Alt 30.04.09, 13:40
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 18
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Grippewelle steckt auch die Aktienmärkte weltweit an / US-Börsen bleiben auf Konsolidierungskurs.

Der amerikanische Aktienmarkt kam auch in dieser Woche nicht richtig von der Stelle. Die bereits in der Vorwoche beschriebene Schwankungsbreite zwischen 7.800 und 8.100 Punkten im Dow Jones hielt vorerst weiter an. Im Vergleich zum Schlussstand vom vergangenen Freitag gab der Index um knapp siebzig Punkte bis zum Dienstag nach. In den einzelnen Branchen fielen die Ausschläge jedoch erheblich größer aus.

Am Montag drückte die Sorge vor einer möglichen weltweiten Grippewelle auf die Stimmung der Marktteilnehmer. Diese könnte sich negativ auf die konjunkturelle Lage auswirken. Besonders betroffen waren die Fluglinien, die durch die Bank prozentual zweistellige Verluste hinnehmen mussten. Auf der anderen Seite spielte der Markt die Phantasie im Pharmabereich, dass sich bei einigen Unternehmen der notwendige Impfstoff in der Produkt-Pipeline befindet. Im NASDAQ Composite sorgten die Aktien von Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807) mit einem Kursgewinn von sieben Prozent für Aufsehen. Außerdem konnten die Aktien von Gilead Science (WKN: 885823) um rund vier Prozent zulegen. Viele kleine Werte erlebten sogar ein richtiges Kursfeuerwerk. Als Beispiel kann BioCryst Pharmaceuticals (WKN: 896047) genannt werden, die sich um 72(!) Prozent verteuerten. Mit einem Kursgewinn von zwanzig Prozent fiel auch die Aktie von General Motors (WKN: 850000) besonders auf. Hierbei wirkten die Meldungen über das Sparkonzept sowie ein möglicher Schuldenverzicht der Anleihengläubiger. Die Unternehmensanleihen sollen dabei in Aktien umgetauscht werden.

Der Aktienmarkt beendete die Handelssitzung mit einer uneinheitlichen Tendenz. Den guten Konjunkturdaten standen die Sorgen um die Finanzwerte gegenüber. Bei dem „Fitnesstest für Banken“ der US-Bankenaufsicht soll angeblich bei Citigroup (WKN: 871904) und Bank of America (WKN: 858388) ein weiterer Kapitalbedarf als Ergebnis herausgekommen sein. Aufgrund einer möglicherweise daraus resultierenden Verwässerung gaben die beiden Aktien deutlich nach. Das Indexschwergewicht IBM (WKN: 851399) bestach an diesem Tag durch relative Stärke. Nach der Meldung über die Erhöhung der Dividende und die Ankündigung über die Ausweitung des momentanen Aktienrückkaufprogramms, konnte die Aktie um zwei Prozent ansteigen. Auf die schwachen Quartalszahlen von United State Steel (WKN: 529498) reagierte die Aktie mit einem Abschlag von fünf Prozent.

Keine erfolgreiche Woche hat die Börse in Tokio hinter sich. Der Nikkei225 verlor 354 Zähler und schloss am Dienstag bei 8.493 Punkten. Der sehr feste Yen drückte vor allem auf die Kurse der großen Exportwerte, die überproportional nachgaben. So ging zum Beispiel Toyota Motor Corp. (WKN: 853510) mit fünf Prozent schwächer aus dem Markt und Canon Inc. (WKN: 853055) verloren sogar fast sieben Prozent an Wert. Ansonsten bereiten sich die Anleger in Japan schon auf die sogenannte "Golden Week" vor. In der kommenden Woche haben die Japaner drei Feiertage und somit kommt der Handel an der Börse so gut wie zum Erliegen. Am Donnerstag und Freitag ist die Börse zwar geöffnet, aber wer kann, nutzt die Gelegenheit, schließt seine Handelsbücher und fährt in den Urlaub.

Österreichs größter Stromerzeuger Verbundgesellschaft (WKN: 877738) hat im ersten Quartal 2009 ein Betriebsergebnis nach Ebit von 256 Millionen Euro erzielt. Dies sind rund sieben Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Grund hierfür war die geringere Auslastung der Wasserkraftwerke. Die Gesellschaft bekräftigte den Ausblick für 2009, indem davon ausgegangen wird, dass der Gewinn auf Vorjahresniveau bleibt. Analysten gingen von einem deutlich höheren Ergebnis aus. Die Aktie verlor zu Beginn leicht, erholte sich jedoch wieder und notierte zuletzt bei 28,50 Euro.

Während die Welt unter den Ängsten vor einer möglichen Schweinegrippen-Pandemie leidet und dies auch die Börsen weltweit zu spüren bekommen, könnten ein paar Pharmaunternehmen wie etwa Roche (Genüsse WKN: 855167, Inhaber WKN: 851311) davon profitieren. Das Schweizer Unternehmen könnte als Hersteller des Medikamentes Tamiflu seine Umsätze steigern. Allerdings ist bisher nicht absehbar, wie hoch das Potenzial hierfür sein wird. Einen ersten Eindruck konnte man sich in dieser Woche aber bereits verschaffen. So wurde vermeldet, dass Regierungen Bestellungen mit einem Gesamtvolumen von 220 Millionen Behandlungseinheiten eingereicht hätten. Bereits im ersten Quartal 2009 konnte der Umsatz von Tamiflu um 120 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 401 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden, was aber nicht auf die Schweinegrippe zurückzuführen sei.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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