NEW YORK (Dow Jones) - Die Hängepartie in Athen, wo nach wie vor keine Lösung für das griechische Schuldendrama in Sicht ist, drückt an Wall Street auf Stimmung. Händler rechnen daher am Dienstag zur Eröffnung des New Yorker Handels mit leicht nachgebenden Kursen. Die Terminkontrakte auf den S&P-500-Index und den Nasdaq-100 geben gegen 15.09 Uhr MEZ jeweils um 0,2 Prozent nach. "Die Volatilität an den Märkten ist aber weiterhin sehr niedrig. Das spricht unverändert für Aktienkäufe", sagt ein Händler. Der Volatilitäts-Index VIX ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli 2011 gefallen.

Der Druck auf Griechenland, zusätzlichen Einsparungen und Reformen zuzustimmen, bleibt hoch. Die griechische Regierung und ihre in der so genannten Troika vereinigten institutionellen Gläubiger nehmen die Gespräche über die Kürzung von Löhnen und Rentenzuschüssen sowie andere Reformen wieder auf. Begleitet werden die Bemühungen von zunehmend harschen Äußerungen der Geberseite. Derweil legt ein Generalstreik in dem Land das öffentliche Leben weitgehend lahm.

Die europäischen Aktienbörsen haben angesichts dieser Zuspitzung die Kursverluste im Verlauf des Handels ausgeweitet. Dem dürften sich nun auch die Aktien an der Wall Street anschließen, zumal es dort an "hausgemachten" Nachrichten und Impulsen mangelt.

Kurz nach der Startglocke spricht US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Senats. "Der konjunkturelle Ausblick und die Lage des Staatshaushalts" lautet der Titel seiner Rede. Angesichts der laufenden Vorwahlen zur Nominierung eines republikanischen Präsidentschaftskandidaten dürfte sich Bernanke vor allem kritischen Fragen republikanischer Abgeordneter stellen müssen.

Unter den Einzelwerten steigen Coca-Cola an der Computerbörse Nasdaq um 1,1 Prozent. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,79 Dollar hat der Getränkekonzern im vierten Quartal die Analystenschätzung von 0,77 Dollar leicht übertroffen. Der Umsatz stieg um 5,2 Prozent auf 11,04 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls knapp über der Prognose der Marktbeobachter von 10,99 Milliarden Dollar.

Aktien von Coinstar springen um 20 Prozent nach oben. Das Unternehmen, das mit Münzzählmaschinen Geld verdient, hat im vierten Quartal einen Gewinn von 1 Dollar je Aktie erzielt. Das sind 54 Prozent mehr als Analysten im Konsens erwartet hatten. In insgesamt 19.500 Maschinen zählt Coinstar nach eigenen Angaben jährlich rund 50 Milliarden Münzen im Wert von geschätzten 3 Milliarden Dollar - gegen eine Gebühr.

Nach Börsenschluss veröffentlicht Walt Disney Geschäftszahlen zum vierten Quartal. Die Konsensprognose der Analysten für den Unterhaltungskonzern lautet auf einen Gewinn von 0,71 Dollar je Aktie.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich am Vortag um 0,1 Prozent bzw 17 Punkte auf 12.845. Der S&P-500 verlor 1 Zähler auf 1.344 und der Nasdaq-Composite fiel um 0,1 Prozent oder 4 Stellen auf 2.902.

DJG/DJN/flf

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.