Alt 25.07.12, 18:03
Standard Unternehmen erfreuen - Immobilenmarkt enttäuscht
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Zwar scheint die Eurokrise am Mittwoch ihren Schrecken am US-Aktienmarkt etwas zu verlieren, dafür enttäuschen aber heimische Immobiliendaten. Die Zahl der US-Neubauverkäufe fiel im Juni um 8,4 Prozent auf 350.000, während Volkswirte mit 375.000 gerechnet hatten. Dagegen heben Aussagen aus dem Kreise der EZB die Stimmung, hinzu kommt der überwiegend positive Verlauf der Berichtsperiode in den USA. Vor allem die Geschäftsausweise von Caterpillar und Boeing gefallen. Von Euphorie kann aber keine Rede sein, die Indizes notieren uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 12.652 Punkte, der S&P-500 verliert dagegen 0,2 Prozent auf 1.336 Zähler und der Nasdaq-Composite fällt um 0,3 Prozent auf 2.854.

Für etwas Kauflaune sorgen auch Meldungen, wonach die US-Notenbank etwas intensiver über Konjunturstimuli nachdenkt. "Nach drei dramatischen Abwärtstagen stützten die Meldungen über die Fed-Überlegungen. Dazu gesellen sich einige recht positive Quartalsausweise. Dies hilft über den Apple-Schreck hinweg", sagt Marktstratege Seth Setrakian von First New York Securities. Positiv zur Kenntnis genommen werden auch die Überlegungen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, der eine Bankenlizenz für den Rettungsfonds ESM gefordert hat. Mit einer solchen Lizenz ausgestattet könnte sich der ESM direkt Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) leihen. Allerdings gibt es auch Belastendes aus Europa: So ist das britische BIP im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gefallen, der stärkste Rückgang seit Anfang 2009. Verstärkt werden die Konjunktursorgen durch das Geschäftsklima in Deutschland, wo der ifo-Index die Marktprognosen verfehlte.

Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt auf 1,40 Prozent. Am Ölmarkt drehen die Notierungen deutlich ins Minus, der Preis für das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fällt auf 87,20 US-Dollar. Die wöchentliche Daten aus den den USA zeigten unerwartet hohe Bestände. Deutlich erholt zeigt sich der Euro mit den Nowotny-Einlassungen, die Gemeinschaftswährung notiert über 1,21 Dollar. Zum Yen zieht die US-Devise dagegen an.

Die Musik spielt aber auf Unternehmensseite: Die Aktien von Boeing gewinnen 2,3 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer die Markterwartungen im zweiten Quartal übertroffen und die Jahreszielsetzung angehoben hat. Auch der Geschäftsausweis von Caterpillar zur zweiten Periode kommt gut an, die Titel des Baumaschinenherstellers ziehen um 1,8 Prozent an. Der Konzern hat ein Rekordergebnis erzielt, doch zugleich den Ausblick auf das Gesamtjahr gekappt.

Die Papiere von Ford Motor fallen nach einem schwachen Ausblick um 0,8 Prozent, die Zweitquartalszahlen fielen besser als vorhergesagt aus. Die Anteilsscheine von Eli Lilly klettern um 3 Prozent, nachdem der Pharmakonzern mit positiven Zweitquartalszahlen geglänzt und den Ausblick nach oben genommen hat. Der Kurs der Apple-Aktie verliert 4,7 Prozent, der Technologiegigant verfehlte die Marktprognosen umsatz- und gewinnseitig nach schwachen "iPhone"-Verkäufen. Die PepsiCo-Aktie legt um 1,3 Prozent zu. Der Getränkekonzern hat mit seinem Kernergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Mit Conoco und Hess haben die ersten der großen US-Unternehmen aus dem Energiesektor Geschäftszahlen vorgelegt. Der Gewinn je Aktie hat trotz des gefallenen Ölpreises die Erwartungen übertroffen. Die Aktie von Hess legt um 1 Prozent zu, während Conoco 2,9 Prozent abgeben. Die Aktien von Netflix brechen um 24,1 Prozent ein, der Filmverleiher schockte Anleger mit einem in Aussicht gestellten Verlust für das laufende Quartal. Die Anteilsscheine von Radio Shack stürzen nach Vorlage von enttäuschenden Geschäftszahlen um 30 Prozent ab, der Anbieter von Unterhaltungselektronik setzte die Dividendenzahlung aus. Nach Geschäftszahlen über Markterwartung ziehen Riverbed Technology um 26,1 Prozent an. Der Konzern erneuerte zudem die Partnerschaft mit Juniper Networks Inc.

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July 25, 2012 12:27 ET (16:27 GMT)

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