Alt 22.06.15, 12:08
Standard Börsen legen dank hoffnungsvoller Signale aus Athen zu
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - An den ostasiatischen Börsen haben zu Wochenbeginn die positiven Vorzeichen dominiert - trotz negativer Vorgaben aus den USA. Die Anleger blickten gebannt nach Europa, wo sich am Mittag zunächst die Finanzminister der Eurogruppe und am Abend die Staats- und Regierungschefs zum Thema Griechenland treffen. Eine neue Vorschlagsliste aus Athen ist von EU-Seite als "gute Grundlage" bezeichnet worden - das sorgt an den Finanzmärkten für leichte Entspannung.

In Tokio legte der Nikkei-225-Index um 1,3 Prozent auf 20.428 Punkte zu. Der japanische Aktienmarkt sei überverkauft, meinte Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management zu den Kursgewinnen. Überdies gäben die jüngsten Nachrichten aus Griechenland aber Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Aktien von Asahi Kasei stiegen um 1,6 Prozent, nachdem Nikkei berichtet hatte, das Unternehmen habe den Gewinn im Zeitraum April bis Juni um 20 Prozent gesteigert. Chugai Pharmaceutical verteuerten sich um 5,1 Prozent. Barclays hatte die Aktie der Roche-Tochter auf Overweight hochgestuft.

In Schanghai blieb die Börse am Montag wegen des Feiertags zum Drachenbootfest geschlossen. In Hongkong legten die Kurse im Schnitt um 0,8 Prozent zu. Die chinesischen Aktienmärkte - besonders in Schanghai und Shenzen - hatten sich zuletzt durch hohe Volatilität ausgezeichnet. Investoren fürchten das Platzen einer Spekulationsblase. Beobachter sprechen mit Blick auf die Börse Hongkong von einer Atempause, ehe am Dienstag der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe Bewegung in die Kurse bringen dürfte.

Hauptsächlich dürfte aber die griechische Schuldenkrise die Märkte weltweit in den kommenden Tagen in Atem halten. Sollte das Land sich wieder nicht mit seinen Gläubigern einigen und einen Kredit an den IWF nicht bis zum 30. Juni zurückzahlen, könnte das die europäischen Aktienmärkte und besonders den Euro belasten. Im Gegenzug wären "sichere Häfen" wie der Schweizer Franken und der Yen gesucht. Im späten asiatischen Handel werden für einen Euro etwa 139,80 Yen und für einen US-Dollar 123,10 Yen gezahlt. Damit zeigt sich der Yen etwas leichter im Vergleich zu den Kursen aus dem späten US-Geschäft vom Freitag. Der Euro fällt unterdessen zurück auf gut 1,1360 Dollar, nachdem er in der Spitze knapp oberhalb von 1,14 Dollar notierte.

Der Dollar werde übergeordnet allerdings gebremst von den "taubenhaften" Äußerungen der US-Notenbank vom Mittwoch vergangener Woche, hieß es. Im Anschluss an ihre Zinssitzung hatte die Federal Reserve gesagt, dass sie bei der geplanten Zinswende behutsam vorgehen werde. Das bedeutet, dass Anleger keine hastigen Zinserhöhungen fürchten müssen.

Diese Erwartungen verhalfen der Börse in Taiwan zu einem Plus von 1,3 Prozent. Anleger nutzten die jüngsten Kursverluste zum Wiedereinstieg, sagte Andrew Teng, Analyst bei Capital Securities. Mit den jüngsten Aussagen der Fed habe sich die Anlegerstimmung etwas aufgehellt, fügte er hinzu. Unter den Einzelwerten in Taiwan gewannen Hon Hai 2,8 Prozent.

In Seoul legte der Kospi um 0,4 Prozent zu. Aktien von LG Electronics gewannen trotz eines negativen Analystenkommentars 1,8 Prozent. Nomura hatte sich kritisch zu den kurzfristigen Ertragsaussichten des Unternehmens geäußert und die Prognosen sowie das Kursziel gesenkt. Langfristig ist Nomura aber zuversichtlich, was die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns angeht. Nachlassende Angst vor dem MERS-Virus verhalf den Aktien der südkoreanischen Fluggesellschaften Korean Air und Asiana Airlines zu Kursgewinnen von 4 respektive 5,6 Prozent.

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