Alt 29.05.09, 09:11
Entscheidung um GM steht kurz bevor
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Feiertagsbedingt genossen die amerikanischen Marktteilnehmer ein langes Wochenende und feierten am Montag den Memorial Day. Vergleicht man die Schlussstände von Freitag vergangener Woche und Mittwoch dieser Woche, so verbleibt im Dow Jones nur ein hauchdünnes Plus von wenigen Punkten. Der NASDAQ konnte sich in der Zeit um 1,5 Prozent verbessern.

Am Dienstag herrschte gute Laune auf dem amerikanischen Aktienmarkt. Das Verbrauchervertrauen sorgte für Erleichterung und für Kauflaune bei den Anlegern. Gerade konjunkturabhängige Papiere führten die Gewinnerliste im Dow Jones an. Spitzenreiter hierbei war die Aktie von Home Depot (WKN: 866953 ), die über vier Prozent zulegte. Mit einem Kursplus von fünf Prozent reagierte die Aktie von American Express (WKN: 850226 )auf einen positiven Analystenkommentar. Ebenfalls positiv äußerte sich ein Analyst zur Apple-Aktie (WKN: 865985 ). Das Schwergewicht im NASDAQ stieg um über sechs Prozent. Schlechter als der Dow Jones schnitt die Aktie von General Motors (WKN: 850000 ) ab. Der Wert konnte immerhin den zwischenzeitlichen Kurseinbruch (zeitweise minus 20 Prozent) wieder aufholen. In den nächsten Tagen wird die Entscheidung erwartet, ob das Unternehmen in die Insolvenz rutscht oder dies in letzter Minute noch umgehen kann.

Am Mittwoch war General Motors wieder das Gesprächsthema Nummer eins. Der Aktie gelang es dieses Mal nicht, den Kursverlust von 20 Prozent während der Börsensitzung wieder wett zu machen. Die Unsicherheit, ob die Gläubiger zu einem Forderungsverzicht bereit sind, überwiegt bei den Marktbeobachtern. Dies würde eine Insolvenz unumgänglich machen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass bis zum Freitag dieser Woche die Entscheidung über die Zukunft von GM fallen könnte. An diesem schwachen Tag stachen die Aktien von SanDisk (WKN: 897826 ) mit einem Kursgewinn von über 14 Prozent deutlich heraus. Der Grund hierfür lag in der Verlängerung des Lizenzvertrags mit dem koreanischen Elektronikhersteller Samsung (WKN: 881823 ).

Der österreichische Strom-, Gas- und Wärmekonzern EVN AG (WKN: 878279 ) hat im ersten Halbjahr 2008/2009 einen Konzernüberschuss von 168,8 Millionen Euro, nach 187,4 Millionen Euro im Vorjahr, erzielt. Hauptgrund hierfür war ein niedrigeres Beteiligungsergebnis infolge des Preisverfalls bei Primärenergie. Trotz dieses rund 10 Prozent niedrigeren Überschusses, geht die Gesellschaft von einem ähnlichen Ergebnis im Gesamtjahr aus. Die Aktie reagierte zu Beginn mit einem leichten Abschlag von rund einem Prozent, erholte sich jedoch wieder und tendiert bei 12,35 Euro.

Der Nikkei225 konnte mit einem Stand von 9.450 Punkten den Handel am Donnerstag beenden. Dies bedeutet gegenüber dem Schluss der Vorwoche einen Gewinn von 225 Punkten. Das Handelsgeschehen wurde vom Monatsbericht der Bank of Japan bestimmt. Diese sprach von einer leichten Erholung der Konjunktur, sowie von einer Aufhellung der Wirtschaftslage. Von diesen Äußerungen profitierten Werte wie Toyota (WKN: 853510 ). Auf der Gewinnerseite war ebenfalls die Aktie von Nippon Steel (WKN: 859164 ), die sich diese Woche besser als der Nikkei225 schlagen konnte. Ausschlaggebend waren kurz bevorstehende Vertragsabschlüsse mit Lieferanten, über die im folgenden Absatz nochmals genauer eingegangen wird.

Die momentan laufenden Preisverhandlungen über die Eisenerzlieferungen für die nächsten 12 Monate zwischen den großen Minengesellschaften und den Stahlproduzenten scheinen kurz vor dem Abschluss zu stehen. Nachdem in den letzten Jahren enorme Preiserhöhungen seitens der Minen durchgesetzt werden konnten, muss nun ein Preisabschlag von 33 Prozent hingenommen werden. Rio Tinto (WKN: 852147 ) hat bereits mit Nippon Steel (WKN: 859164 ) und Posco (WKN: 893094 ) neue Lieferverträge vereinbart. BHP Billiton (britische Aktie, WKN: 908101 ) und Vale (WKN: 897998 ) werden vermutlich in den nächsten Tagen ähnliche Lieferverträge abschließen. Die verhandelten Eisenerzpreise liegen im Rahmen der Markterwartung. Die Eisenerzförderer zeigen sich trotz Finanzkrise sehr selbstbewusst und scheinen nicht jeden Preis akzeptieren zu wollen. Besonders die chinesischen Verhandlungsführer der dortigen Stahlkonzerne, scheinen sich noch niedrigere Preise vorgestellt zu haben und drohen damit, zukünftig mehr Material am momentan günstigeren Spotmarkt zu kaufen und keine lang laufenden Lieferverträge zu diesen Konditionen abschließen zu wollen. Allerdings ist dieser Markt sehr volatil und somit nur bedingt geeignet, um sich hier dauerhaft mit großen Mengen einzudecken. Wenn die Konjunktur wieder anspringt, wird vermutlich auch die Nachfrage durch Chinas Bausektor den Preis für Eisenerz und andere Rohstoffe stabilisieren. Der anziehende Kupferpreis hat diese Erwartung bereits teilweise eingepreist. China ist sich dem bewusst und hat sich bereits mit größeren Mengen Kupfer eingedeckt.

Der Goldpreis hält sich, aufgrund des anhaltend schwachen Dollars, Inflationssorgen der Marktteilnehmer und der Verschärfung der Situation in Nordkorea, auf dem Vorwochenniveau und pendelt um die Marke von 950 Dollar je Feinunze. Der Silberpreis kletterte am Donnerstag über die Marke von 15 US-Dollar.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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