Alt 03.04.09, 08:10
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 14
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Die Tage von General Motors und Chrysler scheinen gezählt – Automobilwerte in Japan profitieren von den Absatzzahlen in den USA – Kursexplosion bei China Solar.

Die Handelswoche begann für die Anleger mit einem bösen Erwachen. Denn am Montag drehten sämtliche Indizes deutlich ins Minus und zeigten die Nervosität an den Märkten. Positiv kann jedoch gewertet werden, dass an den beiden Folgetagen die Verluste vom Wochenbeginn wieder schnell aufgeholt wurden.

Das Ultimatum von US-Präsident Obama, dass General Motors (WKN: 850000) innerhalb von 60 Tagen ein tragfähiges Sanierungskonzept vorlegen muss, empfand der Markt als ein Schlag ins Gesicht. Die Aktie gab um ein Viertel ihres Wertes nach. Viele Marktteilnehmer trennten sich wegen der Furcht vor der Insolvenz von ihren Unternehmensanteilen. Dies übertrug sich auf die Stimmung am Gesamtmarkt. Auch die Finanzwerte waren auf der Verliererseite zu finden. Hier belasteten Nachrichten aus Europa, wonach sich weitere Banken unter staatlichen Schutz stellten. Die Aktien von Bank of America (WKN: 858388) verbilligten sich um fast 18 Prozent und Citigroup (WKN: 871904) wurde zum Schlusskurs um zwölf Prozent leichter gehandelt.

Am Dienstag waren es gerade die Finanzwerte, die den Markt wieder nach oben zogen. Von einer Hochstufung profitierte Alcoa (WKN: 850206), deren Anteilsscheine um fast zehn Prozent im Wert zulegen konnten. Einen weiteren deutlichen Abschlag erlebten die Aktien von General Motors, die um 28 Prozent nachgaben. Die positive Einschätzung eines Analysten sorgte bei Microsoft (WKN: 870747) dafür, dass sich der Wert um fünf Prozent verteuerte.

Mitte der Woche setzte sich der positive Trend fort. Die Absatzzahlen im Automobilsektor für den Monat März überraschten die Marktteilnehmer und sorgten für steigende Kurse. Bei Dow Chemical (WKN: 850917) beflügelte auch die Nachricht, dass mit dem Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen wurde. Die Dow-Chemical-Aktien stiegen um über vier Prozent. Im Konzern finden nach der teuren Übernahme von Rohm und Haas weitere Umbaumaßnahmen statt. Am Donnerstag wurde vor Handelsbeginn bekanntgegeben, dass man für knapp 1,7 Milliarden Dollar Mortan Salt an die deutsche K+S AG verkauft. Dies wurde vom Markt positiv aufgenommen.

Der Nikkei225 ist verhalten positiv in das neue japanische Fiskaljahr gestartet und schloss am Donnerstag bei 8.719 Punkten. Das ist zwar nur ein leichter Wochengewinn von 83 Zählern, aber vom Wochentief am Dienstag gerechnet sind es doch beeindruckende 610 Punkte. Gute Nachrichten kamen für die japanischen Autobauer aus den USA. Die Verkäufe von Neuwagen übertrafen im März die Prognosen aller Analysten und daraufhin zogen an der Börse in Tokyo vor allem Automobilaktien kräftig an. Nissan Motor (WKN: 853686), der drittgrößte japanische Automobilhersteller, konnte im Wochenvergleich um knapp 15 Prozent an Wert gewinnen. Die Aktien von Honda Motor (WKN: 853226) und Toyota Motor (WKN: 853510) konnten um knapp acht Prozent zulegen. Die Marktteilnehmer spekulieren nach diesen erstaunlich guten Verkaufszahlen darauf, dass der Boden der Wirtschaftskrise schon erreicht wurde und somit die Aktienmärkte historisch sehr preiswert sind. Sollte dies der Fall sein und auch der G-20-Gipfel in London ein Erfolg werden, könnte sich die Erholung an den Börsen fortsetzen.

Der HangSeng schloss am Donnerstag bei 14.521,97 Punkten mit 2,93 Prozent über dem Niveau der Vorwoche. Der Wochengewinn war allerdings alleine dem Donnerstag gutzuschreiben, der mit einem Zugewinn von 7,41 Prozent oder 1.002 Punkten hervorstach. Gleichzeitig wurde im HangSeng auch das bisher größte Handelsvolumen des Jahres erreicht. Der HSCE verzeichnete lediglich einen leichten Gewinn von knapp einem Prozent auf 8.572 Punkte, wobei der Wochengewinn ebenfalls allein dem Tagesplus vom Donnerstag mit 6,12 Prozent oder 494,5 Punkten zu verdanken war. Deutlich positive Avancen verzeichnete das Papier der Guangzhou R&F Properties (WKN: A0M4ZW) mit 42,47 Prozent auf nunmehr 11,54 HK-Dollar (1,12 Euro). Angestiegene Verkaufszahlen und die Anhebung der Erwartungen für das erste Quartal sorgten für die positive Stimmung. Was man unter einer Kursexplosion versteht, zeigte die Aktie von China Solar (WKN: A0JM99). Über Monate hinweg bewegte sich die Aktie zwischen 0,047 und 0,063 HK-Dollar, ehe sie ohne wichtige Meldung in der Spitze auf 0,174 HK-Dollar in die Höhe schoss. Der Schlusskurs von 0,141 HK-Dollar (0,0137 Euro) bedeutet ein Wochenplus von 251 Prozent.

Die österreichische Immobiliengruppe Immofinanz AG (WKN: 911064) hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2008/2009 einen Verlust vor Steuern von 3,32 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 400,3 Millionen im Vorjahreszeitraum, ausgewiesen. Hohe Abschreibungen auf ihre Immobilien sowie der Vorsteuerverlust der Tochter Immoeast von knapp 2,28 Milliarden Euro waren hierfür die Hauptgründe. Weitere Abschreibungen sind nach Mitteilung der Gesellschaft wegen der Lage in der Gesamtbranche nicht auszuschließen. Die Aktie reagierte zu Beginn mit einem Abschlag um sechs Prozent, holte diesen Verlust jedoch wieder auf und stieg dann in einem recht freundlichen Gesamtmarkt auf zuletzt 0,87 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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