NEW YORK (Dow Jones) - Ermutigende Konjunkturdaten haben die Anleger an den US-Börsen beherzt zugreifen lassen. Zur guten Stimmung trug auch bei, dass einige US-Unternehmen überzeugende Geschäftszahlen veröffentlicht und sich optimistisch zu ihren Ertragsaussichten geäußert hatten. Niedrige Zinsen, die Erwartung weiterer Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank und der bevorstehende Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook wirkten ebenfalls als Kurstreiber.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte stieg um 0,7 Prozent bzw 84 Punkte auf 12.716. Der S&P-500 gewann 0,9 Prozent bzw 12 Punkte auf 1.324. Der Nasdaq-Composite legte um 1,2 Prozent bzw 34 Punkte auf 2.848 zu. Angeführt wurde der Markt von Finanzwerten und Aktien des Industriesektors. Das Umsatzvolumen betrug 0,89 (Dienstag: 1,03) Milliarden Aktien. Auf 2.523 (1.757) Kursgewinner kamen 535 (1.247) Verlierer, während 76 (127) Titel unverändert schlossen.

Die Konjunkturdaten des Tages sowohl aus den USA als auch aus Europa und China deuteten eine erfreuliche Entwicklung an. Auch der bisherige Verlauf der US-Bilanzsaison überzeugt. "Zwei Drittel aller Unternehmen, die bisher Geschäftszahlen veröffentlicht haben, haben die Erwartungen übertroffen", so die Analysten von Barchart.com.

Unter den US-Wirtschaftsdaten legte der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP eine Punktlandung hin. Die Beschäftigung in der privaten Wirtschaft ist im Januar wie erwartet kräftig gestiegen. Das Plus von 170.000 Stellen deckte sich exakt mit der Konsensschätzung der von Dow Jones Newswires befragten Analysten. Der ADP-Bericht gilt als "Vorläufer" für den offiziellen Bericht der US-Regierung am Freitag.

Auch die Industrie hat im Januar an Dynamik gewonnen. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) stieg der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf einen Stand von 54,1 Punkten und verzeichnete damit den dritten Anstieg in Folge. Damit lag der Index zwar etwas unter der Konsensschätzung von 54,5, gleichwohl wurden die Daten gut aufgenommen. Sie zeigen, dass die US-Wirtschaft mit Schwung in das neue Jahr gestartet ist. Vom Immobilienmarkt kamen ebenfalls gute Nachrichten: Die Bauausgaben sind im Dezember stärker als erwartet gestiegen.

Gute Geschäftszahlen und Ausblicke wurden im Technologiesektor veröffentlicht. Unter anderem stiegen Broadcom um 8,1 Prozent auf 37,13 Dollar, nachdem der Chiphersteller für das erste Quartal einen höheren Umsatz in Aussicht gestellt hatte, als Analysten erwartet hatten. Auch bei Seagate liefen die Geschäfte zuletzt besser als erwartet. Die Aktie des Laufwerk-Herstellers zog um 20,8 Prozent auf 25,53 Dollar an.

Etwas getrübt wurde das ansonsten gute Bild von Amazon, deren Aktien an der Nasdaq um 7,7 Prozent auf 179,46 Dollar fielen. Mit 17,4 Milliarden Dollar Umsatz blieb der Online-Händler im vierten Quartal 2011 um fast eine Milliarde Dollar hinter der Konsensschätzung von Analysten zurück. Auch die Prognose für das laufende Quartal konnte nicht überzeugen.

Bei Facebook verdichteten sich unterdessen die Hinweise, dass das Unternehmen seine Börsenpläne noch am Mittwoch offiziell ankündigt. Die notwendigen Unterlagen sollte Facebook am Berichtstag offiziell einreichen. Denkbar ist aber auch, dass der Konzern sich erst nach Börsenschluss äußern wird, wie das Dow-Jones-Internetportal "All Things Digital" schreibt. Facebook will sich früheren Angaben zufolge bis zu zehn Milliarden Dollar am Finanzmarkt besorgen. Insgesamt würde das Unternehmen dann mit 100 Milliarden Dollar bewertet. Nach jüngsten Informationen ist das soziale Netzwerk aber vorsichtiger geworden. Die Erlöse aus dem Gang aufs Parkett sollten unter der Marke von zehn Milliarden Dollar liegen.

Die Aktien von Morgan Stanley rückten um 4,0 Prozent auf 19,39 Dollar vor. Die Bank soll den Facebook-Börsengang begleiten, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen meldete. Auch andere Bankenwerte waren im Sog der europäischen Wettbewerber gesucht. Bank of America gewannen 3,2 Prozent auf 7,36 Dollar. Im Industriegütersektor legten Caterpillar um 1,3 Prozent auf 110,52 Dollar zu. Boeing verbesserten sich um 1,6 Prozent auf 75,37 Dollar.

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