Alt 23.07.10, 10:57
Standard Bernanke äußert sich besorgt - Verluste in Japan – Zahlenreigen bei Schweizer Werten
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Die Berichtssaison in den USA ist in vollem Gange. Dabei veröffentlichten in dieser Woche auch einige US-Großbanken ihre Ergebnisse.

Die Berichtswoche startete mit einer freundlichen Tendenz. Negative Nachrichten aus dem Baubereich trübten die Stimmung nur kurzzeitig ein. Die Ölaktien zählten zu den Gewinnern des Tages, nach dem Halliburton (WKN: 853986) mit den Quartalszahlen überzeugen konnte. Die Aktie kletterte danach um sechs Prozent. Auch Branchenkollegen wie Schlumberger (WKN: 853390), dessen Aktie um mehr als vier Prozent stieg, konnten profitierten. Nachdem die Fluglinie Emirates 30 neue Maschinen bestellt hat, zog die Aktie von Boeing (WKN: 850471) um mehr als zwei Prozent an. Nach den Quartalszahlen von Delta Airlines (WKN: A0MQV8), die die Erwartungen des Marktes nicht erfüllen konnten, notierten jedoch auch die anderen Fluglinien leichter. Mit großer Spannung wurde auf die Zahlen von IBM (WKN: 851399) gewartet, die erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden sollten. Im Vorfeld verteuerte sich die Aktie bereits um mehr als ein Prozent.

Am Dienstag konnte der Aktienmarkt nach anfänglichen Verlusten im späten Handel Terrain gutmachen und schaffte es sogar noch in den positiven Bereich. Weder IBM (WKN: 851399) noch Texas Instruments (WKN: 852654) konnten mit den gemeldeten Zahlen überzeugen. Bei IBM enttäuschte der Umsatz und sorgte für einen Kursrückgang von mehr als zwei Prozent. Bei Texas Instruments konnten selbst eine Verdreifachung des Gewinns und ein Anstieg von 42 Prozent beim Umsatz die Marktteilnehmer nicht überzeugen. Sie trennten sich von den Papieren und waren für einen Kursrückgang um mehr als drei Prozent verantwortlich. Die US-Kultmotorradschmiede Harley Davidson (WKN: 871394) konnte trotz des weltweit rückläufigen Motorradabsatzes einen Gewinnsprung im zweiten Quartal vermelden. Der Nettogewinn von 71,2 Millionen Dollar hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. Die Markterwartung von 41 Cent Gewinn pro Aktie, wurden mit 59 Cent deutlich übertroffen, was daraufhin zu einem Kursplus von zwölf Prozent sorgte. “Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Großteil des Gewinns durch massive Kosteneinsparungen und der profitablen Finanzsparte des Unternehmens entstanden ist”, gab Ralf Kopfschlaegl von der Baader Bank AG in Stuttgart zu Bedenken. Goldman Sachs (WKN: 920332) präsentierte ebenfalls die Zahlen für das abgelaufene Quartal. Auch wenn der Gewinn deutlich geringer als im Vorquartal ausfiel, wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Aktie drehte im Verlauf des Handels in den grünen Bereich und beendete den Börsentag mit einem Zugewinn von mehr als zwei Prozent.

Am Mittwoch bot sich ein Spiegelbild zum Vortag. Diesmal kippte der Markt zum Schluss ab und schloss mit einem deutlichen Minus. Grund hierfür waren die Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, der sich besorgt über das Wirtschaftswachstum in den USA zeigte. Die Zahlen von Apple (WKN: 865985) und Morgan Stanley (WKN: 885836) stimulierten den Markt nur zu Beginn des Handels. Nachdem das Quartalsergebnis von Apple gut aufgenommen wurde, konnte die Aktie gegen den Trend ein Prozent zulegen. Der Computerhersteller wies einen Quartalsgewinn von 3,51 Dollar und einen Umsatz von 15,7 Milliarden Dollar aus. Der Markt hatte mit 3,11 Dollar und 14,75 Milliarden Dollar gerechnet. Deutlich über den Erwartungen lagen die Zahlen von Morgan Stanley, deren Aktie um sechs Prozent anzog. Die Marktteilnehmer hatten mit einem Gewinn von 46 Cent pro Aktie gerechnet, gemeldet wurden jedoch 80 Cent pro Aktie.

Börse Stuttgart TV sprach mit Roland Hirschmüller von der Baader Bank über die Ereignisse dieser Woche. Hierbei stehen vor allem die Zahlen von Apple und Morgan Stanley im Mittelpunkt. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Rede von Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des US-Senats.

Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar:

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4038

Eine schlechte Woche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich. Der Nikkei verlor 465 Punkte und schloss am Donnerstag bei 9.220 Zählern. Vor allem Technologie- und Automobilaktien standen auf der Verliererseite. Grund dafür war mal wieder der sehr feste Yen, der sich gegenüber dem US-Dollar auf fast 86 verfestigte. Vor gut einem Jahr wurde er noch mit knapp 100 gehandelt. „Gerüchteweise steht anscheinend sogar schon die japanische Zentralbank „Bank of Japan“ bereit, um an den Devisenbörsen zu intervenieren“, erklärte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. Canon Corp. (WKN: 853055), die circa 30 Prozent ihres Umsatzes in den USA machen, verloren fast fünf Prozent, Honda Motor (WKN: 853226) und Toyota Motor (WKN: 853510) büßten knapp vier Prozent an Wert ein.

Am Donnerstag gab es einen wahren Zahlenregen aus der Schweiz. Unter anderem legten ABB (WKN: 919730), Sulzer (WKN: A0NJPK), Roche (WKN: 855167), Credit Suisse (WKN: 876800) und Syngenta (WKN: 580854) die Zahlen für die vergangenen Monate vor. Die beiden Industriekonzerne ABB und Sulzer konnten den Bestelleingang jeweils steigern und damit einen Aufwärtstrend in dieser Branche aufzeigen. Bei ABB konnte dieser um fünf Prozent im abgelaufenen Quartal und bei Sulzer um 4,2 Prozent im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Der Umsatz ließ aber bei beiden Unternehmen nach und fiel bei Sulzer sogar um 14,7 Prozent. ABB konnte bei einem Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorquartal aber eine Verlangsamung verzeichnen. So legte die Aktie von ABB am Donnerstag im frühen Handel um gut zwei Prozent zu, wobei die Aktie von Sulzer leicht im Minus tendierte.

Eine turbulente Woche hat der Pharmariese Roche hinter sich. Nachdem Experten der FDA einen Rückzug des umsatzstärksten Medikaments Avastin in Amerika empfohlen hatten, ging die Aktie in dieser Woche auf Sinkflug. Am Donnerstag stand nun der Bericht zum ersten Halbjahr 2010 an. Trotz einer Steigerung des Reingewinns um 37 Prozent konnten die Schätzungen der Analysten nicht erreicht werden. Allerdings bestätigte das Unternehmen die bisherige Jahresprognose und stellte in Aussicht, dass bis Ende dieses Jahres die zur Finanzierung der Genentech-Übernahme aufgenommenen Mittel zu etwa einem Drittel bereits zurückgezahlt werden. Der Bon von Roche wurde an der Börse Stuttgart mit knapp einem Prozent im Plus gehandelt.

Weit schlechtere Zahlen musste der weltgrößte Agrarchemiekonzern Syngenta vorlegen. So teilte das Unternehmen mit, dass der Reingewinn in den ersten sechs Monaten um elf Prozent fiel und damit auch die Schätzungen nicht erreicht werden konnten. Dazu musste auch noch die Gewinn-Prognose für das gesamte Jahr 2010 gesenkt werden. „Erstaunlich war es dann auch nicht, dass die Aktie über fünf Prozent verlor“, bemerkte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Bevor in der kommenden Woche die Zahlen von UBS (WKN: UB0BL6) vorgelegt werden, war an diesem Donnerstag bereits die Credit Suisse am Zug. Im zweiten Quartal mussten die Schweizer einen Gewinnrückgang auf 1,6 Milliarden Franken gegenüber 2,1 Milliarden Franken im ersten Quartal 2010 verbuchen. Daraufhin notierte die Aktie mit knapp 2,5 Prozent im Minus.

Der Chipentwickler Dialog Semiconductor (WKN: 927200) hat im zweiten Quartal 2010 einen Konzerngewinn von 11,2 Millionen Dollar erzielt. Im Vorjahreszeitraum lag der Konzerngewinn noch bei 3,3 Millionen Dollar. Auch der Umsatz stieg um mehr als 52 Prozent auf 68,5 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr bestätigt die Gesellschaft ihren Ausblick, schneller als der Markt wachsen zu können. Zu den wichtigsten Kunden von Dialog Semiconductor gehören Apple, Sony Ericsson und Bosch. Die Aktie reagierte zunächst mit einem leichten Anstieg von knapp drei Prozent, nachdem das Papier bereits am Vortag in Erwartung positiver Zahlen um knapp vier Prozent gestiegen war. Auf einem Niveau von 10,80 Euro setzten dann Gewinnmitnahmen ein.

Der schwedische LKW-Bauer Volvo (WKN: 855689) hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn von rund 475 Millionen Euro überrascht. Analysten gingen lediglich von 360 Millionen Euro aus. Die anhaltende Erholung auf den wichtigsten Märkten ist der Hauptgrund für dieses positive Ergebnis. Die Aktie verlor trotz dieser positiven Nachricht ein Prozent und notierte bei 9,35 Euro.

Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 ein Ergebnis (EBIT) von 10,1 Millionen Euro erreicht. Dies ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal. AT&S will die Kapazitäten in den Werken Shanghai (China) und Nanjangud (Indien) zügig ausbauen. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wurde leicht angehoben. Die Aktie stieg um mehr als drei Prozent auf 11,30 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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