Alt 06.11.12, 16:37
Standard Steigende Kurse vor Ergebnis der US-Wahl
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Der Kampf um das Weiße Haus bestimmt das Geschehen am Dienstag an der Wall Street. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl wird aber erst nach US-Börsenschluss feststehen. Zwar ist eine gewisse Vorsicht spürbar, doch immerhin zeigen sich die Investoren zuversichtlich und kaufen verstärkt Aktien. Viele Anleger gehen zwar von einem Sieg des Amtsinhabers Barack Obama aus, doch es dürfte bis zum Schluss spannend bleiben. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,7 Prozent und der S&P-500 gewinnt 0,5 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,2 Prozent nach oben.

Die Märkte fürchten vor allem ein knappes Ergebnis. Denn wegen der Probleme um Haushalt und Schulden wäre eigentlich eine starke Hand vonnöten. Der schlimmste Fall wäre, wenn es zu keiner Entscheidung käme - wie einst im Wahljahr 2000, als tagelang Unklarheit über den Sieger herrschte. Aber auch schon die Tatsache, dass es in Repräsentantenhaus und Senat nach wie vor unterschiedliche Mehrheiten geben dürfte, ist eine schwere Hypothek für die US-Politik.

Und mit der sogenannten "Fiskalklippe" steht bereits die nächste große Hürde vor der Tür. Denn Ende des Jahres laufen in den USA Steuererleichterungen aus der Ära Bush aus. Zugleich treten automatische Budgetkürzungen in Kraft. Ohne Kompromiss im Kongress droht den USA damit im kommenden Jahr der Rückfall in die Rezession.

Der Euro zeigt sich gegenüber dem Dollar weiter in einer recht engen Spanne. Die Devise pendelt seit Dienstagmorgen deutscher Zeit zum Dollar auf niedrigem Niveau und in einer engen Spanne zwischen 1,2760 und 1,2850 Dollar. Bewegter ist hier das Geschäft zum Pfund Sterling. Eine überraschend stark rückläufige britische Industrieproduktion im September hat das Pfund unter Druck gebracht, auch zum US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell bei 1,2806 Dollar.

Der Ölpreis setzt seine Erholung von den jüngsten deutlichen Abgaben fort und steigt wieder über die Marke von 86 Dollar. Derzeit kostet ein Barrel der Sorte WTI an der Nymex 86,40 Dollar, nach 85,65 Dollar zum Settlement am Vortag. Allerdings dürfte es auch am Ölmarkt bis zum Ausgang der Wahlen ruhig bleiben. Die Notierungen der US-Anleihen geben leicht nach, die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt auf 1,70 Prozent. Der Goldpreis legt den zweiten Tag in Folge zu und notiert bei 1.694 Dollar je Feinunze. Als Grund wird auf eine gestiegene physische Nachfrage verwiesen. Viele Investoren würden zudem den Fall unter die Marke von 1.700 Dollar zum Einstieg nutzen.

Am Aktienmarkt klettert die AOL-Aktie um gut 10 Prozent. Der Internet-Konzern hat mit einem guten Drittquartalsgewinn überrascht. Gründe sind vor allem ein starker Werbeumsatz und weniger Belastungen aus Umstrukturierungen. Jive Software springen um über 16 Prozent an. Das im Bereich soziale Netzwerke tätige Unternehmen hat in seinem dritten Quartal besser abgeschnitten als von den Analysten erwartet. Zudem teilte Jive die Übernahme der beiden Unternehmen Meetings.io und Producteev mit.

Die Aktie des Börsenbetreibers NYSE Euronext bricht um 5,5 Prozent ein. Die Finanz- und Staatsschuldenkrise hat den Anlegern die Lust am Investieren genommen - und damit NYSE Euronext das Quartal verhagelt. Um 42 Prozent auf 108 Millionen Dollar ist der Nettogewinn im Zeitraum Juli bis September eingebrochen. Die Nettoerlöse fielen aufgrund der niedrigen Handelsvolumina um 21 Prozent auf 559 Millionen Dollar.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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