Alt 03.11.12, 00:10
Standard Schwache Rohstoffwerte drücken Indizes
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Gute Arbeitsmarktdaten haben am Freitag ihre Wirkung auf den amerikanischen Aktienmarkt verfehlt. Vor allem Rohstoff- und Energiewerte wurden abverkauft. Der Trend am Arbeitsmarkt geht "in die richtige Richtung", wie Darrell Cronk von Wells Fargo sagte, doch ein Feuerwerk könne damit nicht ausgelöst werden. Mit einem Plus von 171.000 Stellen im Oktober wurde die Prognose von 125.000 zwar deutlich übertroffen. Die Arbeitslosenquote legte aber um 0,1 Prozentpunkte zu und entsprach mit 7,9 Prozent der Erwartung des Marktes. Manchem ist dieses Erholungstempo zu langsam.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) fiel um 1,1 Prozent auf 13.093 Punkte, der S&P-500 verlor 0,9 Prozent, und der Nasdaq-Composite gab um 1,3 Prozent nach. Der Umsatz fiel leicht auf 0,79 (Donnerstag: 0,80) Milliarden Aktien. Dabei standen den 903 (2.224) Kursgewinnern 2.101 (694) -verlierer gegenüber, 120 (101) Titel schlossen die Sitzung unverändert.

Nun rückt bereits die Präsidentschaftswahl am nächsten Dienstag in den Blick. Und unmittelbar danach scheint gleich das nächste große Thema auf: Die sogenannte Fiskalklippe, die bis Ende des Jahres umschifft werden muss. Denn die US-Verschuldung nähert sich ihrer Obergrenze.

An den Rohstoffmärkten kam es zu drastischen Verlusten. Dies hing zum Teil mit dem festen Greenback zusammen, der auf ein Viermonatshoch zum Euro stieg. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel auf 1,2833 Dollar. Teilnehmer sahen die guten Konjunkturdaten als Grund für die Dollarstärke. Diese Daten drückten zugleich auf den Goldpreis. Denn sie führen zu der Erwartung, dass weniger stimulierende Maßnahmen der US-Notenbank notwendig sein könnten. Das würde die Nachfrage nach Gold als Inflationsschutz mindern. Der Preis für die Unze fiel um 2,4 Prozent auf ein Zweimonatstief bei 1.675,20 Dollar.

Auch beim Ölpreis ging es mit dem festen Dollar abwärts. Zudem wirkten noch die am Donnerstag ausgewiesenen hohen US-Lagerbestände nach. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stürzte um 2,23 Dollar auf 84,86 Dollar ab, das ist ein Minus von 2,7 Prozent. Der maue Rohstoffmarkt spiegelte sich bei den Aktienkursen. Im Dow fielen Alcoa um 1,1 Prozent und Exxon um 1,5 Prozent. Die rote Laterne im Dow hielten Chevron, die 2,8 Prozent verloren. Wie bei der Konkurrenz hat sich auch bei dem Ölkonzern der niedrigere Ölpreis tief in die Bilanz gegraben. Zusätzlich haben Produktionsunterbrechungen wegen des Hurrikans Isaac den Quartalsausweis verhagelt. Der Gewinn je Aktie lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten, der Umsatz brach um 10 Prozent ein.

Die Aktien von Nicht-Basiskonsumgütern rückten gegen den Trend vor. Grund waren erfreuliche Quartalsberichte unter anderem von Starbucks und Priceline.com. Die Aktien von Starbucks legten um 9 Prozent zu. Die Kaffeehauskette hat in ihrem vierten Geschäftsquartal trotz der allgemeinen Konsumzurückhaltung mehr Kunden in ihre Filialen gelockt. Flächenbereinigt steigerte Starbucks den Umsatz auf Jahressicht mit 6 Prozent stärker als von Analysten erwartet.

Der Kurs von Priceline.com stieg um 8,3 Prozent, nachdem das Online-Reisebüro einen überraschend positiven Ausblick auf das vierte Quartal gegeben hat. Auch im dritten Quartal hatte Priceline.com besser als erwartet abgeschnitten. Die Papiere der American International Group fielen dagegen um 7,2 Prozent. Zwar hat der Versicherer mit guten Drittquartalszahlen überzeugt, doch kann das Unternehmen noch nicht sagen, wie hoch die Kosten wegen des Sturms Sandy sein werden.

Wenig Bewegung zeigte sich am US-Anleihemarkt. Die Treasurys gaben den größten Teil ihrer Verluste ab, sie profitierten von der im Verlauf steigenden Risikoscheu der Anleger. Die Rendite zehnjähriger Titel stand bei 1,72 Prozent.

DJG/DJN/raz

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