Alt 18.10.12, 21:31
Standard Google enttäuscht und drückt Technologiesektor
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Es war eine herbe Enttäuschung: Google hat am Donnerstag mit mauen Quartalszahlen überrascht. Eigentlich wollte der Internetkonzern die Ergebnisse nachbörslich vorlegen, doch wurden sie versehentlich schon am Mittag New Yorker Zeit publiziert. Die Aktie sauste abwärts, verlor 9 Prozent und wurde vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Am Ende verlor das Papier 8 Prozent. Zugleich riss Google auch andere Technologiewerte nach unten. Im dritten Quartal hat Google auf bereinigter Basis 9,03 Dollar je Aktie verdient - Analysten hatten mit 10,65 Dollar gerechnet.

Ansonsten hielten sich treibende und drückende Faktoren die Waage. So haben der Index der Frühindikatoren und der Philadelphia-Fed-Index die Erwartungen übertroffen. Andererseits bremsten die zuvor veröffentlichten Arbeitsmarktdaten, in der vergangenen Woche haben unerwartet viele Amerikaner Arbeitslosenhilfe beantragt. Überzeugende Quartalsausweise einiger großer US-Unternehmen traten eher in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) verlor 0,1 Prozent, der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite geriet nach den schwachen Google-Zahlen verstärkt unter Druck und verlor 1 Prozent. Umgesetzt wurden 0,72 (Mittwoch: 0,69) Milliarden Aktien. Auf 1.482 (2.066) Kursgewinner kamen 1.545 (933) -verlierer, unverändert schlossen 109 (123) Titel.

Aber auch Anleihen wurden gemieden. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg auf 1,83 Prozent. Der Euro gab nach und notierte wieder deutlich unter 1,31 US-Dollar. Der wieder festere Dollar lastete zunächst auf dem Ölpreis, doch dann schloss das Barrel WTI nahezu unverändert bei minus 2 Cents auf 92,10 Dollar. Dagegen litt der Goldpreis unter der starken US-Währung und fiel auf 1.741 Dollar je Feinunze.

Unter den vorbörslich veröffentlichten Quartalszahlen überraschten die von Morgan Stanley und Travelers positiv. Morgan Stanley ist zwar aufgrund der Neubewertung eigener Schulden tief in die roten Zahlen gerutscht, hat aber bereinigt um diesen Effekt besser als erwartet abgeschnitten. Die Aktie zeigte sich dennoch um 3,8 Prozent schwächer.

Der Versicherer Travelers sah sich im dritten Quartal mit geringeren Schadensforderungen konfrontiert als befürchtet. Das Ergebnis je Aktie lag daher deutlich über dem Analystenkonsens. Der Kurs stieg um 3,6 Prozent.

Dagegen hat der Tabakkonzern Philip Morris im dritten Quartal unter der Konjunkturschwäche der Eurozone und ungünstigen Wechselkursen gelitten. Das Unternehmen sah sich gezwungen, seine Ertragserwartungen zurückzuschrauben. Das drückte den Kurs der Aktie um 4,2 Prozent.

American Express, deren Kurs um 2,9 Prozent fiel, hat mit dem Umsatz im Quartal die Analystenschätzungen verfehlt. Verizon hat die Erwartungen des Marktes getroffen und auch den Ausblick bestätigt. Die Aktie gewann 2,4 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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