Alt 19.10.12, 16:37
Standard US-Unternehmen enttäuschen die Börsianer
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Abwärts geht es mit den Aktien an Wall Street am Freitag. Enttäuschende Geschäftsberichte und schwache Vorgaben aus Europa drücken auf die Stimmung. Vor allem der Softwaregigant Microsoft stellt Anleger mit seinem Quartalsausweis nicht zufrieden, denn im ersten Geschäftsquartal verbuchte das Unternehmen einen Gewinnrückgang um 22 Prozent. Kunden kaufen immer weniger PCs und auch die einst starke Office-Software lassen sie verstärkt links liegen. Die Aktien verlieren 2,2 Prozent.

Das liegt deutlich über den Verlusten am Gesamtmarkt. Der Dow-Jones-Index wie der S&P-500 verlieren jeweils 0,8 Prozent, der Nasdaq-Composite sogar 1,1 Prozent. Wenig Erleichterung kommt von den Häuserdaten, die kurz nach der Eröffnung mitgeteilt wurden. Die Verkäufe bestehender Häuser fielen um 1,7 Prozent und fielen damit etwas schwächer aus als erwartet. Das ist ungewöhnlich, denn in jüngster Zeit gab es Entspannungssignale vom amerikanischen Immobilienmarkt. Die Daten seien allerdings auch gar nicht so schlecht, hebt Heinrich Bayer von der Postbank hervor: das Marktvolumen habe sich trotz des leichten Rückgangs auf einem deutlich erhöhten Niveau stabilisiert.

Doch im Blick der Investoren steht ganz klar die Berichtsperiode. Die Titel von General Electric büßen 2,8 Prozent ein. Der Mischkonzern traf mit seinen Drittquartalszahlen die Erwartungen, verfehlte sie aber beim Umsatz. Für die Anteilsscheine des Schnellrestaurantbetreibers McDonald's geht es um 3,2 Prozent talwärts. Marktteilnehmer bemängeln beim Burgerbrater die Gewinnentwicklung.

Der viel beachtete EU-Gipfel in Brüssel liefert indes wenig Positives. Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone haben sich auf einen Zeitplan für die Schaffung einer neuen Bankenaufsicht geeinigt. Die neue Superbehörde könnte im Verlauf des nächsten Jahres ihre Arbeit aufnehmen. Die jüngsten Aussagen hätten aber auf einen Start schon zum Jahresanfang hingedeutet, kritisieren Händler.

Die überwiegend schwachen Unternehmensberichte und der bislang unspektakulär verlaufende EU-Gipfel steigern die Attraktivität des vermeintlich sicheren Hafens der US-Staatsanleihen. Deren Renditen fallen über alle Laufzeiten. Im frühen US-Handel sinkt die Rendite zehnjähriger US-Titel auf 1,79 Prozent. Am Ölmarkt tendieren die Notierungen seitwärts. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI wird mit 92,04 Dollar gehandelt. Der Euro neigt zur Schwäche und geht bei 1,3025 Dollar um.

Nach dem 8-prozentigen Vortagesabsturz der Google-Aktien zeigen sich die Titel wenig verändert. Der Suchmaschinenbetreiber hatte Anleger mit schwachen Geschäftszahlen verschreckt. Advanced Micro Devices (AMD) sind deutlich ins Minus gedreht und stürzen um 13 Prozent ab. Offenbar stoßen die Pläne zum Konzernumbau nun doch auf starke Skepsis. AMD will 15 Prozent der Belegschaft abbauen. Marvell Technology brechen um knapp 14 Prozent ein, der Halbleiterkonzern senkte seinen Ausblick auf das dritte Quartal. Die Titel von SanDisk ziehen um 5,9 Prozent an, der Speicherchipanbieter überraschte mit Drittquartalszahlen über Markterwartung.

DJG/DJN/raz

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