Alt 24.04.09, 12:27
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 17
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Aktienmärkte konsolidieren nach den starken Kursgewinnen der Vorwochen - Berichtssaison für das erste Quartal 2009 in vollem Gange – chinesischer Hersteller von Windturbinen „A-Power“ im Fokus.

Der amerikanische Aktienmarkt befand sich auch in dieser Handelswoche weiterhin auf Konsolidierungskurs. Im Dow Jones wurde auch deshalb wieder um die Marke von 8.000 Punkten gerungen. „Wir befinden uns nach wie vor in der Spanne zwischen 7.800 und 8.100 Punkten, aus der noch kein Ausbruch gelingen will“, bemerkte Marc Pusch von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Zu Wochenbeginn war der Markt aufgrund erneut zunehmender Unsicherheiten im Bankenbereich in einer schwachen Verfassung. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf die Zahlen von Bank of America (WKN: 858388) gerichtet. Zwar war das vergangene Quartal zufriedenstellend, jedoch der Ausblick gab Anlass zur Sorge bei den Marktteilnehmern. Die Aktie verlor fast ein Viertel ihres Kurswertes. Auch die Anteilsscheine der Citigroup (WKN: 871904) rutschten um 19 Prozent ab. Die Nachricht des Tages wurde bereits vor Handelseröffnung veröffentlicht. Für 9,50 Dollar wird Sun Microsystems (WKN: A0M7N9) nun doch übernommen - allerdings nicht von IBM (WKN: 851399). Oracle (WKN: 871460) öffnete die Kriegskasse und zahlte insgesamt 7,4 Millionen Dollar. Die Aktie von Oracle konnte sich mit einem Kursrückgang von einem Prozent besser als der Gesamtmarkt halten. Die Sun-Aktien schossen um 36 Prozent in die Höhe.

Die Aussagen von US-Finanzminister Geithner halfen am Dienstag nicht nur den Finanztiteln, sondern auch dem breiten Markt. In diesen Tagen überprüft die US-Regierung die Bankenwerte in einem sogenannten Stresstest. Den Banken gelang es, etwa die Hälfte des Vortagesverlustes wieder aufzuholen. Ferner sorgten die Quartalszahlen von Merck (WKN: 851719), DuPont (WKN: 852046) und IBM (WKN: 851399) für reichlich Gesprächsstoff unter den Marktbeobachtern. Merck konnte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Die Übernahme von Schering-Plough muss erst einmal verdaut werden und zwingt das Unternehmen, die Aussicht für die nächsten Quartale herunter zu schrauben. Die Aktie verlor sechs Prozent. Bei DuPont kümmerte es die Anleger nicht, dass ebenfalls die Prognosen nach unter revidiert wurden. Um fünf Prozent verteuerte sich dieser Wert. „Big Blue“ IBM gab ebenfalls die Zahlen des letzten Quartals bekannt. Die Reaktion der Anleger war eine ähnliche wie bei DuPont. Es reichte jedoch nur zu einem Anstieg um zwei Prozent.

Mitte der Woche konnte man keine klare Richtung erkennen. Einerseits belastete das Zahlenwerk von Morgan Stanley (WKN: 885836), die überraschender Weise das letzte Quartal negativ abgeschlossen hatten. Die Aktie verlor fast neun Prozent und zog auch die Branchenkollegen mit runter. Andererseits gehörten die Ölwerte nach einem weiter fallenden Ölpreis zu den Belastungsfaktoren. Mit AT&T (WKN: A0HL9Z), Boeing (WKN: 850471) und McDonald`s (WKN: 856958) berichteten drei weitere Dow Jones-Werte über das vergangene Quartal. Während die ersten beiden Aktien von den Meldungen profitierten, rutschten die „BigMac-Papiere“ gegen Handelsschluss ins negative Terrain.

