Alt 09.04.10, 12:11
Standard Griechenland bewegt weiter die Märkte
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Nach einem schwachen Wochenstart, konnte sich das Anleihenbarometer Bund-Future im weiteren Verlauf wieder etwas erholen. Insgesamt verlief die Osterwoche in ruhigen Bahnen, da einige Marktteilnehmer dem Geschehen fern blieben.

Mit deutlichen Kursabschlägen startete der Bund-Future nach dem langen Osterwochenende in den Handel. Die am Karfreitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten hatten über den Erwartungen gelegen und die Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung untermauert. Zudem wurden am Ostermontag mit den ISM Einkaufsmanagerindex und den Zahlen vom US-Immobilienmarkt weitere Indikatoren veröffentlicht, die auf eine Stabilisierung der US-Wirtschaft hindeuten. Im Laufe des Tages konnte sich der Bund-Future etwas von seinen Kursverlusten erholen. Unter deutlichem Abgabedruck standen griechische Staatsanleihen. Gerüchten zufolge möchten die Hellenen ein Hilfspaket ohne die strengen Regeln des IWF. Bei dem an Dienstagabend veröffentlichten Fed-Protokoll wurde deutlich, dass die Nullzinsphase in den USA wohl noch längere Zeit anhalten wird. Dem Protokoll zufolge sagten einige Ausschussmitglieder, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt das Risiko einer zu frühen Zinserhöhung größer sei als die Gefahr eines späteren Beginns des Zinsstraffungszyklus.

Mittwoch und Donnerstag belasteten die Sorgen um Griechenland die Aktienmärkte und Anleihen konnten leicht zulegen. Der Druck auf Griechenland, seine europäischen Partner und den IWF um Hilfe zu bitten, nimmt derweilen zu. So forderte die Ratingagentur Fitch die Hellenen auf, den in Aussicht gestellten EU-Notfallplan zu nutzen. EZB-Präsident Trichet versuchte auf der Pressekonferenz am Donnerstag die Spekulationen auf einen Bankrott Griechenlands zu entkräften. Sowohl die EZB, als auch die Bank of England haben bei ihren turnusmäßigen Sitzungen am Donnerstag die Leitzinsen bestätigt. „Eine baldige Anhebung ist auch nicht in Sicht“, so der Stuttgarter Anleihenhändler Oliver Gebhard.

Am Freitagmorgen präsentiert sich der Bund-Future wenig verändert. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda, so dass Börsianer mit einer ruhigen Ausklang der Osterwoche rechnen.

Anlegertrends: Griechenland wieder im Fokus der Privatanleger

Mit den Gerüchten, dass Griechenland den Nothilfe-Plan der EU noch einmal ändern möchte, gerieten griechische Staatsanleihen ab Dienstag deutlich unter Druck. So wurde berichtet, dass Griechenland ein Einschalten des Internationalen Währungsfonds vermeiden möchten. Denn die vom IWF in Aussicht gestellten Bedingungen seien hart und könnten soziale und politische Unruhen hervorrufen, zitierte eine Finanzagentur. „Auch wenn der griechische Finanzminister die Berichte rasch dementierte, erntet das Thema wieder Aufmerksamkeit“, berichtet der Stuttgarter Anleihenhändler, Markus Gross. Zahlreiche Privatanleger nutzten das erniedrigte Kursniveau zum Einstieg in Griechenland-Anleihen. Ab Donnerstag kamen dann aber auch verstärkt Verkäufer an den Markt. Das angeschlagene Land gab zudem bekannt, dass sie bis Ende April in den USA eine milliardenschwere Anleihe auflegen möchten. Fünf bis zehn Milliarden Dollar (3,7 bis 7,4 Milliarden Euro) will Griechenland so einnehmen und damit seinen Verpflichtungen für den Monat Mai mitfinanzieren. „Damit reagieren die Hellenen sicherlich auch auf die schwache Resonanz der letzten Griechenland-Anleihe in Europa. Von der Euphorie der vorangegangenen Emissionen war wenig zu spüren. Nun suchen die Griechen nach neuen Geldgebern“, so Markus Gross.

Die Schweizer Grossbank UBS ist seit Dienstag an der Stuttgarter Börse mit einer neuen Anleihe vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von vier Prozent und wird am 8. April 2022 fällig. Kleinste handelbare Einheit und zugleich auch Mindeststückelung sind 1.000 Euro nominal (WKN: UB42GX).

Der Telekommunikationskonzern France Telecom ist in dieser Woche ebenfalls mit einer neuen Anleihe vertreten. Bei 3,875 Prozent liegt der feste Kupon, die Anleihe läuft bis zum 9. April 2020. Die kleinste handelbare Einheit sind 50.000 Euro nominal (WKN: A1AVV9).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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