Alt 11.10.12, 22:01
Standard Positive Nachrichten können DJIA nicht im Plus halten
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Die leichten Erholungsansätze am US-Aktienmarkt sind am Donnerstag bis zum Handelsende weitgehend verpufft. Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich gut: Gestützt wurde die Stimmung von Lichtblicken am US-Arbeitsmarkt und einem optimistischen Analystenkommentar zum US-Aktienmarkt. In der vergangenen Woche wurden in den USA 30.000 weniger Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt - so rosig hatten Volkswirte dies nicht erwartet. Die übrigen Daten - Import- und Export-Preise und Handelsbilanz - traten in den Hintergrund. Der Dow-Jones-Index (DJIA) drehte zum Handelsende hin ins Minus und gab 0,1 Prozent ab. Der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Umgesetzt wurden 0,64 (Mittwoch: 0,59) Milliarden Aktien. Auf 2.000 (1.151) Kursgewinner kamen 1.032 (1.883) -verlierer, unverändert schlossen 107 (103) Titel.

Neben den Arbeitsmarktdaten sorgte die Citigroup für ein positives Ausrufezeichen: Die Analysten stuften US-Aktien hoch und empfahlen diese zum "Übergewichten". Doch die Fahrt aufnehmende Berichtssaison steigerte die Unsicherheit am Markt. "Gewinne, Ausblicke und ganz entscheidend die Umsätze der Unternehmen entwickeln sich kritisch. Gerade die Einnahmen im Bankensektor dürften mit Argusaugen untersucht werden", sagte Marktstratege Steven Wood von Russell Investments. Mit J.P. Morgan Chase und Wells Fargo veröffentlichen am Freitag gleich zwei Finanzkonzerne Geschäftszahlen.

Die Musik spielte derweil im Telekommunikationssektor. Denn der japanische Telekom- und Medienkonzern Softbank plant Kreisen zufolge die Übernahme des US-Telekomunternehmens Sprint Nextel. Damit verschieben sich einige strategische Fronten in der Branche. Die Deutsche Telekom plant schon länger die Fusion ihres US-Geschäfts mit einem weiteren US-Telekomanbieter - nämlich MetroPCS. Bislang fürchteten die Deutschen, dass Sprint ebenfalls für MetroPCS bieten könnte. Doch mit den neuen Ambitionen von Softbank könnte dies vom Tisch sein. Sprint Nextel verteuerten sich um 14,3 Prozent, MetroPCS fielen um 3,3 Prozent.

Unterschiedliche Signale kamen aus Europa. Standard & Poor's hatte Spanien abgestuft. Das Land rangiert nun nur noch eine Stufe oberhalb des Ramschniveaus. Allerdings weckte dies manche Hoffnung, dass Spanien bald um EU-Hilfe bitten könnte. Zudem hatte Italien eine Auktion von Staatsanleihen mit Laufzeiten zwischen drei und 13 Jahren bravourös gemeistert.

Der Euro zeigte sich deutlich im Aufwind und notierte bei 1,2929 Dollar. Der Preis des marktführenden Novemberkontrakts auf ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 92,07 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 115,71 Dollar. Als Preistreiber fungierten erneut die Spannungen im Nahen Osten. Händler berichteten von Gerüchten über die Explosion einer Pipeline im Zuge der wachsenden Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Syrien. Die stärker als erwartet gestiegen US-Lagerbestandsdaten traten daher in den Hintergrund.

Auch Gold verteuerte sich, so dass die Feinunze mit 1.768 Dollar bezahlt wurde. Die US-Staatsanleihen am langen Ende des Marktes drehten ins Plus. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel auf 1,67 Prozent. Trotz einer mäßigen Nachfrage bei der Neuemission eines Langläufers sank die Rendite 30-jähriger Titel auf 2,85 Prozent

Die Aktien von J.P. Morgan zogen im Vorfeld des Zahlenausweises um 0,8 Prozent an. Das Wall Street Journal berichtete von personellen Rochaden im Finanzkonzern. Boeing hat laut einem Medienbericht einen Lieferauftrag für 50 Maschinen des Typs 737 von Alaska Air erhalten, die Titel des Flugzeugbauers stiegen um 0,7 Prozent. VOXX-Papiere ermäßigten sich nach einer Gewinnwarnung des Herstellers von Audio-Zubehör um 6,6 Prozent.

Das Debüt von gleich vier Börsenneulingen verlief in allen Fällen äußerst positiv. Die Papiere von Shutterstock, Realogy Holdings, Kythera Biopharmaceuticals und Intercept Pharmaceuticals verzeichneten zweistellige Prozentzuwächse.

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