Alt 10.10.14, 10:21
Standard Überraschung von Alcoa – Gold- und Silbernotierung drehen ins Plus – London Mining pleite?
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Der amerikanische Aktienmarkt zeigte sich in der Berichtswoche sehr nervös. Unterschiedlicher hätten die Handelsverläufe am Dienstag und Mittwoch kaum aussehen können. Am Dienstag prägten die Minuszeichen die Aktienkurse und gerade Richtung Handelsende wurde der Druck auf die Aktienkurse noch verschärft. Zu sehr lastete die Angst vor dem Ende des billigen Geldes, was wie Gift für den Aktienmarkt wirkt. Am Mittwoch sorgten dann die Ausführungen der US-Notenbank für bessere Laune unter den Marktteilnehmern. Die Hoffnung auf weiterhin niedrige Zinsen veranlasste einige Anleger zu Käufen. In den letzten Handelsminuten ging es deutlich bergauf, sodass der Dow Jones fast die Marke von 17.000 Punkten schaffen konnte.

Der Aluminiumhersteller Alcoa (WKN: 850206) eröffnete zur Wochenmitte mit sehr guten Quartalszahlen den Start der US-Berichtssaison. Das Unternehmen konnte beim Gewinn und Umsatz die Erwartungen der Markteilnehmer übertreffen und stieg nach Bekanntgabe der Zahlen um mehr als 2,5 Prozent auf 12,95 Euro. Die Performance der Aktie beschert den Anlegern seit Jahresbeginn ein sattes Kursplus von über 40 Prozent, auf 12-Monats-Sicht sogar 55 Prozent.

Was für eine Woche für die Anleger, die Ihr Geld in Edelmetallminen anlegen. Bis Mittwochabend 20 Uhr sah es sehr düster aus. Verloren die Bluechips der Goldminen vom vorherigen Donnerstag bis Mittwochabend im Schnitt acht Prozent und die Juniors im Schnitt circa zehn Prozent, so wendete sich mit dem Protokoll der US-Notenbank FED alles. Der Goldpreis, der zum Beginn der Berichtswoche noch am wichtigen Widerstand bei 1.190 Dollar je Feinunze notierte, sprang um 20 Uhr bis auf aktuell 1.230 Dollar. Der Silberpreis, der im Tief bei 16,60 Dollar je Unze lag, stieg um einen Dollar auf 17,60 Dollar. Die Bluechips bügelten ihre Wochenverluste binnen zwei Stunden komplett aus, und weisen aktuell einen Berichtswochengewinn von circa einem Prozent aus, die Juniors von circa zwei Prozent. Es folgen ein paar Beispiele: Barrick Gold (WKN: 870450) stieg von 10,57 Euro auf 11,38 Euro, GoldCorp (WKN: 890493) stieg von 17,67 Euro auf aktuell 19,29 Euro. Silver Wheaton (WKN: A0DPA9) katapultierte es von 14,89 Euro auf 16,27 Euro, Fortuna Silver (WKN: A0ETVA) von 2,88 Euro auf 3,37 Euro.

Auch der japanische Aktienmarkt kann sich der weltweiten schlechten Stimmung an den Märkten nicht entziehen und der Nikkei 225 fällt um 183 Zähler auf 15.478 Punkte. FUJIFILM (WKN: 854607) war in dieser Berichtswoche stark gefragt und stieg zwischenzeitlich unter großen Umsätzen auf ein neues 6-Jahreshoch. Die Pharmasparte von FUJIFILM hat, wie schon berichtet, ein Grippemittel in ihrer Angebotspalette das gegen Ebola wirksam sein soll und dies beflügelte die Phantasie der Marktteilnehmer. Der wieder stärker werdende Yen, er wird gegenüber dem Dollar momentan bei 107,50 gehandelt, drückte noch zusätzlich auf die Stimmung. Vor allem Exportwerte standen unter Abgabedruck. So verlor zum Beispiel Mazda Motor (WKN: 854131) gut sechs Prozent im Wochenvergleich und Toshiba Corp. (WKN: 853676) ging knapp fünf Prozent schwächer aus dem Markt.

Kursverluste von nahezu 95 Prozent sorgten bei dem britischen Eisenerzförderer London Mining Plc (WKN: A0MQ3F) für Panikstimmung bei den Aktionären. Das Unternehmen, das in Sierra Leone eine Eisenerzmine betreibt, warnte die Aktionäre, dass die Aktien des Unternehmens möglicherweise rechnerisch bald wertlos sein könnten. London Mining könnte ohne einen Neuinvestor nicht länger überleben. Ein möglicher Investor könnte die indische JSW Steel sein. Britische Medien berichteten letzte Woche bereits von Gesprächen beider Unternehmen. „Durch die immer größer werdenden Opferzahlen durch Ebola sind potenzielle Investoren abgeschreckt. Zudem können viele westafrikanische Minen bei Eisenerzpreisen von aktuell 80 Dollar je Tonne nicht gewinnbringend fördern. Bereits seit Wochen fällt der Eisenerzpreis wegen mangelnder Nachfrage aus China“, schilderte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart die prekäre Situation.

Konjunktursorgen haben in der Berichtswoche auch Schweizer Aktien belastet. Im Sog der US-Börsen fiel der Swiss Market Index der dreißig größten Schweizer Unternehmen um zwei Prozent auf 8.510 Punkte. Anleger neigten dazu, ihre Gewinne sicherzustellen. Besonders die Schwergewichte Novartis (WKN: 904278) und Roche Holding (WKN: 851311), sowie die Genüsse von Roche (WKN: 855167) standen unter Abgabedruck.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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