Die Börse in Tokio konnte in dieser Woche mit einem kleinen Gewinn von 92 Punkten aufwarten und schloss am Donnerstag bei 8.847 Zählern. Gesucht waren Automobilaktien wie Toyota Motor (WKN: 853510), die sich um fünf Prozent verbesserten, oder Mazda Motor (WKN: 854131), die sich sogar um über neun Prozent verteuerten. Im Bankensektor überraschte am Donnerstag nach Börsenschluss die Mizuho Financial Group (WKN: 200455); aber leider mit unerhofft schlechten Zahlen. Der erwartete Gewinn von umgerechnet circa 750 Millionen Euro entpuppte sich leider als trügerische Hoffnung und die Wahrheit lautet leider annähernd 4,5 Milliarden Euro Verlust. Positiv hingegen wurden die Zahlen von Toshiba Corp. (WKN: 853676) vom Markt aufgenommen, die nicht so schlecht ausgefallen sind wie von Analysten befürchtet. Die Toshiba-Aktien stiegen im Wochenvergleich um über 15 Prozent.

Die zweite Woche in Folge ist der chinesische Hersteller von Windturbinen A-Power Energy (WKN: A0NCG9) unter den 15 Aktien mit den meisten Preisfeststellungen zu finden. A-Power Energy zählt zu den größten Herstellern von Windgeneratoren und Windturbinen in China.
Die allgemein erwartete große Bedeutung von Batterietechnologie für die Automobilindustrie der Zukunft hat uns veranlasst den Kurszettel in diesem Bereich um weitere Unternehmen zu vergrößern: Neu aufgenommen wurde der Handel an der Börse Stuttgart in den Werten Exide Technologies (WKN: A0B5F3), Enersys (WKN: A0B7EH), Ultralife (WKN: 888615) und Valence Technology (WKN: 884481). „Auch in Zukunft wird dieser Bereich genau beobachtet, um bei Bedarf die entsprechenden Werte in den Handel aufzunehmen“, erklärte Thomas Lendle von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel (WKN: 914188) hat die Ergebniszahlen für das erste Quartal 2009 vorgelegt. Der Gewinn halbierte sich im Vergleich zu den Vorjahreszahlen. Nach Angaben des Vorstandes war der Start in das neue Geschäftsjahr extrem schwierig. Im März konnten jedoch in einigen Märkten leichte Stabilisierungen festgestellt werden.

Zudem berichtete die Credit Suisse (WKN: 876800) über den Verlauf des ersten Quartals 2009. Nach einem Verlust im Vorjahresquartal von über zwei Milliarden Franken konnte im gleichen Zeitraum 2009 ein Reingewinn von zwei Milliarden Franken erzielt werden. Damit wurden die Schätzungen der Analysten übertroffen. Stärkstes Ressort war dabei das Investment Banking, das im letzten Jahr noch mit Wertberichtigungen von über fünf Milliarden Franken zu kämpfen hatte. Auch im Bereich Nettoneugeld konnte die Schweizer Bank glänzen und übertraf auch hier verschiedene Schätzungen. Die Börse honorierte diesen Erfolg mit einem Kurssprung von über acht Prozent in der Spitze.

In die Berichtsaison reihte sich auch der Elektrotechnikkonzern ABB (WKN: 919730) ein und musste vermelden, dass der Gewinn des Konzerns im ersten Quartal um ein Drittel fiel. Auch beim Umsatz und Auftragseingang mussten Rückgänge hingenommen werden. Der schweizerische Konkurrent von Siemens teilte sogleich mit, dass die geplanten Kosteneinsparungen, die bis 2010 umgesetzt werden sollen, sogar von 1,3 Milliarden Dollar auf zwei Milliarden Dollar ausgeweitet werden. Aufgrund dieser Veröffentlichungen musste die Aktie einen Verlust von etwa fünf Prozent hinnehmen.

Auch der französische Konkurrent von ABB Schneider Electric (WKN: 860180) bekommt das schwierige Marktumfeld zu spüren und musste ebenfalls einen Umsatzrückgang hinnehmen. Nachdem im vergangenen Jahr noch ein Umsatzwachstum verzeichnet werden konnte, setzte sich der Abwärtstrend des letzten Quartals 2008 fort und ließ den Umsatz um 11,3 Prozent zurückgehen. Für das komplette Jahr 2009 wird nun ein Rückgang von 15 Prozent erwartet. „Wie bei ABB will der Konzern sein Kostensenkungsprogramm ausdehnen“, erläuterte Sven Nemela, Experte für europäische Aktien bei der Baader Bank AG in Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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