Alt 19.03.10, 16:03
Standard US-Notenbank setzt Null-Zins-Politik fort
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In einer datenreichen Woche präsentierte sich der Bund-Future einmal mehr stabil. Neben der Sitzung der US-Notenbank, waren zahlreiche Konjunkturdaten zu verarbeiten.

Zum Wochenstart konnte das Anleihenbarometer leicht zulegen, die Bewegungen blieben aber innerhalb einer engen Spanne. Die Euro-Finanzminister haben sich bereit erklärt, Griechenland im Notfall finanziell zu unterstützen. Zugleich zeigte sich der Chef der Eurogruppe Junker aber zuversichtlich, dass Griechenland keine Unterstützung benötigt.

Am Dienstag hat die Ratingagentur Standard & Poor’s das Rating Griechenlands bestätigt und damit für Erleichterung an den Finanzmärkten gesorgt. S&P beendet damit die intensive Beobachtung Griechenlands und bewertet das Euro-Mitglied weiter mit BBB+, drei Stufen über Ramschstatus. Der Ausblick bleibt allerdings negativ, was auf lange Sicht auf eine Herabstufung hindeuten kann. Die US-Notenbank hat auf ihrer Sitzung die Leitzinsen erwartungsgemäß in der Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent bestätigt. Die Einschätzung der Konjunkturlage fiel in der Mitteilung der Fed positiver aus als bei der vorangegangen Sitzung des Offenmarktausschusses im Januar. Demnach sieht die Notenbank eine Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt. Zuvor war lediglich von einer langsameren Verschlechterung die Rede. Es war die erste, nur noch eintägige Sitzung des Offenmarktausschusses, nachdem die Konferenzen wegen der Krise im September 2008 auf zwei Tage ausgeweitet worden waren. Die US-Notenbank hat mittlerweile die meisten Notprogramme beendet, mit denen das angeschlagene Finanzsystem mit Liquidität versorgt wurde. Die am Dienstag veröffentlichten US-Baubeginne und Baugenehmigungen (Februar-Daten) lagen im Rahmen der Prognosen. Der deutsche ZEW-Index hat sich im März geringfügig eingetrübt.

Zur Wochenmitte trotzte das Anleihenbarometer den Kursgewinnen am Aktienmarkt und konnte leichte zulegen. Die positiveren Kommentare der US-Notenbank und gute US-Erzeugerpreise halfen dem DAX die Marke von 6.000 Zählern zu erklimmen.

Der Donnerstag verlief zunächst in ruhigen Bahnen, bevor Gerüchte über eine erneute Erhöhung des Diskontsatzes durch die US-Notenbank die Anleihen etwas belastet haben. Über das Diskontfenster leihen sich die Geschäftsbanken bei der Fed kurzfristig Geld. Der Diskontsatz ist längst nicht so bedeutend wie der Geldmarktsatz, der Leitzins der Fed. Kürzlich hatte die Fed ihren Diskontsatz von 0,5% auf 0,75% angehoben.

Zum Wochenausklang orientierte sich das Geschehen am Aktienmarkt, da keine marktbewegenden Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Der DAX konnte leicht zulegen, der Bund-Future hatte hingegen leichte Einbußen zu vermelden.

Anlegertrends: Neuemissionen überfluten Anleihenmarkt

Die Risikobereitschaft der Anleger hat in den vergangenen beiden Wochen wieder zugenommen. Hochverzinsliche Anleihen wurden dabei verstärkt gekauft. Gute Umsätze gab es beispielsweise in den Anleihen von HeidelbergCement und Solarworld. Auch Wandelanleihen waren stark nachgefragt und konnten entsprechend anziehen. Ungebrochen groß ist das Interesse der Privatanleger an griechischen Staatsanleihen. Mit der Ratingbestätigung durch Standard & Poor’s konnten die Anleihen weiter zulegen. „Aber auch die Einigung bezüglich einem Notfallplan für das angeschlagene Land hat den Anleihen Rückenwind verliehen“, berichtet der Anleihenhändler Markus Gross.

In den vergangenen Tagen kamen wieder zahlreiche neue Anleihen an den Markt. So haben unter anderem einige Banken, aber auch Staaten wie Israel und Litauen das Emissionskarussell in Bewegung gehalten. Viele Marktteilnehmer zeigten sich erleichtert über die erfolgreiche Emission der Griechenland-Anleihe in der vergangenen Woche. Die entspannte Stimmung wurde von einigen Emittenten dann sogleich für die Durchführung und die Ankündigung neuer Papiere genutzt.

Fünf neue Bankanleihen wurden in der vergangenen Woche in den Stuttgarter Handel aufgenommen. Darunter ist die neue Rabobank-Anleihe, mit einer Verzinsung von 6,875 Prozent, und einer Laufzeit bis 19. März 2020 (WKN: A1AU0V). Die US-Bank Goldman Sachs steuert eine siebenjährige Anleihe mit 4,375 prozentiger Verzinsung bei (WKN: A1AUSW). Die Anleihe der Bank of America läuft ebenfalls sieben Jahre und verzinst sich mit 4,75 Prozent (WKN: BA0BAA). Mit zehnjähriger Laufzeit und eine Kupon von 5,5 Prozent ist die neue Anleihe der Royal Bank of Scotland ausgestattet (WKN: A1AUYH). Alle vier verfügen über eine Mindeststückelung von 50.000 Euro nominal.

Die neue Commerzbank-Anleihe hat hingegen eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal (WKN: CZ226Y) und erfreut sich bereits guter Umsätze. Sie läuft bis zum 22. März 2017 und verzinst sich mit 3,875 Prozent.

Das Leasingunternehmen Leaseplan Finance ist ebenfalls mit einer neuen Anleihe vertreten. Am 18. März 2013 endet die Laufzeit, der feste Kupon liegt bei 3,75 Prozent. Das Emissionsvolumen beträgt 500 Millionen Euro, die Mindeststückelung 50.000 Euro nominal (WKN: A1AUXE).

Seit Mittwoch ist eine neue Anleihe mehrerer Bundesländer an der Börse Stuttgart handelbar. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 2,625 Prozent und wird am 18. März 2016 fällig. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A1DADL).

Eine Fremdwährungsanleihe steuert das Land Litauen bei (WKN: A1ATEW). Der feste Kupon beträgt 7,375 Prozent, am 11. Februar 2020 endet die Laufzeit. Die Anleihe notiert in US-Dollar. Das Emissionsvolumen beträgt 2 Milliarden US-Dollar, kleinste handelbare Einheit sind 100.000 US-Dollar.

Das Land Israel, das in den vergangenen Jahren am Neuemissionsmarkt wenig aktiv war, ist seit heute mit einer neuen Anleihe in Stuttgart vertreten (WKN: A1AUXA). Die Neuemission mit einem Emissionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro, war mehrfach überzeichnet Am 18. März 2020 endet die Laufzeit, der Kupon beträgt 4,625 Prozent. Kleinste handelbare Einheit sind 50.000 Euro nominal. Die Ratingagentur Moody’s stuft die Bonität der Anleihe mit A1 ein und Standard & Poor’s vergibt die Note A.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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