Alt 07.11.08, 13:51
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 45
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Präsidentschaftswahlen in den USA im Fokus – Börsen weltweit mit rückläufigen Notierungen.

Das Anlegergeschehen wurde diese Woche in den USA durch die Präsidentschaftswahl beeinflusst. Die Kursgewinne, die am Dienstag vor der Wahl zu verzeichnen waren, wurden am Mittwoch wieder vollständig abgegeben. Der Dow Jones konnte im Vergleich von Freitag bis Mittwoch noch ein hauchdünnes Plus retten.

Die Woche begann mit einer uneinheitlichen Tendenz. Die Konjunkturdaten konnten die Anleger nicht überzeugen. Auffällig waren jedoch die Versicherungswerte, wie American International Group (WKN: 859520) und Hartford Financial Services Group (WKN: 898521). Nach dem Hartfort bestätigt hatte, über eine solide Kapitalbasis zu verfügen, schoss die Aktie um über 57 Prozent in die Höhe und zog dabei die Aktie von AIG um zwölf Prozent mit nach oben. Die Automobilwerte verloren ca. zwei Prozent nach dem die Absatzzahlen des letzten Monats veröffentlicht wurden.

Am Wahltag konnten selbst negative Konjunkturdaten die positive Stimmung nicht eintrüben. Die hohe Wahlbeteiligung nährte die Hoffnung auf einen bevorstehenden Regierungswechsel. Mit dem deutlichen Anstieg von über drei Prozent in Dow Jones sahen einige Marktteilnehmer jedoch den Wahlsieg von Obama bereits mehr als eingepreist. Einen Kurssprung von über 18 Prozent machten die Aktien von Mastercard (WKN: A0F602), die mit den gemeldeten Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich schlagen konnten.

Am Tag nach der Wahl herrschte eine Art von Katerstimmung auf dem amerikanischen Markt. Der Wahlsieg von Obama war erwartet worden, so dass sich die Anleger nach dem Eintritt des Ereignisses nun von ihren Beständen trennten. Auf der Tagesordnung standen nun wieder die Finanzkrise und die Rezession. Am Ende stand ein Minus von fünf Prozent beim Dow Jones Index. Verluste im zweistelligen Bereich mussten die Finanzwerte, wie Citigroup (WKN: 871904) oder Bank of America (WKN: 858388), hinnehmen. Die Ölwerte und auch die Pharmawerte rückten in den Mittelpunkt des Geschehens, zumal die Pläne Obamas zur Gesundheitsreform die Gewinne der besagten Branchen schmälern könnten. So verlor ExxonMobil (WKN: 852549) fünf Prozent und Pfizer (WKN: 852549) gab um sechs Prozent nach.

Zwar verliert der Nikkei225 im Wochenverlauf nur 130 Punkte und schließt bei 8899 Zählern, aber Tagesschwankungen von bis zu acht Prozent zeigen wie nervös der Aktienmarkt in Japan immer noch ist. Schlechte Nachrichten kamen aus der Automobilbranche. Toyota Motor Corp. (WKN: 853510) verkündete wegen der weltweit nachlassenden Nachfrage, das der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr um gut 56 Prozent einbrechen wird. Auch der sehr feste Yen macht dem zweitgrößten Automobilhersteller der Welt zu schaffen. Die Aktie verlor am Donnerstag in Tokyo über zehn Prozent an Wert. Vor allem die großen Exportwerte wie Canon Corp. (WKN: 853055) oder Sony Corp. (WKN: 853687) kamen am Donnerstag unter die Räder. Sony verlor über zehn Prozent und der Fall von Canon wurde nur durch die Limit-Down-Regel gestoppt.

Der belgische Braukonzern InBev (WKN: 590932) hat seinen Gewinn im dritten Quartal trotz höherer Kosten überraschend kräftig gesteigert. Der Umsatz stieg um 7,7 Prozent und der Gewinn konnte um vier Prozent zulegen. Die Aktie des zweitgrößten Braukonzerns nach SABMiller (WKN: 861038) profitierte am Donnerstag und stieg um über fünf Prozent auf 30,75 Euro. Beim Ausblick für 2009 erwartet das Unternehmen ein ähnlich moderates Wachstum. Der Kauf des amerikanischen Budweiser-Herstellers Anheuser-Busch verlaufe nach Plan und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Somit wäre InBev die weltweite Nummer Eins.

Die österreichische OMV (WKN: 874341) hat im dritten Quartal 2008 ein Betriebsergebnis nach EBIT von 723 Millionen Euro erzielt. Dies ist eine Steigerung um über 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt auch über dem Ergebnis, das Analysten mit 697 Millionen Euro erwartet haben. Jedoch aufgrund eines Einmaleffektes, sowie Abschreibungen, ging der Gesamtgewinn von 517 Millionen Euro auf 453 Millionen Euro zurück. Die Gesellschaft geht davon aus, dass die Abschwächung der Weltwirtschaft keine signifikanten negativen Auswirkungen haben wird. Die Aktie reagierte in einem sehr schwachen Gesamtmarkt mit einem Verlust von knapp über einem Prozent und tendiert bei 25,15 Euro.

Die österreichische Raiffeisen International Bank-Holding AG (WKN: A0D9SU) steigerte im dritten Quartal ihren Konzern-Periodenüberschuss um 38 Prozent auf insgesamt 861 Millionen Euro. Trotz der weltweiten Finanzkrise blieb das Ergebnis auf Rekordniveau. Die Gesellschaft hat den Gewinnausblick für das Jahr 2008 auf 950 Millionen Euro angepasst. Auch die Raiffeisen International Bank-Holding AG konnte sich dem sehr schwachen Gesamtmarkt nicht entziehen und verlor ca. acht Prozent und liegt im Moment bei 26,10 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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