Alt 23.07.12, 16:29
Standard Eurokrise drückt Aktienkurse tief ins Minus
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Kräftig nach unten geht es mit den Aktien an Wall Street im frühen Montagsgeschäft. Damit folgen die Kurse denen in Europa, wo die sich die Abwärtsstrudel immer mehr verstärken. Zuletzt belastete das am frühen Nachmittag deutscher Zeit mitgeteilte Verbot des spanischen Regulierers von Leerverkäufen auf alle spanische Aktien. Damit verlagern sich die Leerverkäufe nun auf die Börsen in Frankreich und Deutschland, auch weil Anleger sich nun an diesen Plätzen gegen die Euro-Krise absichern.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,3 Prozent auf 12.655 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,4 Prozent auf 1.343 Punkte nach und der technologielastige Nasdaq-Composite reduziert sich um 1,9 Prozent auf 2.870 Punkte. In Europa verlieren der DAX 3,2 Prozent, und der CA-40 2,9 Prozent.

Bereits am Morgen standen Spanien und Griechenland im Zentrum der wieder aufgefrischten Eurokrise. Der spanische Aktienmarkt fiel auf ein neues Zehnjahrestief. Die Finanzsituation des Landes verschärft sich, weil zunehmend auch die einzelnen spanischen Regionen in finanzielle Schieflagen geraten. Immer mehr Beobachter befürchten, dass das Land um eine vollständige Rettung wie in Portugal und Irland nicht herumkommen wird. Die Rendite spanischer Benchmarkanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren steigt deutlich über das kritische Niveau von 7 Prozent und zugleich auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro.

Aber nicht nur Spanien bereitet den Anlegern Kopfzerbrechen. In der europäischen Politik wird der Austritt Griechenlands aus der Eurozone verbal immer deutlicher vorbereitet. Pressemeldungen zufolge will sich der Internationalen Währungsfonds nicht mehr an der weiteren Griechenlandrettung beteiligen. Eine Staatspleite des Schulden gebeutelten Krisenstaates rückt damit näher. "Dem Aktienmarkt steht eine Woche mit neuen Rückschlägen bevor. Mit den Spanien-Renditen auf dem höchsten Stand seit der Euro-Einführung und Politikern, der nicht genug zur Lösung der Krise beisteuern, ist dies keine Überraschung", urteilt ein Händler.

Zu den klaren Verlierern der Zuspitzung in der europäischen Schuldenkrise zählt der Euro, der knapp über die Marke von 1,21 US-Dollar fällt. Die US-Devise gibt unterdessen zum Yen nach. Mit den düsteren Aussichten der Euro-Krise auf die Ölnachfrage gerät auch der Ölpreis erheblich unter Druck, das Entgelt für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fällt auf 88,70 Dollar. Vermeintliche Sicherheit an den Finanzmärkten ist dagegen Trumpf, davon profitieren die Notierungen der US-Staatsanleihen. Diese ziehen im US-Vormittagshandel deutlich an, die Renditen für die langen Laufzeiten von zehn und 30 Jahren fallen auf Rekordtief. Eine zehnjährige US-Staatsanleihe rentiert nur noch mit 1,42 Prozent.

Die Kurse aus dem Bankensektor stehen mit den Schlagzeilen aus Europa unter Druck. Bank of America verlieren 1,8 Prozent und Citigroup 3,3 Prozent. Vor diesem Hintergrund tritt die laufende Berichtsperiode in den Hintergrund, gleichwohl gibt es hier Neuigkeiten. McDonald's kann sich dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen. Neben dem ökonomischen Gegenwind sorgten hohe Investitionen und ungünstige Wechselkursbedingungen dafür, dass die Imbisskette im zweiten Quartal unterm Strich hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Aktie gibt 3 Prozent ab.

Nexen schießen dagegen um 53 Prozent in die Höhe. Die kanadische Energiegesellschaft wird von CNOOC geschluckt, die Transaktion hat einen Umfang von 15,1 Milliarden Dollar. Halliburton zeigen mit minus 0,5 Prozent relative Stärke, nachdem der Öldienstleister Zweitquartalsergebnisse über Markterwartung veröffentlicht hat. Nach der Schlussglocke wird Texas Instruments Rechenschaft zur zweiten Periode ablegen.

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July 23, 2012 10:51 ET (14:51 GMT)

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