NEW YORK (Dow Jones) - Der enttäuschende Quartalsbericht des Mischkonzerns 3M und neue Zweifel an einer tragfähigen Lösung der europäischen Schuldenkrise haben die US-Aktienkurse am Dienstag kräftig nachgeben lassen. Unerwartet schwache Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA verdüsterten die Stimmung zusätzlich.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 1,7% bzw 207 Punkte auf 11.707. Der S&P-500 gab um 2% bzw 25 Punkte auf 1.229 nach. Der Nasdaq-Composite verlor 2,3% bzw 61 Punkte auf 2.638. Umgesetzt wurden 1,01 (Montag: 0,93) Mrd Aktien. Dabei standen den 547 (2.523) Kursgewinnern 2.511 (531) -verlierer gegenüber, während 65 (73) Titel unverändert schlossen.

Das Ecofin-Treffen der EU-Finanzminister, das am Mittwoch noch vor dem Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs stattfinden sollte, ist am Dienstagnachmittag abgesagt worden, wie Polen, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, bestätigte. Auch ein Treffen der Eurozone-Finanzminister sei nicht vorgesehen. Gleichwohl solle gegen 18.00 Uhr das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs aller 27 EU-Staaten stattfinden und nach 19.00 Uhr das Treffen der Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten.

Die Nachricht verunsicherte die US-Anleger ebenso wie der unerwartet schwache Index des Verbrauchervertrauens, der in diesem Monat auf den niedrigsten Stand seit März 2009 fiel. Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board mitteilte, wurde im Oktober ein Stand von 39,8 ermittelt, während Volkswirte mit 46,0 gerechnet hatten.

Konjunkturängste weckte auch 3M. Der Konzern hat nicht nur mit Umsatz und Gewinn des dritten Quartals die Erwartungen verfehlt, sondern auch seine Jahresziele gesenkt, weil seine Kunden mit einer schwächeren Nachfrage rechnen. Die Aktien verbilligten sich um 6,3% auf 77,04 USD.

DuPont fielen um 2,5% auf 44,94 USD, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal überraschend gut abgeschnitten und seine Ertragsziele erhöht hatte.

United Parcel Service (UPS) büßten 2,1% auf 69,35 USD ein. Der Logistikkonzern hatte mit dem Umsatz die Erwartungen erfüllt und sie auf der Ergebnisseite geringfügig übertroffen. Bei Texas Instruments (-2,3% auf 30,97 USD) waren die Quartalszahlen besser als erwartet, doch enttäuschte der Ausblick. U.S. Steel verbilligten sich um 9,7% auf 22,40 USD. Der Stahlhersteller hatte bei der Vorlage seiner Drittquartalszahlen einen pessimistischen Ausblick gegeben.

Gewinnmitnahmen drückten die Finanzwerte. Bank of America verloren 3,9% auf 6,46 USD und J.P. Morgan 3,1% auf 33,49 USD. Ein negativer Kommentar der Bernstein-Analysten setzte die Aktien der Telekom-Anbieter im DJIA unter Druck. Bernstein hatte AT&T (-1,6% auf 28,41 USD) auf "Market Perform" zurückgestuft und die Kursziele sowohl für AT&T als auch für Verizon (-2% auf 36,19 USD) um je 1 USD gesenkt. Kursverluste und sinkende Anleiherenditen hätten zu einer Unterdeckung der Pensionsverpflichtungen der beiden Konzerne geführt, so die Analysten.

In Erwartung schwacher Daten zu den Neubauverkäufen am Mittwoch wurden die Aktien von Bauunternehmen verkauft. Pulte ermäßigten sich um 7,7% auf 4,81 USD und KB Home um 7,5% auf 7,20 USD.

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