Alt 05.11.12, 14:03
Standard Vor Wahlen Stille auf dem Parkett
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Im Bann der Präsidentschaftswahl steht die Wall Street am Montag. Das morgige Ereignis dürfte für Zurückhaltung bei den Investoren sorgen, demzufolge ist bei den Indizes nicht mit großen Sprüngen zu rechnen. Aktuell zeichnet sich zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, wodurch die Unsicherheit der Anleger noch verstärkt wird. Doch das Gros der Experten rechnet mit einer Wiederwahl des Amtsinhabens Barack Obama. Der S&P-Futures tendiert unverändert, während der Nasdaq-Futures 0,1 Prozent nachgibt.

Um 16.00 Uhr deutscher Zeit steht mit dem ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe noch ein wichtiges Konjunkturdatum an. Ansonsten wird am Markt bereits spekuliert, welcher Wahlausgang welche Folgen zeitigen würde. Nach Meinung von Stephen Pope von Spotlight Ideas erbrächte ein Sieg des republikanischen Herausforderers Mitt Romney einen raschen Anstieg der Aktienkurse. Grund ist seine unternehmerfreundliche Haltung. Sollte Obama gewinnen, würden Aktien zwar ebenfalls steigen, doch in einem gemächlicheren Tempo. Zudem würden auch die US-Anleihen profitieren.

Nach der Wahl dürften sich die Märkte rasch dem Thema der sogenannten "Fiskalklippe" zuwenden, sagt Pope. Denn Ende des Jahres laufen Steuererleichterungen aus der Ära Bush aus. Zugleich treten automatische Ausgabenkürzungen in Kraft. Ohne Kompromiss im Kongress droht der USA im kommenden Jahr der Rückfall in die Rezession. Und hier liegt ein Problem. Denn ein wiedergewählter Präsident Obama wird aller Wahrscheinlichkeit nach einem von den Republikanern kontrolliertem Repräsentantenhaus gegenüber stehen.

Dagegen ist das Thema Sandy und die unmittelbaren Folgen bereits weitgehend abgehakt. Die Infrastruktur ist zum größeren teil wiederhergestellt. Allerdings ist damit zu rechnen, dass sich Sturm in den Konjunkturdaten der nächsten Zeit niederschlagen wird. Und zudem wird für Mitte der Woche schon der nächste Sturm Richtung Ostküste angesagt.

Der Dollar zeigt sich weiter im Aufwind; der Euro leidet unter der Abstimmung in Griechenlands Parlament zum Sparpaket am Mittwoch. Dort ist nicht sicher, ob den Sparauflagen der Troika zugestimmt wird. Aktuell notiert der Euro bei 1,2780 Dollar. Der Goldpreis bewegt sich seitwärts um 1.680 Dollar je Feinunze, nachdem er in der vergangenen Woche wegen des festen Dollar auf dieses Niveau gefallen war. Auch der Ölpreis kann sich von seinen Verlusten in der letzten Woche nicht erholen, das Barrel der Sorte WTI kostet 84,93 Dollar. Anleihen profitieren von ihrem Status als vermeintlich sicherer Hafen und werden im Vorfeld der Wahlen gekauft. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fällt demzufolge auf 1,68 Prozent.

Groupon-Papiere erholen sich mit plus 1,6 Prozent von ihren Verlusten am Freitag. Die Aktie des Rabatt-Abieters war im regulären Geschäft um fünf Prozent gefallen und hat nachbörslich zeitweise diese Verluste noch ausgebaut. Das Unternehmen hatte nachbörslich Details zu den seit August laufenden Untersuchungen der Börsenaufsichtsbehörde mitgeteilt. Demnach prüft die Behörde, ob Groupon über die notwendigen finanziellen Reserven verfügt, um die Rabattversprechen auch erfüllen zu können. Auch Bilanzierungsfragen sollen Gegenstand der Untersuchung sein. Groupon wird seine Quartalszahlen am 8. November vorlegen.

Unterdessen setzt sich die Berichtssaison mit einigen Nachzüglern fort. So sind die Nettoeinnahmen von Humana im dritten Quartal gesunken, doch hat das Pharmaunternehmen seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Um übrigen hat Humana der Übernahme von Certify Data Systems zugestimmt. Außerdem übernimmt Präsident Bruce Broussard ab dem 1. Januar auch den CEO-Posten von Michael McCallister. Vorbörslich steigen die Titel um 0,7 Prozent.

DJG/DJN/raz

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