Alt 16.10.12, 17:04
Standard Erleichterug über gute Quartalszahlen treibt Kurse
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Der Handel an der Wall Street steht am Dienstag ganz im Zeichen der Bilanzsaison. Mit Goldman Sachs hat eine weitere große US-Bank positiv überrascht. Auch der erst seit einigen Wochen im Dow-Jones-Index notierte Krankenversicherer UnitedHealth hat besser abgeschnitten als erwartet. Mit Erleichterung reagiert der Markt überdies auf die Nachricht, dass Deutschland seinen Widerstand gegen Hilfszahlungen an Spanien angeblich aufgibt.

Frische Zuversicht kommt auch vom Immobilienmarkt: Die National Association of Home Builders berichtet, ihr Hausmarkt-Index sei im Oktober auf den höchsten Stand seit April 2006 gestiegen. Die Daten zu den Verbraucherpreisen entsprachen ungefähr den Erwartungen. Insgesamt nahm die Teuerung etwas stärker zu als erwartet, dagegen stiegen die Preise in der Kernrate (ohne Preise für Nahrungsmittel und Energie) weniger deutlich. Die Industrieproduktion legte im September geringfügig stärker als erwartet zu.

Unterdessen meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg, Deutschland wolle Kreditlinien für Spanien zustimmen, ohne dass das hochverschuldete Land Hilfsmittel aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM beantragen muss. Das trieb die Aktienkurse in Europa und den Euro auf ihre Tageshochs.

Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit) um 0,8 Prozent. Der S&P-500 gewinnt 0,7 Prozent, und der Nasdaq-Composite rückt um 0,6 Prozent vor. Am Anleihemarkt kommt es zu Verlusten. Die Anleger sind nach den vielen guten Geschäftszahlen bedeutender US-Unternehmen risikofreudiger und verlassen den sicheren Hafen der US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt auf 1,71 Prozent.

Wachsende Zuversicht, dass Spanien bald unter den Rettungsschirm der EU schlüpfen wird, hat den Euro wieder über 1,30 US-Dollar steigen lassen. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,3024 Dollar. Der WTI-Ölpreis legt leicht zu auf 91,92 Dollar. Am Montag kostete das Barrel WTI 91,85 Dollar.

Goldman Sachs hat im dritten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen und eine höhere Dividende angekündigt. Die Aktie notiert dennoch nur 0,2 Prozent höher. "Die Aktie ist seit Anfang September um fast 20 Prozent auf ein neues Sechsmonatshoch gestiegen. Und sie hat gestern kräftig von den guten Zahlen von der Citigroup profitiert", begründet ein Händler die bislang recht verhaltene Kursreaktion auf die Quartalsergebnisse.

UnitedHealth hat aufgrund geringerer Schadensforderungen den Gewinn im dritten Quartal um 23 Prozent gesteigert. Der Krankenversicherer blickt optimistisch in die Zukunft und hat daher sein Jahresgewinnziel erhöht. Der Kurs von UnitedHealth klettert um 0,4 Prozent.

Die Aktie von Johnson & Johnson zeigt sich um 1,5 Prozent fester, nachdem das Unternehmen bei Umsatz und Ergebnis überraschend gut abgeschnitten hat. Coca-Cola hat im dritten Quartal nicht ganz so stark unter Währungseinflüssen gelitten wie befürchtet. Gleichwohl hat der Umsatz des Getränkeherstellers die Erwartungen verfehlt. Der Kurs fällt um 1,1 Prozent.

Mit einem Kursanstieg um 4,2 Prozent honorieren die Anleger den Quartalsausweis von Spielzeughersteller Mattel. Dieser hat in allen Segmenten ein starkes Wachstum erzielt und die Erwartungen des Marktes übertroffen.

Aktien der Citigroup, die am Montag mit einem Plus von 5,5 Prozent auf den überzeugenden Quartalsausweis der Bank reagiert hatten, steigen um 0,6 Prozent. CEO Vikram Pandit tritt von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wird Mike Corbat, bislang zuständig für die Geschäftsbereiche Europa, Nahost und Afrika.

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