Alt 24.01.12, 22:18
Standard Wall Street schließt mit Griechenlandsorgen knapp behauptet
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NEW YORK (Dow Jones) - Ausbleibende Fortschritte bei den Verhandlungen Griechenlands über einen Schuldenschnitt mit seinen Gläubigern und enttäuschende Geschäftszahlen wichtiger US-Unternehmen belasteten am Dienstag die Aktienkurse an Wall Street. Technologiewerte hielten sich etwas besser als der Gesamtmarkt. Der Dow-Jones-Index (DJIA) sank um 0,3% bzw 33 Punkte auf 12.676. Der S&P-500 verlor 0,1% bzw 1 Punkt auf 1.315. Der Nasdaq-Composite schaffte es unterdessen ins positive Territorium und schloss 0,1% bzw 2 Punkte fester bei 2.787.

Umgesetzt wurden 0,74 (Montag: 0,72) Milliarden Stück. Dabei wurden 1.632 (1.760) Kursgewinner und 1.382 (1.268) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 106 (94) Titel.

"Ich denke [Griechenland] ist die treibende Story," sagte Stephen Carl von Williams Capital Group. "Es sieht so aus, als gebe es dort ein negatives Szenario und wenn die Dinge schief laufen, wird dies auch in den Märkten außerhalb Europas zu spüren sein." Die privaten Gläubiger Griechenlands wollen eine Umschuldungsvereinbarung erreichen, bei der der durchschnittliche Zinssatz der restrukturierten Schulden 4% beträgt. Die Mehrheit der Eurozonen-Finanzminister besteht aber auf einem Zinssatz von 3,5%.

Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen droht Griechenland im März eine unkontrollierte Insolvenz. Eine unfreiwillige Umschuldung würde jedoch zu einem Ausfall der griechischen Staatsanleihen und damit zur Fälligkeit der zum Teil unkontrollierbaren Kreditausfallversicherungen (CDS) führen. Massive Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten dürften die Folge sein, zumal ein großer Teil der CDS bei Banken außerhalb Europas und nicht zuletzt auch bei amerikanischen Häusern liege, hieß es von Händlern.

Ansonsten konzentrierte sich das Interesse auf zahlreiche Unternehmensbilanzen. Unter anderem hat McDonald's im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Dennoch fiel die Aktie um 2,2% auf 98,75 USD, nachdem sie in der vergangenen Woche ein Allzeithoch markiert hatte. Analysten hatten gesagt, McDonald's müsse die Preise erhöhen, um hohe Inflationsraten zu kompensieren.

Johnson & Johnson hat im vierten Quartal zwar positiv überrascht, aber einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Die Aktie schloss unverändert bei 65,00 USD.

DuPont (plus 0,1% auf 49,41 USD) hat mit dem Gewinn zwar die Erwartungen des Marktes übertroffen, doch verfehlte der Umsatz den Analystenkonsens. Beim Versicherer Travelers (minus 3,8% auf 58,00 USD) war es umgekehrt: Der Umsatz war besser als erwartet, der Gewinn dafür niedriger.

Verizon (-1,6% auf 37,79 USD) wiederum schnitt beim Umsatz schlechter ab als erwartet und übertraf mit dem Gewinn die Analystenschätzungen. Die am Montag nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen von Texas Instruments waren besser als erwartet, jedoch gab das Unternehmen einen eher pessimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Der Kurs der TI-Aktien fiel um 2% auf 32,52 USD.

Technologiewerte behaupteten sich gegen den allgemein negativen Trend und stellten eine der stärksten Branchen im S&P 500. Im Dow zählten IBM und Intel mit Aufschlägen von 1 bzw 0,7 Prozent zu den deutlichsten Gewinnern. "Wir haben eine Rotation am Markt gesehen, raus aus defensiven Werten und hinein in Technologie- und Finanztitel - die deutlichsten Verlierer des vergangenen Jahres", merkte Paul Nolte von Dearborn Partners dazu an. Ebenfalls aus dem Technologiesektor kommen nachbörslich die Quartalsberichte von Apple (minus 1,6 Prozent) und Yahoo! (plus 0,1 Prozent).

DJG/DJN/kko

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