Alt 28.02.07, 12:36
Standard EUWAX: Trends am Mittag
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Auch gegen Mittag zeigte sich der DAX weiterhin im Minus, wobei er seine Verluste zusehends reduzierte. In der Spitze stieg der DAX auf rund 6.770 Punkte. Damit zeigte der Index starke Erholungstendenzen von seinen Verlusten zum Marktstart. Am Morgen war der DAX kurz nach Eröffnung auf ein Tief bei 6.640 Punkten oder einen Abschlag gegenüber seinem Vortagesschluss von 2,6 Prozent gefallen. Der deutsche Aktienmarkt hatte damit zunächst seine schweren Verluste von gestern weiter ausgebaut, von denen ein erheblicher Teil im gestrigen, im Vergleich zum Handel bis 17:30 Uhr, eher illiquiden Abendhandel aufgebaut wurde. Während der Xetra-DAX gestern um 17:30 Uhr bei 6.819 Zählern aus dem Tag ging, verlor der L-DAX bis 20:00 Uhr weiter und schloss bei 6.689 Punkten.

Ausgelöst wurde die Verkaufspanik gestern durch die Börse Schanghai, wo der wichtigste chinesische Index der Schanghai Composite gestern um rund neun Prozent eingebrochen war. Davon angesteckt gaben gestern die Kurse an allen wichtigen Börsen deutlich ein. In den USA wurde der Verkaufsdruck an den Börsen zusätzlich durch unerwartet schlechte Konjunkturdaten angeheizt. Der Dow-Jones-Index der 30 wichtigsten US-Industriewerte reduzierte sich um 3,3 Prozent oder 416 Punkte auf 12.216, nachdem er zwischenzeitlich schon bis auf 12.086 Punkte gefallen war. Der S&P-500 verzeichnete ein Minus von 3,5 Prozent oder 50 Punkten auf 1.399 Zähler. Der Nasdaq 100 schloss mit einem Abschlag von 4,06 Prozent oder 74 Punkten bei 1.756.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index am Mittwochmorgen 2,85 Prozent auf 17.604 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 3,23 Prozent im Minus bei 1.752 Zählern. Auch an den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong und Singapur gaben die Hauptindizes heute nach, während in Shanghai am Morgen bereits wieder eine Erholung einsetzte. Der Shanghai Composite stieg um knapp vier Prozent 2.881 Punkte.

Schwer getroffen waren von der Kursentwicklung der vergangenen zwei Handelstage natürlich die Anleger in Hebelprodukten. Allein gestern wurden im Handelssegment Euwax der Börse Stuttgart 533 Wertpapiere ausgeknockt. Heute Morgen kamen weiter 47 Papiere hinzu. Der Handel war an der Euwax am Morgen zunächst wieder von deutlichen Verkäufen Calls bestimmt die teilweise auch per Stop Los verkauft wurden. Andere, die auf fallende Kurse im DAX spekuliert haben, nahmen indes ihre Gewinne in Puts am Morgen mit. Seit dem gestaltet sich der Handel an der Euwax weitgehend uneinheitlich. Zwar sind Calls aufgrund der Erholungstendenzen im DAX gesucht, gleichzeitig sind aber auch Puts gesucht da nicht wenige nun mit einer Fortsetzung der Korrektur rechnen.

Ähnlich gestaltete sich am Morgen der Handel mit TecDax-Derivaten. Der deutsche Technologieindex hatte am Morgen in der Spitze fast sieben Prozent auf bis zu 760 Punkte abgegeben und damit vom gestrigen Tageshoch bis zum heutigen tief mehr als 12 Prozent verloren. Im weiteren Handelsverlauf erholte sich der TecDax aber ebenso wie die deutschen Standardwerte im DAX.

In Vergessenheit geraten vor dem Hintergrund der Turbulenzen am Gesamtmarkt die Ergebnisse der Münchener Rück von heute Morgen. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer hat 2006 das dritte Rekordjahr in Folge verbucht und Analystenerwartungen teils übertroffen. Der Überschuss wuchs im abgelaufenen Jahr um 28,5 Prozent auf 3,536 Milliarden Euro, wie die Gesellschaft am Mittwoch in München mitteilte. Von Analysten hatten lediglich mit 3,427 Milliarden Euro gerechnet. Operativ kletterte der Gewinn um 32,6 Prozent auf 5,494 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenprognose von 5,345 Milliarden Euro. Trotz der guten Zahlen kann die Aktie der Münchener Rück am Morgen nicht profitieren. Sie gab am Morgen rund zwei Prozent ab und sah auch an der Euwax weiterhin Verkäufe in Calls.

Deutschlands größter Energieversorger E.ON sieht sich bei seinen Plänen zur Übernahme des spanischen Konkurrenten Endesa unerwartet vor neuen Problemen. Der italienische Stromkonzern Enel teilte am späten Dienstagabend mit, er habe sich 9,99 Prozent des Aktienkapitals des spanischen Marktführers gesichert. Der Aktienkauf sei Teil der Enel-Strategie zur Stärkung der Unternehmensposition auf dem europäischen Energiemarkt. Der überraschende Einstieg des italienischen Konkurrenten dürfte es für E.ON noch schwieriger machen, auf der bevorstehenden Endesa-Hauptversammlung die notwendige Mehrheit für die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkungen beim spanischen Konzern zu erhalten. Nicht zuletzt wegen des Einstiegs Enels bei Endesa steht die Aktei von E.ON seit gestern gewaltig unter Druck. Im bis zum Mittag gab die Aktie erneut um mehr als vier Prozent nach und hat somit seit gestern rund acht Prozent an Wert eingebüsst. Im Handelssegment Euwax kam es daher zu weiteren Verkäufen von Calls auf E.ON.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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