Alt 18.12.18, 09:30
Standard US-Vorgaben und Konjunkturssorgen drücken Börsen ins Minus
Beitrag gelesen: 285 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Dienstag belastet von schwachen US-Vorgaben und Sorgen vor einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums mit deutlichen Abgaben gezeigt. Dazu hatte Japan die Wachstumsprognosen für 2018 und die kommenden Jahre gesenkt. Auch eine mit Spannung erwartete Rede des chinesischen Präsidenten Xi Jinping stützte nicht. Investoren, die auf die Ankündigung konkreter Reformschritte gewartet hatten, wurden enttäuscht.

Am deutlichsten fiel das Minus erneut in Tokio aus, wo der Nikkei-225 um 1,8 Prozent auf 21.116 Punkte nachgab. Hier belastete vor allem die Senkung der Wachstumsprognosen durch die japanische Regierung. Für dieses Jahr wird nun noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,9 Prozent gerechnet, nach zuvor 1,5 Prozent. Auch für die kommenden Jahre wurden die Schätzungen gesenkt. Zur Begründung wird auf Naturkatastrophen und den schwächeren Export verwiesen. Daneben drückte ein festerer Yen auf die Stimmung am Aktienmarkt.

In China verlor der Schanghai-Composite 0,8 Prozent auf 2.577 Punkte, der Hang-Seng-Index büßte 1,1 Prozent ein. Der S&P/ASX 200 in Sydney schloss den Handel mit einem Abschlag von 1,2 Prozent, belastet von Abgaben bei den Energie- und Finanzwerten.

Erstere litten vor allem unter den weiter nachgebenden Ölpreisen. US-Öl der Sorte WTI fiel am Vortag erstmals seit Oktober 2017 wieder unter 50 Dollar je Barrel. Und im asiatischen Handel ging es für die Ölpreise weiter abwärts. Nachfrageängste drückten auf die Stimmung. Die europäische Referenzsorte Brent gab 1,8 Prozent auf 58,53 Dollar nach. Santos verloren in Sydney 2,3 Prozent. Für Woodside und Oil Search ging es um 1,3 bzw. 2,6 Prozent nach unten. Auch in Hongkong verloren die Ölaktien. CNOOC gaben 3,9 Prozent nach. Petrochina verloren 2,1 Prozent.

Xi-Rede ohne Überraschungen

Der chinesische Präsident hatte anlässlich einer Rede zum 40. Jahrestag der Wirtschaftsreformen Chinas keine neuen konkreten Schritte angekündigt. In seiner Rede forderte Xi China auf, bei Wirtschaftsreformen "den Kurs beizubehalten" und fügte hinzu, dass "niemand in der Lage ist, dem chinesischen Volk vorzuschreiben, was getan oder nicht getan werden sollte" - ein offensichtlicher Hinweis auf die Bemühungen der Trump-Administration, ein Handelsabkommen durchzusetzen.

An der Wall Street hatten sich derweil die Abgaben zu Wochenbeginn noch einmal verstärkt. Es sei quer durch die Bank einfach alles verkauft worden, so ein Teilnehmer. Von Technologie- bis Einzelhandelswerte habe alles auf der Verkaufsliste gestanden, ergänzte ein weiterer Marktteilnehmer.

Für Zurückhaltung sorgte die anstehende Zinsentscheidung in den USA. Die vierte Zinserhöhung in den USA gilt fast als ausgemacht, wenn das Ergebnis der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch veröffentlicht wird. Wichtiger werden daher die Aussagen zum weiteren Zinstempo der Fed. Bislang wird von drei weiteren Zinsschritten 2019 ausgegangen. Und auch US-Präsident Trump hatte sich wieder zu Wort gemeldet. Es sei "unglaublich", dass die Fed eine weitere Zinserhöhung in Betracht ziehe, mit "einem sehr starken Dollar und praktisch keiner Inflation".

"Trotz der jüngsten Aussagen von Trump wird die Fed die Zinsen wieder anheben, wobei die Marktteilnehmer gespannt sein werden, ob die Wirtschaft angesichts der Erwartungen an eine Verlangsamung des Wachstums mit einer Verschärfung der Politik umgehen kann", hieß es von der ING.

Aktien aus allen Bereichen werden verkauft

Die Kursverluste zogen sich in Asien quer durch alle Sektoren. In Tokio verloren Fast Retailing 1,6 Prozent, in Seoul ging es für den Chiphersteller SK Hynix um 1,8 Prozent abwärts und die in Hongkong gelistete Tencent-Aktie verlor 2,1 Prozent.

Dagegen legten einige Industrie-Werte in Japan gegen den allgemeinen negativen Trend zu. Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp. sowie Mitsubishi Materials gewannen bis zu 0,5 Prozent. In Hongkong waren Papiere des Pharmaunternehmens CSPC Pharmaceutical mit einem Plus von 0,9 Prozent einer der wenigen Gewinner. Das Unternehmen hatte seine Wachstumsprognose bekräftigt.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 18, 2018 02:56 ET (07:56 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 17:26 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]