Alt 26.01.12, 21:49
Standard Enttäuschende Konjunkturdaten beenden Rally an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Aktien haben frühe Gewinne am Donnerstag wieder eingebüßt und etwas leichter geschlossen. Händler verwiesen auf schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten. Zudem habe die Euphorie über die Zinsentscheidung der Fed vom Vortag bereits wieder nachgelassen. Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent oder 22 Punkte auf 12.735. Der S&P-500-Index verlor 0,6 Prozent oder 8 Punkte auf 1.319. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite-Index ging es um 0,5 Prozent bzw 13 Punkte auf 2.805 abwärts.

Umgesetzt wurden 0,87 (Mittwoch: 0,83 ) Milliarden Stück. Dabei wurden 1.492 (2.326) Kursgewinner und 1.544 (722) Verlierer gezählt, unverändert schlossen 91 (95) Titel.

Am Vortag hatte die US-Notenbank noch für eine Kursrally mit der Ankündigung gesorgt, ihren rekordniedrigen Leitzinskorridor von 0,00 bis 0,25 Prozent jetzt bis Ende 2014 unangetastet lassen zu wollen. Bislang sicherte sie den Märkten nur bis Mitte 2013 extrem billiges Geld zu. Noch dazu hielt sich Chairman Ben Bernanke die Tür für eine dritte Runde an Geldmengenausweitung offen.

"Die gestrige Rally wurde von der Fed-Ankündigung getrieben, aber der Markt hat sich dabei vor allem auf den Aspekt des billigen Geldes konzentriert und weniger auf die gesenkten Konjunkturprognosen", kommentierte Steve Sosnick von Timber Hill LLC/Interactive Brokers Group. "Wenn diese beiden Aspekte zusammen genommen werden und sich schwächere Konjunkturdaten dazu gesellen, kommt es zu Gewinnmitnahmen."

Negative Überraschungen von Konjunkturseite

Dementsprechend drehte der Markt nach der Veröffentlichung der US-Neubauverkäufe, deren Zahl sich im Dezember deutlich schwächer entwickelt hat als erwartet. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sank die Zahl der verkauften Neubauten gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 307.000, nachdem zuvor drei Monate in Folge Zuwächse verzeichnet worden waren. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 1,9 Prozent gerechnet. Dazu gesellte sich der Index der Frühindikatoren, der mit einem Plus von 0,4 Prozent im Dezember hinter den erwarteten 0,8 Prozent zurückblieb.

"Manch Einer dürfte sich ein bisschen mehr Nachhaltigkeit versprochen haben", sagte Michael Purves von BGC Financial. "Um die Hochstände des vergangenen Jahres zu erreichen, bedarf es einer Menge guter fundamentaler Nachrichten für die Aktien", so der Experte weiter.

Die übrigen Konjunkturdaten des Tages fielen indes etwas besser aus als prognostiziert und sorgten im frühen Handel noch für leichte Unterstützung. Der Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern stieg im Dezember auf Monatssicht um 3,0 Prozent. Volkswirte hatten eine Zunahme um 2,0 Prozent erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nahm in der Vorwoche um 21.000 zu; prognostiziert war ein Plus von 23.000 Anträgen. Der Chicago Fed National Activity Index erreichte im Dezember einen Stand von plus 0,17 nach minus 0,46 im Vormonat .

Caterpillar und 3M stützen im Dow

Der Dow erhielt Unterstützung von Caterpillar, die um 2,1 Prozent auf 111,31 Dollar anzogen. Der Baumaschinenhersteller hatte die Konsensschätzungen für das vierte Quartal förmlich planiert. Netto verdiente Caterpillar 2,32 Dollar je Aktie, Analysten hatten lediglich mit 1,73 Dollar je Aktie gerechnet.

Daneben stiegen 3M um 1,3 Prozent auf 87,58 Dollar, nachdem der US-Technologiekonzern die Erwartungen mit einem Gewinnanstieg im vierten Quartal um 2,8 Prozent auf 954 Millionen US-Dollar bzw 1,35 Dollar je Aktie übertroffen hatte. Marktbeobachter hatten den Gewinn je Anteilsschein auf lediglich 1,31 Dollar taxiert. Der Konzern, dessen Produktportfolio von Post-It-Zettelblöcken über Filteranlagen bis zu Medizinprodukten reicht, hatte sich zum Wachstum im vergangenen Jahr zuletzt verhalten geäußert und nach einem unerwartet schwachen dritten Quartal die Jahresprognose gesenkt.

AT&T verbilligten sich hingegen um 2,5 Prozent auf 29,45 Dollar. Abschreibungen auf die geplatzte Übernahme des US-Mobilfunkgeschäfts der Deutschen Telekom haben den Telekommunikationsdienstleister im Schlussvierteljahr tiefer als befürchtet in die roten Zahlen getrieben.

In der zweiten Reihe sprangen Netflix um 22,1 Prozent auf 116,01 Dollar nach oben. Das Unternehmen, das Film-DVD über Post verleiht und Videos via Internet anbietet, hat 610.000 Kunden gewonnen. Im dritten Quartal sprangen noch knapp einen Millionen Klienten ab. "Netflix ist zurück im Spiel", sagte Lazard-Analyst Barton Crockett.

DJG/DJN/kko

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