Alt 15.02.12, 22:39
Standard Wall Street schließt leichter - Griechenland und Fed drücken
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street sind am Mittwoch von Meldungen über eine mögliche Verschiebung des Rettungspakets für Griechenland belastet worden. Einen Dämpfer versetzte auch die US-Notenbank dem Markt. Auf seiner jüngsten Sitzung ist der Offenmarktausschuss uneins darüber gewesen, ob die Federal Reserve den Ankauf von Wertpapieren aufstocken soll, um die Investitionen in Schwung zu bringen. Das ging aus den Protokollen hervor, die am Abend veröffentlicht wurden.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,8 bzw 97 Punkte auf 12.781. Der S&P-500 gab 0,5 Prozent oder 7 Zähler auf 1.343 ab und der Nasdaq-Composite büßte 0,5 Prozent bzw 16 Stellen auf 2.916 ein. Dabei wurden 0,81 (Dienstag: 0,74) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf 1.296 (1.112) Kursgewinner kamen 1.741 (1.929) -verlierer, unverändert schlossen 106 (93) Titel.

Griechenland blieb aber das beherrschende Thema: Die Rettung des Landes könnte sich weiter hinziehen, was am Markt für Verunsicherung und fallende Kurse sorgte. In Brüssel mehrten sich die Hinweise darauf, dass das geplante zweite Hilfspaket auf die Zeit nach den griechischen Parlamentswahlen verschoben werden könnte. Aus Verhandlungskreisen verlautete, einige Länder wollten zunächst die Auszahlung eines Überbrückungskredits, mit dem eine Insolvenz Griechenlands vermieden werden könnte. "Deutschland zieht eine rote Linie. Dort glaubt man den Versprechungen über eine Umsetzung der Sparbeschlüsse offenbar nicht mehr", sagte Aktienstratege Art Hogan von Lazard Capital Markets.

Die Hoffnung auf chinesische Schützenhilfe im Kampf gegen die europäische Staatsschuldenkrise im Euroraum und ein Einlenken der griechischen Regierung bei den Bedingungen für ein zweites Hilfspaket sorgten zwischenzeitlich für Zuversicht. Die Führer der beiden wichtigsten griechischen Koalitionsparteien haben nun doch die geforderten Zusagen über die Implementierung der Sparbeschlüsse abgeben, dies bestätigte am Abend Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker. Darüber hinaus stellte der Gouverneur der chinesischen Notenbank weitere Käufe von Euro-Anleihen in Aussicht. Doch die Skepsis behielt letztlich die Oberhand.

"Ich bin insgesamt eher positiv als negativ von den Vorgängen in Europa angetan. Aber es bleiben eben doch Risiken. Dennoch sieht man am Markt nicht mehr die Panik, wie dies noch im vergangenen Jahr bei ähnlichen Schlagzeilen zu beobachten gewesen war", fasste Vermögensverwalter James Kee von South Texas Money Management das Sentiment zusammen. Vor diesem Hintergrund spielten die Konjunkturdaten kaum eine Rolle, sie lieferten auch kein einheitliches Bild. Der Empire-State-Index übertraf die Erwartungen deutlich, die US-Industrieproduktion verfehlte selbige jedoch.

Die rote Laterne im DJIA trugen Bank of America und United Technologies, die um 2,5 Prozent auf 7,78 Dollar bzw 2,4 Prozent auf 82,60 Dollar nachgaben. Belastet von der schwachen Industrieproduktion sanken Caterpillar um 1,7 Prozent auf 112,53 Dollar und Boeing um 0,5 Prozent auf 75,21 Dollar. An der Spitze des Tableaus standen Travelers mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent auf 59,29 Dollar.

Procter & Gamble zogen um 0,1 Prozent auf 64,55 Dollar an. Der Produzent von Konsumgütern will seine Sparte Pringles nicht an Diamond Foods veräußern, sondern für 2,7 Milliarden Dollar an Kellogg. Kellogg stiegen um 5,1 Prozent auf 52,82 Dollar und Diamond um 5,2 Prozent auf 23,46 Dollar. Licht und Schatten standen bei den aktuellen Unternehmenszahlen dicht beieinander. Um 4,7 Prozent nach oben auf 28,52 Dollar ging es mit Comcast. Das Unternehmen hat im vierten Quartal einen Gewinnsprung verbucht, was unter anderem auf das bessere Breitbandgeschäft zurückzuführen war. Dagegen hat Abercrombie & Fitch einen drastischen Gewinneinbruch von 79 Prozent im vierten Quartal erlitten. Das Unternehmen hat beim US-Umsatz schlecht abgeschnitten wie auch mit fallenden Margen zu kämpfen. Doch die Aktie haussierte um 8,3 Prozent auf 48,30 Dollar - Anleger feierten die prognostizierte Verbesserung der Marge beim Bekleidungseinzelhändler.

Deere & Co hat im ersten Quartal 3,7 Prozent mehr Gewinn eingefahren und die Prognose für den Gewinn je Aktie leicht angehoben. Die Aktie des Landmaschinenherstellers verlor jedoch wegen fallender Verkäufe 5,4 Prozent auf 84,28 Dollar. Zynga brachen um 12,8 Prozent auf 11,80 Dollar ein. Im ersten Quartalsbericht seit dem Börsengang hat der Betreiber von Internetspielen einen Nettoverlust ausgewiesen, obwohl der bereinigte Gewinn die Prognosen übertroffen hatte.

DJG/DJN/flf

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