Alt 23.07.12, 22:14
Standard Euro-Krise drückt Aktienkurse
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Die Wall Street ist am Montag mit der Verschärfung der Eurokrise unter Druck gekommen, hat aber deutlich über dem Tagestief geschlossen. Nachrichten aus Europa und die kräftigen Verluste an den dortigen Börsen brachten die US-Aktien vom Start weg auf rotes Terrain. Der Dow-Jones-Index (DJIA) reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 12.721 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,9 Prozent auf 1.351 Punkte und der technologielastige Nasdaq-Composite schloss mit einem Abschlag von 1,2 Prozent bei 2.890 Punkten. Der Umsatz erhöhte sich dabei auf 1,00 (Donnerstag: 0,76) Milliarden Aktien. Auf insgesamt 728 (1.021) Kursgewinner kamen 2.332 (2.012) -verlierer. Unverändert gingen 85 (113) Titel aus der Sitzung.

Sorgenvoll blickten die Investoren nach Spanien. Mit der Dürre in den Kassen der dortigen Regionen steigt die Furcht, dass das Land bald auf Rettung angewiesen sein wird. Der spanische Aktienmarkt fiel zunächst auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren, erholte sich dann aber mit einer drastischen Maßnahme des Börsenregulierers. Dieser verbot alle Leerverkäufe auf spanische Aktien. Allerdings wichen die Börsianer auf andere europäische Märkte wie Paris und Frankfurt aus und drückten dort die Kurse.

Dazu noch wird immer ernsthafter ein Austritt Griechenland aus der Eurozone ins Spiel gebracht. Pressemeldungen zufolge will der Internationalen Währungsfonds nicht mehr bei der weiteren Rettung des Landes mitmachen. Eine Staatspleite des schuldengebeutelten Krisenstaates rückt damit näher. "Investoren fürchten ein Platzen der Eurozone", sagte Andrew Wilkinson von Miller Tabak. Trotz der düsteren Vorgaben aus Europa machten die US-Börsen einen Teil der Verluste wieder wett. David Joy, Marktstratege bei Ameriprise Financial sagte, unter den Aktien seien nun "große dividendenstarke US-Unternehmen" sowie "defensive Sektoren" ein Kauf.

Zu den Verlierern der Zuspitzung in der europäischen Schuldenkrise zählt der Euro, der zwischenzeitlich unter 1,21 US-Dollar fiel, sich dann leicht aud 1,2133 Dollar erholte. Mit den düsteren Aussichten der Euro-Krise auf die Ölnachfrage geriet auch der Ölpreis erheblich unter Druck, das Entgelt für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 3,69 Dollar bzw 4% auf 88,14 Dollar. Vermeintliche Sicherheit an den Finanzmärkten ist dagegen Trumpf, davon profitierten die Notierungen der US-Staatsanleihen. Diese zogen deutlich an, die Renditen für die langen Laufzeiten von zehn und 30 Jahren fielen zwischenzeitlich auf Rekordtief. Eine zehnjährige US-Staatsanleihe rentiert nur noch mit 1,43 Prozent.

Die Kurse aus dem Bankensektor standen mit den Schlagzeilen aus Europa zunächst unter Druck, drehten dann aber ins Plus. So gewannen Bank of America ins Plus 0,4 Prozent und J.P.Morgan sogar 1,6 Prozent. Die laufende Berichtsperiode trat mit der Eurokrise in den Hintergrund, gleichwohl gab es hier Neuigkeiten. McDonald's kann sich dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen. Neben dem ökonomischen Gegenwind sorgten hohe Investitionen und ungünstige Wechselkursbedingungen dafür, dass die Imbisskette im zweiten Quartal unterm Strich hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Aktie gab 2,8 Prozent ab.

Nexen schossen dagegen um 52 Prozent in die Höhe. Die kanadische Energiegesellschaft wird von CNOOC geschluckt, die Transaktion hat einen Umfang von 15,1 Milliarden Dollar. Halliburton steigerten sich um 2,4 Prozent, nachdem der Öldienstleister Zweitquartalsergebnisse über Markterwartung veröffentlicht hat. Nach der Schlussglocke wird Texas Instruments Rechenschaft zur zweiten Periode ablegen.

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July 23, 2012 16:14 ET (20:14 GMT)

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