Alt 03.11.11, 19:12
Standard Eurokrise bestimmt den Handel – Leitzinssenkung durch die EZB
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Auch in dieser Handelswoche drehte sich das Börsengeschehen in den USA rund um die Eurokrise. Dabei tauchte der Dow Jones wieder unter die Marke von 12.000 Punkte ab, erreichte am Donnerstag zur Eröffnung jedoch fast wieder dieses Niveau. In den ersten Handelsminuten am Donnerstag wirkte sich die Zinssenkung der EZB positiv aus. Dennoch notiert der Dow Jones unterhalb des Schlussstandes vom vorherigen Freitag.

Schon der Wochenauftakt wurde durch negative Vorzeichen bestimmt. Die Nachricht, dass der Börsenmakler MF Global (A0YGDA) Gläubigerschutz beantragt hat, sorgte für zusätzlichen Druck auf die Aktienkurse. Deshalb erlitten die Bankenwerte die größten Kursabschläge im Dow Jones. Sie verloren rund sieben Prozent. Durch den steigenden Dollar (Bank of Japan verkaufte Yen) wurden die Rohstoffaktien belastet. Die Ölwerte, wie Chevron (852552) und ExxonMobil (852549) verloren vier Prozent und der Aluminiumhersteller Alcoa (850206) verbilligte sich sogar um sieben Prozent. First Solar (A0LEKM) war mit einem Minus von acht Prozent der schlechteste Wert im NASDAQ, nachdem der Solarwert von einer amerikanischen Großbank heruntergestuft wurde.

Am Dienstag ging es weiter abwärts, weil die Unsicherheiten in und um Griechenland anhielten. Auch die Quartalsberichte konnten die Stimmung am Markt nicht aufhellen. Unter den Erwartungen blieben die Zahlen von Baker Hughes (872933), deren Aktien daraufhin um fast acht Prozent nachgaben. Auch die Zahlen von Archer Daniels Midland (854161) verfehlten die Prognosen der Analysten, so dass die Aktien um über vier Prozent zurückgenommen wurden. Für eine positive Überraschung sorgte der Pharmariese Pfizer (852009), der im vergangenen Quartal deutlich mehr verdient hat als erwartet wurde und deshalb auch die Prognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Die Aktie konnte sich gegen den Gesamttrend mit einem kleinen Plus behaupten.

Zur Wochenmitte bekam der Aktienmarkt Unterstützung von der US-Notenbank, die ihre Zinsen unverändert ließ. Die Aktie von MasterCard (A0F602) verteuerte sich um sieben Prozent, nach dem die Quartalszahlen besser als erwartet ausfielen. Auch die Zahlen des Energieversorgers Edison (887629) wurden vom Markt positiv aufgenommen. Zudem hob das Unternehmen die Jahresprognose an. Die Aktie profitierte jedoch nur leicht von den Meldungen. Die Zahlen des Internetanbieters AOL (A0YECX) waren zwar rot, aber dennoch besser als befürchtet. Die Aktie stieg um über zwölf Prozent.

Erheblich unter Druck kamen am Donnerstag zum Handelsstart die Aktien des Modelabels Abercrombie & Fitch (903016), nach der Bekanntgabe der Verkaufszahlen des vergangenen Quartals. Zwar konnte man mehr verkaufen, aber scheinbar weniger als erwartet. Nach der ersten Handelsstunde verlor die Aktie rund 22 Prozent.

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Auch in Japan konnte man diese Woche die Krise in Europa spüren. Zwar begann die Woche freundlich, bedingt durch die Devisenintervention der Bank of Japan. Der Markt konnte jedoch dieses Tempo nicht halten. Bis zum Mittwoch verlor der Nikkei 225 Index 286 Punkte und stand bei 8.640 Punkten. Noch am Montag hatte der Nikkei 225 über die Marke von 9.000 Punkten geblickt. Zu den Gewinnern des Tages gehörten die Exportwerte, wie Toyota (853510). Die Aktien von Honda (853226) präsentierten sich im Vorfeld der Quartalszahlen schwächer. Diese fielen dann am Dienstag auch enttäuschend aus und sorgten für eine schlechtere Stimmung unter den Marktteilnehmern. Hinzu kamen die Zahlen von Panasonic (853666), die ebenfalls enttäuschten und der Aktien einen Kursrückgang von fünf Prozent bescherten. Am Mittwoch gab es weitere Molltöne am Aktienmarkt, nachdem die Zahlen des Brokers Nomura (857054) und des Baumaschinenherstellers Komatsu (854658) veröffentlicht wurden. Nach Börsenschluss rückte der Elektronikkonzern Sony (853687) mit den Quartalszahlen heraus. Dabei rutschte der Konzern im dritten Quartal ins Minus und reduzierte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr um 90 Prozent. Da die Börse in Tokyo am Donnerstag wegen eines Feiertages geschlossen war, können die Marktteilnehmer erst am Freitag reagieren. Die Notierungen in Europa und in den USA wiesen jedoch auf Kursabschläge in Höhe von vier Prozent hin.

Der niederländische Finanzkonzern ING (881111) hat am Donnerstag über die Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2011 berichtet. Der Gewinn betrug 1,69 Milliarden Euro und lag somit etwas über den Erwartungen der Analysten. Der geplante Börsengang des Versicherungsgeschäftes in den USA soll im Jahr 2013 durchgeführt werden. Nach Angaben des Unternehmens wurden alle Bestände in griechischen Staatsanleihen auf den Marktwert herabgeschrieben. Nach Bekanntwerden der Leitzinssenkung durch die EZB legt die ING Aktie um zehn Prozent zu.

Die europäischen Indizes reagierten mit einem Kurssprung von 2,5 Prozent auf die überraschende Senkung des Leitzinses auf 1,25 von 1,5 Prozent. Der neue EZB-Chef Draghi begründete die Zinssenkung mit der Konjunkturflaute und nachlassendem Inflationsdruck.

Der Stahlhersteller ArcelorMittal (A0M6U2) hat ebenfalls die Geschäftszahlen für das 3. Quartal bekanntgegeben. Der Gewinn fiel um 29 Prozent auf 2,41 Milliarden US-Dollar, die Auslieferungen sind niedriger als im 3. Quartal 2010, es wird jedoch ein höherer Ertrag als im 2. Halbjahr 2010 erwartet.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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