Alt 07.11.12, 15:16
Standard Nach Obama-Sieg rückt Fiskal-Klippe in den Blick
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Zwar ist der Sieg Barack Obamas bei den Präsidentschaftswahlen am Mittwoch noch Thema an Wall Street. Doch nach der Entscheidung ist vor der Entscheidung. Denn nun rückt massiv eines der größten politischen Probleme in Amerika in den Blick: die sogenannte fiskalische Klippe. Sollte es im Kongress bis zum Jahresende keine Einigung geben, treten automatisch Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen im Volumen von insgesamt 600 Milliarden Dollar in Kraft. Dann droht eine Rezession - und diese Gefahr drückt auch auf die Gemüter der Investoren. Der S&P-Futures gibt 0,8 Prozent nach, der Nasdaq-Futures 0,9 Prozent.

Mit Blick auf die amerikanische Konjunktur zeigen sich Experten ansonsten verhalten optimistisch. Die Daten der vergangenen Monate haben eine - wenn auch sehr gemächliche - Erholung signalisiert. Dies könnte dem neuen Präsidenten die Arbeit vereinfachen. An den Märkten wird unterdessen Obamas Sieg und damit die Erwartung einer weiter lockeren Geldpolitik gespielt. Damit setzt der Goldpreis seine Erholung vom Vortag fort und steht nun bei 1.720 Dollar je Feinunze. Der Ölpreis tendiert in etwa in der Mitte der Vortagesspanne, das Barrel WTI-Öl liegt bei 87,46 Dollar.

Die US-Anleihen mit längerer Laufzeit tendieren fester. Auch hier stützt die erwartete Politik Obamas, die die Renditen niedrig halten dürfte. Zudem werden die länger laufenden Papiere von Käufen der US-Notenbank gestützt. Am Mittwoch wird die Federal Reserve Titel im Volumen von 1,75 bis 2,25 Milliarden Dollar kaufen und dafür Treasurys mit kürzerer Laufzeit verkaufen. Dies geschieht im Rahmen des Stimulierungsprogramms "Operation Twist". Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen fällt auf 1,65 Prozent.

Unterdessen legt der Dollar zum Euro kräftig zu. Gedrückt wird die europäische Währung von den schwachen Konjunkturszenarien, meint Lutz Karpowitz, Devisen-Analyst der Commerzbank. Die EU-Kommission rechnet nun nur noch mit einem Wachstum der Euro-Zone um 0,1 Prozent im kommenden Jahr. Das gefährdet laut Karpowitz auch den Defizitabbau der hochverschuldeten Länder. Bisher war die EU-Kommission von einem Wachstum von einem Prozent ausgegangen.

Erfreuliches hat Kraft Foods zu berichten. Das Ergebnis ist im dritten Quartal um 13 Prozent gestiegen, der Umsatz lag über den Prognosen und die Margen haben sich ebenfalls verbessert. Die Aktie läuft vorbörslich um drei Prozent nach oben. Demgegenüber präsentieren sich die Zahlen von Time Warner eher gemischt. Beim Ergebnis hat der Medienkonzern im dritten Quartal 1,9 Prozent zugelegt, wobei vor allem die gesunkenen Kosten geholfen haben. Dagegen ging es beim Umsatz abwärts - die Film- und TV-Unterhaltungssparte hat mit einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich zu kämpfen. Das Papier gibt 0,3 Prozent nach.

Die Aktien von News Corp. haben am Dienstag im nachbörslichen US-Handel von einer Verdreifachung des unbereinigten Gewinns im Zeitraum Juli bis September auf 2,23 Milliarden Dollar profitiert. Bereinigt um Sonderposten habe der Gewinn 1,01 Milliarden Dollar bzw 0,43 Dollar je Aktie betragen, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatte mit einem niedrigeren Gewinn gerechnet. Der Umsatz kletterte um 2,2 Prozent auf 8,14 Milliarden Euro. Die Aktien gewannen 2,2 Prozent.

News Corp ist Eigentümer von Dow Jones, Herausgeber von Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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