Alt 08.05.09, 08:29
US-Aktienmarkt im Zeichen des Stresstests
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In den USA waren in dieser Handelswoche deutlich steigende Aktienkurse zu verzeichnen. So konnte der Dow Jones auf 8.512 Punkte klettern, was gegenüber dem Schlussstand vom Freitag einen Anstieg von über 300 Punkten bedeutet. „Damit konnte man sich vorerst von der Schwankungsbreite von 7.800 bis 8.100 Punkten verabschieden, die in den vergangenen Wochen Gültigkeit hatte“, bemerkte Marc Pusch von der Baader Bank AG.

Am Montag standen die Finanztitel im Mittelpunkt. Neben den guten Konjunkturdaten waren sie auch verantwortlich für die freundliche Tendenz am Markt. Den größten Kursgewinn konnten dabei die Aktien von Wells Fargo (WKN: 857949) mit einem Plus von über 23 Prozent verbuchen. Eine positive Überraschung gelang dem Mobilfunkkonzern Sprint Nextel (WKN: 857165) mit den Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Die Aktie verteuerte sich um sieben Prozent. Adobe Systems (WKN:871981) stand dagegen auf der Verliererseite. Die Aktie verbilligte sich um mehr als zwei Prozent. Der Grund dafür war die Herabstufung durch eine Analystin.

Am Dienstag konsolidierte der Aktienmarkt in etwa auf dem Niveau des Vortages. Vereinzelnd waren auch Gewinnmitnahmen zu verzeichnen. Dies galt zum Beispiel für Microsoft (WKN: 870747) und Intel (WKN: 855681), die beide etwa zwei Prozent abgaben. Auf der Verliererseite stand auch der Stahlsektor. Nach Aussagen aus dem Hause von AK Steel (WKN: 890363) fiel die Aktie um acht Prozent und drückte auch den Aktienkurs von United State Steel (WKN: 529498) um zwei Prozent nach unten. Über den Erwartungen der Analysten lagen die Quartalszahlen von Kraft Foods (WKN: 655910). Die Aktie stieg um vier Prozent.

Am Mittwoch sorgten einige Faktoren für freudige Stimmung am Markt. Neben guten Konjunkturdaten, die auch den Ölpreis deutlich anziehen ließen, stand das Geschehen im Zeichen des Stresstestes. Die offiziellen Ergebnisse desselben werden am Donnerstag durch die US-Notenbank (Fed) veröffentlicht. Dann wird auch der Kapitalbedarf der 19 größten US-Banken festgestellt. Auch wenn im Vorfeld bereits Zahlen herumgereicht wurden, überwiegt die Tatsache, dass die Daten des schlimmsten anzunehmenden Falles auf den Tisch gelegt werden. Dass nun endlich für Klarheit gesorgt wird, ließ die Bankaktien in die Höhe schnellen. Die Kursgewinne beliefen sich im zweistelligen Bereich. Mit einem Kursgewinn von fast zwölf Prozent machte die Aktie von Walt Disney (WKN: 855686) auf sich aufmerksam. Die gemeldeten Zahlen wurden von der Analystengemeinde positiv aufgenommen. Das Ergebnis, wenn Analysten mit dem Zahlenwerk nicht zufrieden sind, zeigte sich am Mittwoch anhand der Garmin-Aktie (WKN: 577963). Das Unternehmen konnte im vergangenen Quartal die Erwartungen nicht erfüllen. Deshalb verbilligte sich der Wert um 15 Prozent.

Am Donnerstag, dem ersten Handelstag nach der so genannten "Golden Week" übersprang der Nikkei-225-Index das erste Mal seit Anfang Januar wieder die 9.000-Punkte-Marke und schloss bei 9.385 Zählern. Vor allem der Bankensektor stand im Fokus der Investoren. Mit einem Plus von über 8,5 Prozent konnte diese Branche den Gesamtmarkt ganz klar „outperformen“. Grund für diesen starken Anstieg waren auch hier die bevorstehenden Ergebnisse des Stresstests für amerikanische Großbanken. Der Kommentar der Fed, dass sich keine der getesteten Banken in Insolvenzgefahr befindet, beruhigte die Anleger noch zusätzlich. „Auch die Nachrichten aus der japanischen Wirtschaft hellen sich ganz langsam wieder auf und somit ist die Stimmung an der japanischen Börse wieder leicht positiv“, bemerkte Björn Marten von der Baader Bank AG.

Der niederländische Konsumgüterkonzern Unilever (WKN: A0JMZB) hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2009 veröffentlicht. Nach Angaben des Unternehmens stiegen die Erlöse im genannten Zeitraum um 4,8 Prozent. Analysten hatten hier mit einer Steigerung um 4,1 Prozent und einem Gewinn von 0,32 Euro je Aktie gerechnet. Deshalb kletterte der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Zahlen um 7,8 Prozent auf 16,73 Euro.

Gute Nachrichten gab es in diese Woche vom Rückversicherer Swiss Re (WKN: 852246). Dieser konnte mit seinem Quartalsergebnis bekannt geben, dass er wieder zu den schwarzen Zahlen zurückgekehrt ist. Nach einem Gewinn im ersten Quartal des vorigen Jahres von 600 Millionen Franken, konnten jetzt zwar nur 150 Millionen Franken verdient werden, aber damit wurden die Analystenerwartungen genau getroffen. Diese Nachricht schien den Aktionären so gut zu gefallen, dass die Aktie zu Beginn des Handels einen Kurssprung von bis zu zehn Prozent hinlegte.

In Frankreich fiel in dieser Woche unter anderem die Aktie von Veolia Environnement (WKN: 501451) durch positive Ergebnisse auf. Der Umweltdienstleister beschäftigt etwa 300.000 Mitarbeiter und ist auf fünf Kontinenten vertreten; damit ist er der Weltmarktführer in diesem Bereich. Aufgeteilt ist das Unternehmen in die vier Geschäftsbereiche Wasser, Umweltservice, Energie und Verkehr. Für das erste Quartal 2009 konnte das Unternehmen von einem gesteigerten Umsatz um 4 Prozent auf 9,27 Milliarden Euro berichten, wobei der operative Gewinn im gleichen Zeitraum um 10,7 Prozent zurückging. Nach Angaben eines Sprechers litt der Konzern in den vergangenen Monaten unter der allgemeinen Krise, da weniger Abfall anfiel. „Die Arbeit des ersten Quartals belohnte die Börse mit einem Kursanstieg von etwa 4,5 Prozent am Donnerstagmorgen“, resümierte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Der weltgrößte Ziegelhersteller, die österreichische Wienerberger AG (WKN: 852894) hat das erste Quartal 2009 mit einem Verlust nach Steuern von 61 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 42,6 Millionen Euro erzielt. Das Ergebnis fiel schlechter aus als von Analysten erwartet wurde. Die Gründe waren der strenge Winter und die weltweite Wirtschaftskrise. Mit Werksschließungen und dem Zurückfahren von Investitionen will die Gesellschaft gegensteuern. Die Aktie verlor am Donnerstag zu Börsenbeginn stark, konnte dann jedoch in einem sehr positiven Markt wieder auf zehn Euro zulegen.

Die Austrian Airlines (WKN: 875224) weißt im ersten Quartal 2009 einen Verlust von 88,1 Millionen Euro aus, dies ist ein Anstieg von rund 45 Prozent. Entscheidend für diesen Verlust ist die geringe Auslastung ihrer Flotte. Diese fiel um 3,3 Prozent auf nunmehr 72,1 Prozent. Die Aktie reagierte auf diese Meldung kaum und notiert aktuell bei 4,04 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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