Alt 18.10.12, 17:45
Standard Nach gemischten Daten nur wenig Bewegung
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Die Investoren an Wall Street tun sich am Donnerstag schwer, treibende und belastende Faktoren präsentieren sich in bunter Mischung. So haben der Index der Frühindikatoren und der Philadelphia-Fed-Index die Erwartungen übertroffen. Andererseits bremsen die zuvor veröffentlichten Arbeitsmarktdaten, in der vergangenen Woche haben unerwartet viele Amerikaner Arbeitslosenhilfe beantragt. Überzeugende Quartalsausweise einiger großer US-Unternehmen treten darüber in den Hintergrund. Händler berichten überdies von wachsender Skepsis mit Blick auf den EU-Gipfel, der am späten Nachmittag in Brüssel begonnen hat. Die Anleger preisten vorsichtshalber Enttäuschungspotenzial ein.

Gute Konjunkturdaten aus China haben zwar die asiatischen Börsen beflügelt, zeigen aber an den europäischen Märkten und an der Wall Street kaum Wirkung. Das Argument, dass China als Konjunkturlokomotive der Welt auch andernorts die Wirtschaft aus der Rezession ziehen könnte, spielt am Donnerstag keine Rolle.

Die chinesische Industrieproduktion ist im September überraschend stark gestiegen. Das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik hat sich im dritten Quartal zwar erwartungsgemäß verlangsamt, betrug aber immer noch beachtliche 7,4 Prozent. Andere Industrieländer können von solchen Werten nur träumen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt sechs Punkte. Der S&P-500 verliert 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,4 Prozent nach. Der S&P-Future fällt um 0,3 Prozent, der Nasdaq-Future gibt um 0,4 Prozent nach. Vorsichtige Anleger kaufen lieber Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sinkt auf 1,80 Prozent. Der Euro gibt etwas nach und notiert knapp unter 1,31 US-Dollar. Der wieder etwas festere Dollar lastet auf dem Ölpreis. Das Barrel WTI ermäßigt sich auf 91,19 Dollar nach 92,12 am Mittwoch. Öl wird in Dollar abgerechnet und daher für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer, wenn die US-Währung aufwertet.

Unter den vorbörslich veröffentlichten Quartalszahlen überraschten die von Morgan Stanley und Travelers positiv. Morgan Stanley ist zwar aufgrund der Neubewertung eigener Schulden tief in die roten Zahlen gerutscht, hat aber bereinigt um diesen Effekt besser als erwartet abgeschnitten. Die Aktie zeigt sich dennoch um 1,7 Prozent schwächer.

Der Versicherer Travelers sah sich im dritten Quartal mit geringeren Schadensforderungen konfrontiert als befürchtet. Das Ergebnis je Aktie lag daher deutlich über dem Analystenkonsens. Der Kurs steigt um 3,9 Prozent.

Dagegen hat der Tabakkonzern Philip Morris im dritten Quartal unter der Konjunkturschwäche der Eurozone und ungünstigen Wechselkursen gelitten. Das Unternehmen sah sich gezwungen, seine Ertragserwartungen zurückzuschrauben. Das drückt den Kurs der Aktie um 2,8 Prozent.

American Express, deren Kurs um 2,5 Prozent fällt, hat mit dem Umsatz im Quartal die Analystenschätzungen verfehlt. Verizon hat die Erwartungen des Marktes getroffen und auch den Ausblick bestätigt. Die Aktie gewinnt 1,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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