Alt 01.11.12, 16:02
Standard Gute Wirtschaftsdaten treiben Aktienkurse
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Gleich ein ganzes Bündel guter Konjunkturdaten sorgt am Donnerstag für Kauflaune an der Wall Street. Der Arbeitsmarkt sendet gute Signale und der gegen die Erwartung gestiegene ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe erfreut ebenfalls. Auch das Verbrauchervertrauen legte zu, blieb aber leicht unter den Erwartungen. Der Dow-Jones-Index quittiert die Daten mit einem Plus von 1,1 Prozent, der S&P-500 legt um 1,0 Prozent zu und der Nasdaq-Composite verzeichnet einen Aufschlag von 1,5 Prozent.

Da bereits der freitägliche US-Arbeitsmarktbericht für Oktober in den Blick rückt, sorgen vor allem der überraschend gute ADP-Arbeitsmarktbericht und die gefallenen wöchentlichen Erstanträge für Zuversicht. Der ADP-Bericht wies 158.000 neue Stellen in der Privatwirtschaft aus. Die Daten sollen nach der neuen Methodik näher an den offiziellen Arbeitsmarktdaten liegen. "Dies wäre auf jeden Fall positiv, da der Markt für die Payrolls mit einem Plus von 125.00 Stellen rechnet", sagt ein Händler.

Gute Konjunkturdaten kommen auch aus Asien. Die chinesische Industrie hat im Oktober auf einen moderaten Erholungskurs eingeschwenkt. Damit setzte sich die jüngste Reihe von Wirtschaftsdaten fort, die darauf hinweisen, dass China nach einer Schwächephase wieder stabilisiert. So hat sich der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe verbessert und auch der endgültige Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC stieg nochmals an.

Die Auswirkungen von Supersturm Sandy sind derweil weiterhin nicht genau absehbar. "Das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal könnte wegen des Sturms eine kleine Delle verzeichnen", so Fawad Razaqzada von GFT Markets.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar weiterhin fest gegenüber dem Euro, auch wenn die Gemeinschaftswährung einen Teil der Verluste wettmachen kann. Die weitere Entwicklung des Euro ist eng an die Meldungen aus Griechenland geknüpft", sagt ein Devisenhändler. Und hier habe es zuletzt sowohl positive als auch negative Nachrichten gegeben. Der Euro notiert bei 1,2946 Dollar.

Händler verweisen zudem auf Euro-Verkäufe durch die Schweizer Notenbank (SNB). Durch die Festsetzung einer Obergrenze des Franken gegen die Gemeinschaftswährung musste die Notenbank in massivem Umfang Euros kaufen. Die Schweizer haben die Stimmungsverbesserung für den Euro nach dem energischen Eingreifen der EZB genutzt, um Teile dieser Bestände abzubauen. Wie die SNB mitteilte, ist der Euro-Anteil an Fremdreserven Ende September auf 48 von 60 Prozent gefallen.

Die Notierungen am US-Anleihemarkt stehen nach den positiven US-Konjunkturdaten dagegen unter Druck. Zusammen mit den guten Daten aus China nehme die Risikoaversion der Anleger weiter ab, heißt es. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Titel auf 1,73 Prozent. Der Goldpreis notiert knapp behauptet bei 1.716 Dollar je Feinunze.

Der Ölpreis legt nach neuen Daten zu den amerikanischen Lagerbeständen deutlich zu. Während Experten mit höheren Rohölreserven gerechnet hatten, gingen diese kräftig zurück. Zudem machen die guten Konjunkturdaten Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. Der Preis für das Barrel WTI-Öl klettert demzufolge auf 87,01 Dollar.

Unterdessen geht die Berichtssaison weiter und liefert neue Impulse. Die Aktien der Kreditkartengesellschaft Visa steigen um 3 Prozent. Das bereinigte Ergebnis des vierten Geschäftsquartals übertraf die Konsensschätzung der Analysten. Visa kündigte überdies einen Aktienrückkauf im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar an.

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat weiterhin mit dem Patentverlust des einstigen Blockbusters Lipitor zu kämpfen. Gewinn und Umsatz gingen im dritten Quartal deutlich zurück. Auch die inzwischen deutlich niedrigeren Kosten, die Pfizer zu einem Gutteil bei Forschung und Entwicklung einspart, konnten die Quartalsbilanz nicht retten. Immerhin erreichte Pfizer die Prognosen der Analysten. Die Aktie verliert 1,6 Prozent.

Niedrige Öl- und Gaspreise sowie ein geringeres Förderaufkommen haben den Gewinn des US-Ölkonzerns Exxon Mobil im dritten Quartal geschmälert. Dass das Ergebnis dennoch besser ausfiel als erwartet, ist den glänzenden Gewinnen im Raffineriegeschäft zu verdanken. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,09 Dollar, was deutlich über den Analystenerwartungen liegt. Die Titel geben mit minus 0,2 Prozent leicht nach.

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