Alt 09.04.09, 08:21
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 15
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IBM wollte Sun nicht um jeden Preis – Alcoa-Zahlen unter den Erwartungen – Hongkong weiter im Aufwind – irische Banken im Fokus.

Zu Wochenbeginn musste der amerikanische Aktienmarkt einen Teil des in der Vorwoche gewonnenen Terrains wieder abgeben. Der Dow Jones fiel wieder unter die Marke von 8.000 Punkten und gab auch am Dienstag weiter nach. Zum Handelsschluss am Dienstag notierte der Dow Jones bei 7.789 Punkten. Auch die anderen Barometer wiesen Verluste im Vergleich zur Vorwoche auf.

Die Vorzeichen standen am Montag nicht gut für den Aktienmarkt. Am Wochenende gab IBM (WKN: 851399) bekannt, dass die Verhandlungen mit Sun Microsystems (WKN: A0M7N9) abgebrochen wurden. Das Übernahmeangebot in Höhe von sieben Milliarden Dollar erschien Sun zu gering. Auf der anderen Seite war IBM nicht bereit, das Angebot zu erhöhen. Während diese Entscheidung die IBM-Aktie kaum berührte, erlebten die Sun-Aktien einen Kurseinbruch um über 22 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen darauf, dass es keine weiteren Interessenten gäbe. Ebenfalls auf der Verliererseite waren die Finanztitel, die unter einer negativen Studie litten. Die Verluste beliefen sich bis zu vier Prozent in den einzelnen Gattungen. Die Aktien von Ford (WKN: 502391) zählten zu den Gewinnern an diesem Tag. Die Meldung man habe sich mit Gläubigern über den weiteren Schuldenabbau einigen können, ließ den Kurs um 16 Prozent klettern. Mit Kursgewinnen von neun Prozent machten die Rüstungswerte Northorp Grumman (WKN: 851915) und Lockheed Martin (WKN: 894648) auf sich aufmerksam. Sie profitierten von den Aussagen des US-Verteidigungsministers in Bereichen des Verteidigungshaushaltes Aufstockungen vornehmen zu wollen.

Die ersten Quartalszahlen von Alcoa (WKN: 850206), die nachbörslich bekannt gegeben wurden, standen am Dienstag im Mittelpunkt des Geschehens. Im Vorfeld äußerten sich einige Marktteilnehmer skeptisch, die später nach der Veröffentlichung auch Recht bekommen sollten. Mit einem Quartalsverlust von 0,61 Dollar verfehlte man die Schätzungen der Analysten deutlich. Auch der Umsatz konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Die Aktie gab während der Börsensitzung um 1,5 Prozent nach und musste nachbörslich weiteres Terrain abgeben. Der Kursrückgang bei Sun hielt am Dienstag mit fünf Prozent weiter an. Marktbeobachter zeigten sich besorgt über die sinkende Nachfrage nach Servern und darüber, dass Sun sich weiterhin im Alleingang behaupten will. Zu den wenigen Gewinnern in einem schwachen Marktumfeld zählte die Aktie von Biogen (WKN: 789617). Mit einem Plus von über vier Prozent reagierte der Wert auf mögliche Übernahmeabsichten aus Europa.

Nach den zuletzt sehr erfreulichen Handelstagen in Tokio, konsolidierte die japanische Börse. Gewinnmitnahmen ließen den Nikkei-225-Index mit einem leichten Wochenverlust von 124 Zählern bei 8.595 Punkten aus dem Markt gehen. Die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft, wie zum Beispiel die Auftragseingänge im Maschinenbau mit einem erwarteten Minus von 36 Prozent, bleiben zwar an der Tagesordnung, haben aber momentan keinen negativen Einfluss auf die Aktienkurse. Keine Neuigkeiten kamen von der japanischen Notenbank, die auf Ihrer Sitzung in dieser Woche, wie von allen erwartet, ihre Nullzinspolitik beibehalten hat.

Der Handel am Mittwoch verhinderte in Hongkong eine ausgesprochen gute Woche mit einem Index über 15.000 Punkten, so dass sich die Marktteilnehmer mit einem Plus von 7,1 Prozent und einem Schlussstand von 14.474 Punkten begnügen mussten. Der HSCE versuchte sich am Montag an der 9000er-Marke, musste sich aber ebenfalls geschlagen geben und beendete die Berichtswoche bei 8.546 Punkten mit einem Plus von 5,8 Prozent. „Wiederaufkeimende Sorgen über schlechte Unternehmensergebnisse in den nächsten Wochen wurden als Ursache ausgemacht“, erklärte Michael Frank von der Baader Bank AG in Stuttgart. Dieser Trend wurde vom Automobilhersteller Dongfeng Group (WKN: A0M4XY) widerlegt, der Rekordverkaufszahlen im März bekanntgab und mit einem Wochenplus von über 11 Prozent auf 4,78 Hongkong-Dollar (0,467 Euro) aus dem Handel ging.

Die von der irischen Regierung unterstützten Banken Allied Irish Bank (WKN: 861542) und Bank of Ireland (WKN: 853701) zeigten sich extrem volatil. Nach Kurszuwächsen von über 100 Prozent sorgte eine Rating-Herabstufung für Gewinnmitnahmen. Trotzdem steht zum Osterwochenende ein sattes Kursplus bei beiden Werten.

HSBC (WKN: 923893), Europas größte Bank, beendete Anfang der Woche eine der größten Kapitalerhöhungen der Finanzgeschichte. Durch die Ausgabe von neuen Aktien fließen dem britischen Finanzhaus 12,5 Milliarden Pfund zu. "Interesse war von Anfang an da, aber dass die Kapitalerhöhung solch ein Erfolg wird und so gut wie alle Papiere bei institutionellen und privaten Anlagern platziert werden konnten, überraschte dann doch", resümierte Steffen Kircher von der Baader Bank. Die neuen Stücke konnten über Bezugsrechte zu einem Preis von umgerechnet circa 2,85 Euro bezogen werden.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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