliges Umsatzwachstum ausgewiesen. Damit wurden Befürchtungen wegen sinkender Ausgaben im Technologiesektor gedämpft. Nachbörslich hatten sich die Titel um 8,6 Prozent auf 43,30 Dollar verteuert.

Auch das Ergebnis von Blue Nile hat mit minus 32 Prozent im vierten Quartal stark gelitten. Die Aktie des Internet-Juweliers brach nachbörslich um 23 Prozent auf 32,20 Dollar ein.

Am Mittwoch verlor der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) 0,8 bzw 97 Punkte auf 12.781. Der S&P-500 gab 0,5 Prozent oder 7 Zähler auf 1.343 ab und der Nasdaq-Composite büßte 0,5 Prozent bzw 16 Stellen auf 2.916 ein.

DJG/DJN/raz

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