Alt 07.02.12, 03:48
Standard Griechenland-Sorgen lassen Wall Street mit Abgaben schließen
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NEW YORK (Dow Jones) - Erneute Sorgen in Bezug auf Griechenland haben die Kurse an Wall Street zu Wochenbeginn nachgeben lassen. Damit konnte die positive Entwicklung nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht fortgesetzt werden. Die Politiker in Griechenland konnten sich am Wochenende nicht darüber einigen, wo und wie viel künftig gespart werden soll. Das hochverschuldete Land braucht spätestens Mitte März weitere Kredithilfen, um eine Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Im späten Handel konnten die Kurse ihre Abgaben allerdings eingrenzen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich um 0,1 Prozent bzw 17 Punkte auf 12.845. Der S&P-500 verlor 1 Punkt auf 1.344 und der Nasdaq-Composite fiel um 0,1 Prozent bzw 4 Punkte auf 2.902. Dabei wurden 0,69 (Freitag: 0,90) Milliarden Aktien umgesetzt. Es kamen auf 1.258 (2.387) Kursgewinner 1.787 (653) -verlierer. Unverändert schlossen die Sitzung 86 (93) Titel. Wichtige US-Konjunkturdaten standen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.

Die griechische Regierung kämpft weiter gegen den Staatsbankrott. Um eine Pleite abzuwenden, muss Ministerpräsident Lucas Papademos in den nächsten Tagen Erfolge an mehreren Fronten erzielen. Zum einen im Streit der drei Regierungsparteien über geforderte Sozialkürzungen, zudem in den Verhandlungen mit den privaten Gläubigern über einen Schuldenerlass und des weiteren bei den Gesprächen mit der Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank.

Deutschland und Frankreich wollen nach Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Insolvenz Griechenlands nicht hinnehmen, bestehen aber für weitere Finanzhilfen auf Reformen. So wurde die Einigung mit der Troika als Voraussetzung für neue Hilfen bekräftigt. "Nachdem der Markt zuletzt vor allem von guten Konjunkturdaten beflügelt worden war, steht nun wieder die Schludenkrise der Eurozone im Fokus", sagte ein Teilnehmer. Vor diesem Hintergrund könnte die jüngste Erholung des Marktes wieder leicht in Gefahr geraten.

Bei den Einzelwerten fielen Boeing um 1,2 Prozent auf 75,46 Dollar. Laut einem Bericht der Zeitung Seattle Times hat der Flugzeughersteller Fehler beim Zusammenbau von Teilen des Rumpfes bei einigen Langstreckenflugzeugen des Typs Dreamliner festgestellt. Mechaniker von Boeing setzten nun zusätzliche Teile ein, berichtet das Blatt, um die nicht exakt ineinander passenden Baukomponenten zusammen zu fügen.

Die Bankenwerte zeigten sich, im Gegensatz zu ihren schwachen Pendants aus Europa, mit einer uneinheitlichen Tendenz. Bank of America verbesserten sich um 1,7 Prozent auf 7,97 Dollar, während J.P.Morgan um 0,3 Prozent auf 38,15 Dollar zurückfielen.

Loews gaben um 0,6 Prozent auf 38,38 Dollar nach. Die Finanz-Holding, zu welcher der Versicherer CNA Financial oder der Diamanten-Förderer Diamond Drilling gehören, hat im vierten Quartal weniger Gewinn gemacht als erwartet. Der Überschuss je Aktie beträgt 0,67 Dollar und liegt somit deutlich unter der Konsensprognose von Analysten von 0,90 Dollar.

Micron fielen um 2,8 Prozent auf 7,72 Dollar. Die Titel reagieren damit auf den Tod des Unternehmens-CEO. Während des regulären Handels am Freitag waren die Aktien des Chipherstellers ausgesetzt worden; nach Ende der Sitzung gab Micron dann bekannt, dass CEO Steven Appleton bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.

DJG/DJN/ros

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