Alt 12.08.13, 11:25
Standard Kursrückgang beschleunigt sich
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Gewinnmitnahmen schicken die Kurse an den europäischen Börsen auf Talfahrt. Der Kursrückgang beschleunigt sich im Handelsverlauf. Der DAX fällt am Mittag um 0,8 Prozent auf 8.273 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent nach. "Die Anleger sind vorsichtig", sagt ein Händler. Zum einen neigten sie wegen eines möglichen Schuldenschnitts Griechenlands zu Gewinnmitnahmen. Zum anderen warteten sie auf neue Konjunkturdaten aus der Eurozone, so zum deutschen und zum französischen Wirtschaftswachstum am Mittwoch.

Übergeordnet bleibt die Angst vor einer restriktiveren Geldpolitik in den USA das dominierende Thema. Nach Einschätzung der Credit Agricole haben die besseren Wirtschaftsdaten aus China in der vergangenen Woche zwar die Stimmung an den Finanzmärkten gestützt. Die Anleger fürchteten aber weiter, dass die US-Notenbank am September damit beginnen wird, ihre monatlichen Anleihekäufe von 85 Milliarden Dollar zu reduzieren.

Aus technischer Sicht liegt der DAX in einer Handelsspanne zwischen 8.210 und 8.450 Punkten. "Zum Wochenauftakt sollte dieser Trading-Markt weiter bestehen bleiben", erwarten die technischen Analysten der Commerzbank.

Der Euro gibt noch etwas nach auf 1,3289 Dollar. Nach Einschätzung der Commerzbank sind die umfangreichen Berechnungen der Troika zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands wohl nicht viel wert, wenn jetzt schon wieder Geld fehle. Laut "Spiegel" rechnet die Bundesbank spätestens Anfang 2014 mit einem weiteren Rettungspaket für Griechenland. Vor kurzem hatte bereits der IWF gewarnt, dass Griechenland zusätzliche Mittel benötigen werde.

An den Anleihemärkten der Peripherie spielt der Spiegel-Artikel offenbar keine Rolle. Dort geht es mit den Renditen leicht nach unten.

ThyssenKrupp-Aktien verlieren nach Medienberichten über Kapitalmaßnahmen 1,4 Prozent auf 16,73 Euro. Im Tagestief stand der Titel mit 16,55 Euro schon deutlich niedriger. Den Berichten zufolge plant der Ruhrpottkonzern spätestens im September, möglicherweise aber auch schon in der kommenden Woche, zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Euro bei institutionellen Investoren einzusammeln.

Deutsche Börse mit Rückschlag

An der Spitze der Verlierer stehen Deutsche Börse mit einem Abschlag von 3,5 Prozent auf 53,50 Euro. Verursacht wird das Minus von einer Verkaufsempfehlung durch equinet und von einem Bericht im Wall Street Journal. Das Wall Street Journal berichtet, US-Regulierungsbehörden könnten den zur Deutschen Börse gehörenden Dienst namens "Need to know News" unter die Lupe nehmen, mit dem Konjunkturdaten der US-Regierung mit Hochgeschwindigkeit an Finanzunternehmen weitergeleitet würden. "Das Problem ist bekannt und könnte die Börse in Schwierigkeiten bringen", sagt ein Händler. Mit der ultraschnellen Nachrichtenbelieferung vor allem der Algo-Trader lasse sich aus Sicht der Börse gutes Geld verdienen; allerdings könne eine immer striktere Regulierung der US-Behörden "dieses Geschäft versiegen lassen".

Die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr treibt die Bilfinger-Aktie 2,7 Prozent in die Höhe. Die Geschäftszahlen des Baukonzerns sind zwar auf der Ergebnisseite etwas unter den Erwartungen geblieben. Allerdings hat Bilfinger die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt. Die Erwartungen am Markt für die Erholung der Konjunktur und die Baunachfrage in der Eurozone hätten die Bilfinger-Aktie bis Ende Mai nach oben getrieben, sagt ein Händler.

Die Aktien von Telekom Austria verlieren 3 Prozent. Gelang dem Wettbewerber Deutsche Telekom im zweiten Quartal noch ein Umsatzplus, gingen bei den Österreichern Erlöse und das operative Ergebnis weiter zurück.

Stark nach oben geht es nach guten Unternehmenszahlen für die QSC-Aktie mit einem Plus von gut 10 Prozent auf 3,32 Euro. Das Unternehmen wandele sich zunehmend von einem Telekommunikationsunternehmen hin zu einem vollwertigen Anbieter für Kommunikationstechnologie, bewerten die Analysten von Hauck und Aufhäuser die Entwicklung. Sie empfehlen die Aktien zum "Addieren" mit einem Ziel von 3,40 Euro.

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